Zugegeben, kaum jemand nimmt sich heute die Zeit und stellt Gnocchi noch aufwendig selbst her. Wie praktisch ist es da, dass Supermärkte und sogar Bio-Läden entsprechende Fertigprodukte anbieten. Verbraucher finden die Gnocchi in der Kühlung oder als Trockenprodukt im Pasta-Regal. Ebenfalls praktisch: Man braucht die fertige Kartoffelware nicht sofort in die Pfanne werfen. Selbst die gekühlten Produkte halten sich zwei bis drei Wochen im Kühlschrank.
Ein Nachteil sind natürlich die umfangreichen Plastikverpackungen, ohne die es bei Fertiglebensmitteln nicht geht und die die Müllberge weiter anwachsen lassen. Und wie steht um die Zutaten? Der Begriff "nach italienischer Art" macht schon klar, dass die Fertigrezeptur mit dem Original aus Italien wenig zu tun hat. Die Kartoffeln etwa kommen in Form von Flocken oder Stärke ins Produkt. Eier sind als Volleipulver zugesetzt. Fehlen noch Zusatzstoffe, ohne die es ebenfalls nicht geht. Emulgatoren etwa erhöhen die Belastbarkeit des Teigs für die maschinelle Verarbeitung. Säureregulatoren sorgen für einen genau eingestellten Säuregrad und Antioxidationsmittel stabilisieren die helle Kartoffelfarbe. Immerhin: Bio-Gnocchi kommen mit deutlich weniger Zusatzstoffen aus.
Wir haben zwölf gekühlte Fertiggnocchi in die Labore geschickt und unter anderem auf Pestizide und Mineralöl untersuchen lassen.
Das Testergebnis
Abgesehen davon, dass wir Fertiglebensmittel nicht so gern empfehlen, schneiden zwei Produkte mit "sehr gut" und sechs mit "gut" ab. Das Schlusslicht bildet mit einem "ausreichend" das Produkt einer großen deutschen Handelskette.
In den Rana Gnocchi, Freschi di Patate und den Gut & Günstig Gnocchi wies das Labor Chlorpropham nach. Das Mittel wird eingesetzt, um ein Auskeimen der Kartoffeln während der Lagerung zu unterbinden. Der Stoff ist jedoch alles andere als harmlos. So gilt Chlorpropham laut europäischem Gefahrstoffrecht als vermutlich krebsauslösend. Es kann zudem Atemwege und Haut reizen und baut sich obendrein nur sehr langsam ab. Das kann insbesondere die Anwender beeinträchtigen, da das Mittel im geschlossenen Kartoffellager versprüht wird. Aber auch Verbraucher sollten Rückstände möglichst nicht aufnehmen. Bio-Erzeuger setzen auf Alternativen, etwa das Reifegas Ethylen, das beispielsweise Äpfel natürlicherweise verströmen.
Alle Bio-Gnocchi und drei konventionelle Produkte enthalten zu viel Salz. Legt man die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für einen angemessenen Salzverzehr zugrunde, dann liefert eine Portion von 250 Gramm dieser Produkte schon mehr als die Hälfte der Menge, die Verbraucher pro Tag nicht überschreiten sollten. Zu viel Salz kann das Risiko für Bluthochdruck erhöhen. Nach der DGE sollte die Ernährung täglich höchstens sechs Gramm Salz enthalten. Tatsächlich liegt die durchschnittliche Salzaufnahme in Deutschland bei rund neun Gramm.
Kartoffeln können brau...