Machen Sie doch mal was über Mousepads, die riechen oft extrem schlecht", baten immer wieder ÖKO-TEST-Leser in unserer Verbraucherberatung. Dem Wunsch unserer Leser sind wir nachgegangen und haben 18 Mousepads in die Labore geschickt. Alles ist dabei: von ganz schön teuer (33,14 Euro) bis fast geschenkt (1,99 Euro).
Das Testergebnis
Zehnmal "ungenügend", jeweils zwei "mangelhaft", "ausreichend" und "befriedigend" und nur einmal "gut" und "sehr gut" lautet das Testergebnis. Einziger Einserkandidat ist das Filzpad Enter für 15,90 Euro. Das Hauptärgernis: Zwölf Mousepads enthalten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Einige Stoffe dieser Gruppe sind krebserzeugend, die meisten riechen unangenehm. Sie können über die Haut in den Körper gelangen. Das Mousepad Top Model vom Depeche Vertrieb und das der Firma Vistaprint weisen sogar erhöhte Werte Benzo[a]pyren auf. Diese Substanz ist stark krebserregend und schädigt das Erbgut.
Jedes Material hat seine Probleme, Unterlagen aus PVC/PVDC/chlorierten Kunststoffen schneiden mit "ungenügend" ab. Denn um diese Materialien geschmeidig und stabil zu machen, ist oft der Einsatz von weiteren Schadstoffen nötig. So besteht zum Beispiel das Durable Extraflaches Mousepad zu gut einem Drittel (!) aus dem in Kinderspielzeug und Babyartikeln verbotenem Weichmacher Diisodecylphthalat (DIDP). Doch auch das Mousepad aus Naturkautschuk von Rossmann hat enttäuscht. Es enthält große Mengen krebserregender Nitrosamine.
Die Ledermousepads Foster Series Mousepad Leder von Helit und Klassik Leder von Spezia Lederwaren wiederum weisen beide einen hohen Chromgehalt auf. Der stammt wahrscheinlich vom Gerben. Dazu halogenorganische Verbindungen - viele Stoffe aus dieser großen Gruppe gelten als allergieauslösend, manche als Krebs erzeugend. Das Pad Klassik Leder enthält auch Chlorkresol: Das Lederkonservierungsmittel kann die Schleimhäute reizen.
Das Mousepad von Hama ist Sondermüll. Bereits seit dem 3. April 2009 ist das Inverkehrbringen von neuen quecksilberhaltigen Messinstrumenten wie Fieberthermometern in der Europäischen Union verboten. Mit ihrer "Gemeinschaftsstrategie für Quecksilber" wollen die EU-Staaten die Verschmutzung der Umwelt durch Quecksilber reduzieren. Umso überraschender, dass ein beauftragtes Labor in der Unterseite des Mouse Pad Pro, mini, blau von Hama sage und schreibe 3.000 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm gefunden hat. In einer weiteren Untersuchung, die das Verhalten des im Material enthaltenen Schwermetalls im Kontakt zu Schweiß untersucht, haben sich 4,1 Milligramm des Giftes aus dem Mousepad gelöst.
Um sich von der Masse der blauen, grauen und schwarzen Mousepads abzuheben, setzen einige Hersteller auf Farben. Leider auch zum Schaden der Verbraucher. So enthält das Mousepad Top Model den Farbbaustein Anilin, der im Tierversuch Krebs erzeugt. Die Mousepads von 3M, Ednet und Hama enthalten das aromatische Ami...