Wenn die Abende milder werden, sind die eigenen vier Wände zweite Wahl. Wir verlagern unser Leben - wann immer es geht - nach draußen: in den Garten, auf den Balkon. Und vielen mundete das Glas Wein doppelt so gut, schmeckte das Gegrillte besser als im Urlaub, wenn sie nicht ständig auf dem scharfkantigen Plastikstuhl oder dem knüppelharten Holzsessel hin- und herrutschen müssten - auf der Suche nach einer druckfreien Sitzposition.
Die Verlagerung der Knautschzone vom heimischen Wohnzimmer unter den Sternenhimmel versprechen Gartenstuhlauflagen. Und da gibt es alles: unifarbene, gestreifte, geblümte, karierte, getupfte, ein bis 20 Zentimeter starkes Polster für Hoch-, Mittel- und Niedriglehner. Stecken im Inneren der meisten Polster eine Polyesterwattierung oder ein Polyurethan(PU)-Schaumkern, bieten die Hersteller beim Bezug ein bisschen mehr Vielfalt. Sie setzen auf Baumwolle, Polyester, Polyacryl und vor allem auf Mischungen aus Baumwolle und Polyester, um möglichst die Stärken der verschiedenen Stoffe in einem Produkt zu bündeln.
Was ÖKO-TEST interessierte: Helfen Anbieter von Gartenstuhlauflagen mit problematischen Inhaltsstoffen nach, um die Polster farbiger, wasserabweisender oder widerstandsfähiger zu machen? Wir haben 15 Auflagen eingekauft und in die Labore geschickt.
Das Testergebnis
Auf den meisten Gartenstuhlauflagen im Test können Sie beruhigt Platz nehmen: Neun der 15 Auflagen können wir empfehlen. Zwei Polster fallen allerdings durch. Und eines der beiden gehört nicht in den Verkauf.
Im Produkt Niederlehner Classic, D3107 gestreift des Anbieters Doppler hat ein Labor deutlich mehr als 30 mg/kg des krebserregenden aromatischen Amins p-Chloranilin nachgewiesen. Aromatische Amine sind Substanzen, die zum Beispiel bei der Herstellung von Azo-Farbstoffen zum Einsatz kommen. Aus diesen Azo-Farbstoffen können sich auf der menschlichen Haut und im Körper die gefährlichen aromatischen Amine abspalten und dort ihr negatives Potenzial entfalten. Deshalb verbietet die Bedarfsgegenständeverordnung aromatische Amine in Produkten, die längere Zeit mit der menschlichen Haut in Berührung kommen können, ab einer Menge von mehr als 30 mg/kg. Im Modell Derby Hochlehner Basic, grau-lila-weiß gestreift D.A1198 vom Anbieter Derby wurde Anilin nachgewiesen. Dieser Farbstoffbestandteil steht unter Krebsverdacht. Deshalb werten wir auch hier streng ab.
Aus den Gartenstuhlauflagen Polster Niederlehner Genua Sport von Balke, Hallö Sitz-/Rückenkissen von Ikea, dem Stehsaum-Sesselpolster niedrig, Design Boston von Angerer sowie der Kettler-Auflage Dining Chair, Dessin 610 grau und dem Hochlehner-Sesselpolster Stehsaum Art. 1045236 von Dehner löst sich Antimon. Das giftige Halbmetall stammt meist aus der Polyesterproduktion und kann Haut und Schleimhäute reizen. Notenabzug gibt es auch für halogenorganische Verbindungen, von denen viele als allergieauslösend gelten. Ein Labor ...