Kritik an Inhaltsstoffen: Neutrogena-Gesichtscreme "ungenügend" im Test

Autor: Lena Wenzel/Dimitrij Rudenko | Kategorie: Kosmetik und Mode | 15.02.2022

Neutrogena-Gesichtscreme im Test: Wie schneidet die bekannte Marke ab?
Foto: ÖKO-TEST

Reichhaltige Cremes sollen das Gesicht pflegen. Ärgerlich, wenn diese dann Inhaltsstoffe enthalten, die gar nicht gut zur Haut sind. Das trifft auf die Neutrogena-Gesichtscreme in unserem Test zu. So steckt beispielsweise ein Konservierungsstoff in der Creme, der als hautreizend gilt. 

Auf der Verpackung der Neutrogena Hydro Boost Aqua Intensivpflege rührt Hersteller Johnson & Jonhson ordentlich die Werbetrommel. "Intensiv pflegend", "MIT DERMATOLOGEN ENTWICKELT", "für sichtbar pralle Haut": Das und mehr ist auf dem Umkarton zu lesen.

Klingt vielversprechend. In unserem Test überzeugt die Creme allerdings nicht. Sie enthält Inhaltsstoffe, die aus unserer Sicht nicht auf die Haut gehören. Die Folge: Die Neutrogena-Gesichtscreme schneidet – wie fünf weitere Produkte – nur mit "ungenügend" ab. 

Problemstoffe in Neutrogena-Gesichtscreme im Test

Auf welche Problemstoffe sind wir genau gestoßen? Da wäre zum einen der Konservierungsstoff Chlorphenesin, der zu den halogenorganischen Verbindungen gehört und als hautreizend gilt. Damit sollte er unserer Meinung nach nicht Teil der Rezeptur einer Gesichtscreme sein.

Genauso unerwünscht sind PEG-Verbindungen. Sie können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Trotzdem sind sie in der Neutrogena-Gesichtscreme sowie in sechs anderen überprüften Produkten enthalten. Zur Erklärung: PEG-Verbindungen werden häufig als Emulgatoren eingesetzt. Das heißt, sie sollen Wasser und Fett miteinander verbinden. Wir kritisieren die Stoffe immer wieder in Kosmetik. 

Nicht alle Cremes in unserem Test überzeugen.
Nicht alle Cremes in unserem Test überzeugen. (Foto: goodluz/Shutterstock)

Silikone und Kunsstoffverbindungen enthalten 

Minuspunkte gibt es auch für Silikone, die in der Neutrogena-Gesichtscreme stecken. Etliche Hersteller verwenden sie in Kosmetik statt auf natürliche Öle und Wachse zu setzen. Das Problem? Silikone integrieren sich nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut.

Außerdem stellen sie ein Umweltproblem dar: Die meisten sind biologisch nur schwer abbaubar und belasten somit Böden und Gewässer. Zum Vergleich: Wir kritisieren Silikone insgesamt in fünf Gesichtscremes im Test

Aus den selben Umweltgründen sollten Cremes aus unserer Sicht auch keine Kunststoffverbindungen beinhalten. Wir bemägeln sie in der Neutrogena-Gesichtscreme sowie in einigen weiteren Produkten im Test. 

Kritik an Verpackung der Neutrogena-Gesichtscreme 

Kritik gibt es zudem für den fehlenden Rezyklatanteil in der Kunststoffverpackung der Neutrogena Hydro Boost Aqua Intensivpflege. Damit weniger Plastik in die Umwelt gerät, ist es unserer Meinung nach wichtig, dass Verpackungen zum Teil aus recycelten Kunststoffen bestehen. Viele Hersteller im Test sehen das anscheinend anders: Insgesamt 20 verwenden keine Rezyklatanteile für ihre Verpackung.

Entsteht durch ein Produkt unnötiger Verpackungsmüll, beanstanden wir auch das. Das ist bei der getesteten Neutrogena-Gesichtscreme der Fall: Sie steckt in einem Umkarton, der kein Glas schützt. Wir finden: Das muss nicht sein. Unnötigen Verpackungsmüll kritisieren wir mehrfach im Test. 

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So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil Chlorphenesin, PEG-Verbindungen und Silikone in der überprüften Neutrogena-Gesichtscreme enthalten sind, ziehen wir fünf Noten ab. Damit lautet Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Der Test zeigt: Von 50 überpüften Gesichtscremes schneiden elf mit "sehr gut" ab. Damit können wir diese Produkte rundum empfehlen. Einige Cremes enthalten aber auch Inhaltsstoffe, die wir kritisieren. Insgesamt sieben Produkte fallen durch. Mehr dazu lesen Sie hier: Gesichtscremes im Test: 11 von 50 rundum empfehlenswert

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