Ordnung halten fällt so schwer, dass eine ganze Branche nichts anderes tut, als Menschen dabei zu helfen. In den USA haben sich etwa 4.000 professionelle Organisierer im Netzwerk National Association of Professional Organizers zusammengeschlossen. Sie unterstützen Privatleute und Unternehmen dabei, ordentlicher und effizienter zu werden. In Deutschland bieten professionelle Helfer namens Freiraum oder Fräulein Ordnung ihre Dienste an.
Aber wie viel Ordnung muss wirklich sein? Bloß nicht zu viel, meint der Psychologe Stephan Grünewald. Den Grad der Ordnung könne man nicht verordnen. Manche sind bei Unordnung schnell überfordert, andere können ohne sie offenbar nicht leben.
Sie, liebe Leser, können sich an unserem ÖKO-TEST-Aufbewahrungsaccessoires orientieren - und danach in der eigenen Wohnung für das richtige Maß an Ordnung sorgen. Wir haben ganz unterschiedliche Produkte getestet, die ein ungewolltes Chaos bändigen helfen.
Das Testergebnis
Acht von 19 Produkten im Test waren in puncto Schadstoffen unauffällig und erhalten von uns ein "sehr gut". Zwei weitere sind "gut". Unter den empfehlenswerten Produkten sind die der Markenriesen Otto und Ikea, aber auch kleinerer Unternehmen wie des dänischen Einfraubetriebs Vilhelmine Design. Außerdem positiv: Keines der Produkte, die wir auf flüchtige organische Verbindungen (VOC) testen ließen, gab gesundheitsgefährdende Stoffe wie aromatische Kohlenwasserstoffe und Formaldehyd in bedenklichen Mengen an die Raumluft ab.
In Holz und Hartplastik steckten tendenziell weniger Schadstoffe als bei Produkten aus weichem Kunststoff. Hier wiesen die Labore potenziell gesundheitsschädliche Phthalate, chlorierte Verbindungen und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nach. Von Letzteren sind manche krebserzeugend. Mehrere getestete Produkte enthielten halogenorganische Verbindungen - eine große Gruppe von Stoffen, von denen ebenfalls manche als krebserzeugend gelten.
Im Material der Heinrich Heine Zeitungstasche 2er-Set fanden wir 200 mg/kg des krebserzeugenden Schwermetalls Cadmium - doppelt so viel, wie die Europäische Chemikalienverordnung REACH erlaubt. Aus unserer Sicht sind die von uns getesteten Zeitungstaschen damit nicht verkehrsfähig. Die Firma Heinrich Heine hat das Produkt nach eigenen Angaben aus dem Sortiment genommen.