Eine kleine Falte im Hosenstoff reicht aus. Oder eine harte Jeansnaht am Po: Bei jedem Tritt in die Pedale drückt und reibt die Naht am Allerwertesten. Der wird erst rot, dann wund.
Unter ästhetischen Gesichtspunkten lässt sich über eng anliegende Fahrradhosen streiten. Beim Thema Funktionalität sind sich die meisten Tourenfahrer aber einig: Gut sitzende, enge Fahrradhosen erhöhen den Fahrkomfort deutlich.
Was alles an Schadstoffen in Sitzpolstern und Hosenmaterial steckt, verrät Ihnen unser Test von neun Fahrradhosen und acht Fahrradunterhosen.
Das Testergebnis
Elf Fahrradhosen und -unterhosen stecken voller problematischer Inhaltsstoffe und fallen beim Test mit "ungenügend" oder "mangelhaft" durch. Auch die übrigen sechs Produkte schneiden mit einer Ausnahme nur mittelmäßig ab.
In den Hosen Cool Bike Boxer von Craft, Pearl Izumi Women's Elite Cycling Bib, Trigema Rad-Unterhose Bioactive und Vaude Wo Birch Shorts and Innerpants fand ein Labor das krebserregende aromatische Amin 4,4'-Diaminodiphenylmethan, kurz MDA. Aromatische Amine sind Stoffe, die insbesondere für die Herstellung von Farbstoffen verwendet werden und auch in der Kunststoffproduktion zum Einsatz kommen. In dem Modell von Craft sind 70 mg/kg,im Produkt von Pearl Izumi 40 mg/kg des Amins enthalten. Die Bedarfsgegenständeverordnung verbietet bestimmte aromatische Amine in Produkten, die längere Zeit mit der menschlichen Haut in Berührung kommen können, ab einer Menge von mehr als 30 mg/kg. Das Inverkehrbringen solch belasteter Produkte ist nach dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch verboten. Rechtlich beurteilungsrelevant sind Amine aber nur, wenn die Quelle der Amine Azo-Farbstoffe sind. Denn der Gesetzgeber sieht es als bewiesen an, dass sich aus Azo-Farbstoffen auf der Haut und im menschlichen Körper die gefährlichen aromatischen Amine abspalten und so ihr negatives Potenzial entfalten können. Bei unserem Fahrradhosen-Test ließ sich jedoch nicht klären, ob MDA aus einem Azo-Farbstoff oder aus dem in den vier Hosen enthaltenen Kunststoff Polyurethan stammt. Trotzdem hat das Labor das gefährliche aromatische Amin mit derselben Methode nachgewiesen, mit der ein Nachweis von Aminen auch in Azo-Farbstoffen erfolgt. Ob sich das Amin beim Kontakt von Polyurethan mit der Haut abspalten kann, ließ sich auf Nachfrage bei Experten, die zum Thema der Aufnahme von aromatischen Aminen über die Haut forschen, nicht klären.
Für den Verbraucher bedeutet das eindeutig zu viel Unsicherheit. Deshalb werten wir im Sinne eines vorbeugenden Verbraucherschutzes streng ab. Mitarbeiter des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Freiburg empfehlen den Herstellern der betroffenen Produkte, die MDA enthalten und dessen Quelle Polyurethan ist, "diesen Umstand in (die) Qualitätssicherungsmaßnahmen aufzunehmen und so zu einer Minimierung der Verbraucherexposition beizutragen".
"The Built-in antimicrobial P...