Herzhafte Kaninchenpâté, Sternenküche mit Ente an Karotten-Crème oder Ragout Royal in Sauce mit Ente & Geflügel lassen eher an die Speisekarte eines Feinschmeckerrestaurants denken als an Tiernahrung. Tatsächlich kauft manch Tierhalter solche besonders ausgelobten Futter, wenn ein spezielles Ereignis ansteht, etwa der Geburtstag von Tier oder Herrchen.
Doch ist das teurere Premiumfutter auch hochwertiger als die Brocken aus der 400-Gramm-Dose? Häufig sind bei den Zutaten der Premiumbeutel und -schalen die gleichen Bestandteile aufgeführt wie im günstigen Standardfutter: Fleisch und tierische Nebenprodukte, Getreide, Gemüse, Mineralstoffe. Kein Wunder, denn als Alleinfutter muss die Qualität und Zusammensetzung, egal ob Premium- oder Standardprodukt, stimmen und den täglichen Nährstoffbedarf der Vierbeiner erfüllen.
Und auch wenn Gans, Kaninchen oder Ente groß auf der Verpackung prangt, werden überwiegend Schlachtabfälle der Kategorie 3 verarbeitet. Beispielsweise Innereien wie Herz und Leber, Schlund, Pansen, Karkassen von Geflügel - alles Dinge, die Hunde und Katzen auch in freier Wildbahn fressen würden.
Doch nicht alle Tierhalter setzen auf das Futter aus dem Super- oder Tierfachmarkt. Die Freigänger unter den Katzen sind ohnehin zumindest teilweise Selbstversorger und so mancher Tierhalter kocht auch lieber selber. Dafür deckt er sich beim Metzger mit Pansen, Leber und Fleisch ein und besorgt im Lebensmittelhandel Gemüse und Obst. Werden die Zutaten roh ans Tier verfüttert, nennt man das B.A.R.F., kurz für "biologisch artgerechtes rohes Futter".
Grundsätzlich ist gegen selbst gekochte Rationen oder Rohkost für den Vierbeiner nichts einzuwenden, sofern diese Mahlzeiten in puncto Nährstoffe ausgewogen sind, erklärt Professor Ellen Kienzle von der Ludwig-Maximilian-Universität München. Allerdings seien ihrer Erfahrung nach drei Viertel der selbst zubereiteten Rationen nicht optimal, Probleme gäbe es vor allem mit Mineralstoffen. Werden rohes Fleisch und Innereien verarbeitet, sei zudem Hygiene, etwa wegen Salmonellen, besonders wichtig. Gänzlich abzuraten ist von rohem Schweinefleisch, es kann einen für Hunde und Katzen tödlichen Virus, den Erreger der aujeszkyschen Krankheit bei Schweinen, enthalten.
ÖKO-TEST hat 18 Premium-Nassfutter für Katzen und für Hunde, das besonders auf die kleinen Hunderassen abzielt, eingekauft. Wir wollten wissen, ob in diesem sogenannten Alleinfutter alles steckt, was die vierbeinigen Racker und Stubentiger täglich an Proteinen, Vitaminen und Co. brauchen. Daher haben wir eine große Nährwertanalyse in Auftrag gegeben und ließen das Futter zudem auf die artgerechte Qualität in der Zusammensetzung begutachten.
Das Testergebnis
Alle Premium-Nassfutter im Test sind für die Versorgung der vierbeinigen Freunde so ausgewogen zusammengesetzt, dass sie als Alleinfutter den täglichen Bedarf an Nährstoffen decken. Allerdings gib es er...