Finger weg von Geranien: Warum Sie auf Pelargonien am Balkon verzichten sollten

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 28.05.2024

Geranien sind hübsch, machen Insekten aber nicht glücklich.
Foto: Shutterstock/Taras Garkusha

So langsam wird es Zeit, den Balkon wieder auf Vordermann zu bringen. Für viele ist die rot, pink oder weiß blühende Geranie eine ideale Balkonpflanze. Von ihr sollten Sie aber besser die Finger lassen. Wir erklären warum – und welche Pflanzen gute Alternativen sind.

Die Pflanze mit dem leicht altmodischen Charme ist die beliebteste Balkonblume in Deutschland. Aus gutem Grund: Kaum eine Pflanze ist so anspruchslos und widerstandsfähig wie die Geranie. Auch wer keinen grünen Daumen hat, kann sich über prächtige Blüten bis in den Herbst hinein freuen – ohne viel dafür tun zu müssen. Die Schweizer sind sogar so vernarrt in die Balkonschönheit, dass sie sie sogar zu ihrer Nationalblume erkoren haben. 

Geranien: für Bienen, Hummeln & Co. wertlos

Mit diesen Eigenschaften wäre die Geranie eigentlich DIE Starbesetzung für Balkon und Terrasse. Doch so schön und farbenprächtig die anspruchslose Pflanze auch blüht, für Insekten wie Bienen und Hummeln ist sie leider nahezu wertlos. Geranien produzieren so gut wie keinen Nektar und selbst wenn die Geranie Staubgefäße hat, fällt die Pollenausbeute für Insekten äußerst bescheiden aus.

So werden Geranien insektenfreundlicher

Was wir als Geranien bezeichnen, sind allermeist Pelargonien. Die Geranie, die überall in Deutschland auf Balkonen und Terrassen blüht, stammt ursprünglich aus Südafrika und gehört zur Familie der Storschnabelgewächse.

Gut zu wissen: So unbeliebt die Geranie bei Insekten ist, der Storchschnabel selbst wird von Honig- und Wildbienen gerne angeflogen und bietet ihnen Nektar. 

Wenn Sie auf Geranien nicht verzichten möchten, gibt es einige Möglichkeiten, Bienen und andere Insekten trotzdem glücklich zu machen:

  • Kombinieren Sie Geranien mit anderen bienenfreundlichen Pflanzen (weitere Infos finden Sie unten).
  • Wählen Sie Wildgeranien (Wild-Pelargonien). Diese sind zwar nicht so blühfreudig, bieten Insekten aber Nahrung.
  • Edelgeranien bilden zumindest ein bisschen Nektar und Blütenstaub und sind damit besser als die "normalen" Geranien.
  • Duftgeranien (z.B. die Sorten Randy, Angeleyes) bieten Bienen Nahrung – und halten gleichzeitig Stechmücken fern.

Alternativen zur Geranie: Bienenfreundliche Balkonpflanzen

Bienen sind ein wichtiger Teil unseres Ökosystems, ohne sie können viele Wild- und Kulturpflanzen nicht bestäubt werden. Experten schätzen, dass ungefähr ein bis zwei Drittel unserer Nahrung von der Bestäubung durch Bienen abhängt. Die Honigbiene gilt in Deutschland als drittwichtigstes Nutztier – nach Schwein und Rind.

Jeder kann mit wenig Aufwand den Lebensraum für Honig- und Wildbienen schützen:

  • Schaffen Sie mit heimischen Stauden und Blühpflanzen ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Insekten.
  • Wählen Sie bienenfreundliche Pflanzen.
  • Verzichten Sie auf den Einsatz von Pestiziden.
Eine gute, ebenfalls pflegeleichte Alternative zu Geranien: Wandelröschen.
Eine gute, ebenfalls pflegeleichte Alternative zu Geranien: Wandelröschen. (Foto: Shutterstock/Cat Act Art)

Mit einer überlegten Auswahl der Balkonpflanzen können Sie Bienen und anderen Insekten helfen.

Diese 10 bienenfreundlichen Balkonpflanzen erfreuen Mensch und Biene:

Auch mit Wildblumenmischungen zum Aussäen und Küchenkräutern können Sie Ihren Balkon verschönern und gleichzeitig den Bienen Nahrung bieten.

Bienen lieben offene Blütenstände

Bestäubende Insekten profitieren in erster Linie von offenen Blütenständen. Vermeiden Sie dekorative Züchtungen mit gefüllten Blüten:

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