9 Mikrowellengeräte im Test

Nobody is perfect

ÖKO-TEST Jahrbuch Bauen, Wohnen, Renovieren für 2010 | | Kategorie: Bauen und Wohnen | 09.11.2009

9 Mikrowellengeräte im Test

Früher nutzte man Mikrowellengeräte, um Essensreste aufzuwärmen. Heute können die Geräte viel mehr - etwa Pizza backen, Kuchen auftauen, der Lasagne eine schöne Kruste verpassen.

Oder doch nicht? Unser Test zeigt: Nicht jede Mikrowelle kann alles gleich gut.

In Deutschland gehören Mikrowellengeräte heute in zwei von drei Haushalten zur Küchenausstattung - Tendenz steigend. Wir wollten wissen, wie gut die Mikrowellen wirklich sind. Im Test: neun Modelle mit Grill. In von uns beauftragten Laboren wurden sie auf Leckstrahlung und umstrittene Inhaltsstoffe untersucht. Natürlich haben wir auch testen lassen, ob die Geräte mikrowellentypische Gerichte richtig zubereiten.

Das Testergebnis

Bei allen Geräten im Test treten Mikrowellenstrahlen nach außen. Zwar liegt die Leckstrahlung bei allen Geräten weit unter dem gesetzlichen Grenzwert, dennoch werten wir unter dem Punkt Technik und Sicherheit ab. Denn Mikrowellenstrahlen sind grundsätzlich problematisch. Sie gehören in den Garraum des Geräts und nicht in die Küche.

Nicht alle Mikrowellen erwärmen Speisen oder Getränke an allen Stellen gleichmäßig. Wir haben den Test mit einem Glas Milch gemacht. Die größten Temperaturunterschiede gab es bei dem Gerät von Sharp. Auch beim Gerät von Siemens gab es im Glas Temperaturunterschiede von mehr als 35 Grad.

Im Praxistest mussten die Testkandidaten Käsekuchen auftauen, tiefgefrorene Lasagne zubereiten und Fertigpizza aus der Tiefkühltruhe aufbacken. Anschließend stand ein Fertiggericht und Tiefkühlgemüse im Dampfgarbeutel auf dem Prüfplan.

Probleme beim Auftauen des Käsekuchens hatte besonders das Gerät von LG.

Pizzazubereitung ist die wohl schwerste Disziplin. Die Geräte von Panasonic und Sharp haben mit Bravour bestanden.

Mit dem Aufwärmen des Fertiggerichts kamen die meisten Mikrowellen zwar zurecht, überzeugend waren hier aber nur die Geräte von Candy und Clatronic.

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

So haben wir getestet

Mikrowellengeräte

Zweimal der gleiche Käsekuchen - aufgetaut mit zwei unterschiedlichen Mikrowellengeräten. Während er beim Gerät von Samsung (links) so wurde, wie er sein soll, war der Kuchen nach dem Auftauen im Gerät von LG (rechts) zu weich, war eingefallen und hatte am Rand braune Stellen.

Achtung heiß! Das Bild der Wärmebildkamera zeigt, wo nach einer halben Stunde im Grillbetrieb die heißesten Stellen an berührbaren Gehäuseflächen sind. Am heißesten wurde mit 77 Grad Celsius die Vorderseite des Quelle-Geräts.

Wie viel Power hat die Mikrowelle wirklich? Wattangaben auf den Verpackungen sind oft nur grobe Anhaltspunkte. Mit einem Leistungsmesser hat das Labor geprüft, wie viel Energie die Mikrowelle aus der Steckdose holt. Anhand der Erwärmung von einem Liter Wasser wurde berechnet, wie viel Energie tatsächlich in Wärme umgesetzt wird. So konnte unser Labor die Energieeffizienz der Mikrowellen ermitteln.

Leisetreter oder Lärmquelle? Mit Mikrofonen haben die Prüfer unter anderem gemessen, wie laut die Geräte im Betrieb sind. Denn wenn die Mikrowelle zehn Minuten am Stück läuft, macht es einen Unterschied, ob das Gerät akustisch nur mit der Hintergrundmusik aus dem Küchenradio konkurriert oder mit dem draußen vorbeifahrenden Auto.