Wildpflanzen-Rezepte: Schätze aus der Natur für Pesto, Konfitüre & aufs Brot

Autor: Redaktion | Kategorie: Essen und Trinken | 23.05.2021

Raffinierte Rezepte mit Wildpflanzen und Wildkräutern
Foto: Shutterstock / Fotorina

Ob gebratene Löwenzahnknospen, Pesto aus Brennnesseln oder Mus aus Felsenbirnen: Der Geschmack von Wildpflanzen lässt sich mit nichts Bekanntem vergleichen. Doch nicht nur der Geschmack macht ihren besonderen Reiz aus. Hagebutten, Fichtenspitzen oder Gänseblümchen sind eine ganz natürliche Kost – und für jeden umsonst zu haben. Hier die besten Wildpflanzen-Rezepte und wichtige Infos zu vielen Wildpflanzen.

  • In der Natur wachsen viele Wildpflanzen, die Sie für Ihre Küche nutzen können. Die bekanntesten sind Bärlauch, Holunder und Hagebutte.
  • Aber auch für "Unkräuter" wie Brennnessel, Löwenzahn und Gänseblümchen gibt es viele köstliche Verwendungsideen und Rezepte.
  • Ernten Sie nur die Wildkräuter, die Sie eindeutig erkennen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie nicht essbare oder giftige Kräuter verzehren.

Bärlauch und Holunder auf Erfolgskurs

Einige haben es schon geschafft, andere dagegen werden immer noch links liegen gelassen. Bärlauch beispielsweise war bis vor einigen Jahren ein eher unbekanntes Wildkraut – heute wird das dezent nach Knoblauch duftende Zwiebelgewächs im Frühjahr von vielen Gemüsehändlern an eine wachsende Liebhaberschar verkauft.

Holunderblüten für selbst gemachten Sirup sind Ende Mai so begehrt, dass mancher Sammler vor schon geplünderten Büschen steht und das Nachsehen hat. Auch Hagebuttenmarmelade gilt heute als Delikatesse und wird gerne aufs Brötchen gestrichen.

Doch Bärlauch, Holunder und Hagebutten sind eher die Ausnahmen. Denn in der Natur wachsen unendlich viele Wildpflanzen, die man auf unterschiedlichste Art in der Küche nutzen könnte. Manche von ihnen kennt jeder: Brennnessel und Löwenzahn zum Beispiel, die überdies den Vorteil haben, dass sie fast überall wachsen und deshalb leicht zu finden sind. Auch Kornelkirschen oder Ebereschen finden sich in vielen Stadtparks, ebenso Robinien und Linden. Aber dass deren Früchte, Blätter oder Blüten essbar sind, wissen die wenigsten.

Unkraut: Ausreißen – oder einfach aufessen

Giersch, Vogelmiere und natürlich auch der Löwenzahn - sie sind den meisten Gärtnern ein Graus. Denn diese sogenannten Unkräuter lassen sich kaum aus Rasen oder Beeten vertreiben. Wer einmal versucht hat, den Löwenzahn im Rasen komplett auszustechen, weiß, wie sinnlos dieses Unterfangen ist.

Auch der Giersch hält sich allen gärtnerischen Bemühungen zum Trotz mehr als hartnäckig. Seine Wurzeln sind sehr zerbrechlich und lassen sich deshalb nicht richtig jäten. Damit nicht genug: Aus jedem kleinen Wurzelrest wächst wieder neuer Giersch. "Es ist klüger, das Thema von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten", meint Dr. Markus Strauß, Wildpflanzenexperte und Autor mehrerer Bücher, und empfiehlt: "Hauen Sie den Giersch einfach in die Pfanne."

Rezepte mit Wildpflanzen

Kartoffelsalat mit Fichtenspitzen

Ein Kilo Kartoffeln kochen, pellen und auskühlen lassen, dann in Scheiben schneiden. Eine halbe Salat- und vier Gewürzgurken in Würfel schneiden und hinzufügen. Von 100 Gramm sehr jungen Fichtenspitzen die Nadeln abzupfen und ähnlich wie frischen Dill in kleine Stückchen schneiden, zusammen mit einer fein gewürfelten Zwiebel unter die Kartoffeln heben. Aus dem Saft einer halben Zitrone, 1 TL Senf, 100 g Schmand, 2 bis 3 EL Olivenöl und einem Viertelliter Gemüsebrühe sowie Salz, Pfeffer und evtl. einem bisschen Zucker ein Dressing herstellen und mit dem Salat vermischen. Einige Stunden im Kühlschrank ziehen lassen, dann noch einmal gut mischen und noch eine Weile stehen lassen, damit sich das würzige Aroma bei Zimmertemperatur entfalten kann.
Aus: Dr. Markus Strauß, "Köstliches von Waldbäumen bestimmen, sammeln und zubereiten", Hädecke Verlag

Geröstete Bucheckern

Das Mehl von Bucheckern eignet sich gut zum Backen.
Das Mehl von Bucheckern eignet sich gut zum Backen. (Foto: Shutterstock / Hartmut Goldhahn)

Die Bucheckern kurz mit kochendem Wasser überbrühen, so wird die äußere Schale weicher und lässt sich dann mit einem Küchenmesser gut entfernen. Der innere weiße Kern ist noch von einer bräunlichen Haut überzogen, die aber beim Rösten abfällt oder auch mitgegessen werden kann. Die geschälten Bucheckern in einer heißen Pfanne unter ständigem Rühren mindestens fünf Minuten erhitzen. Mit etwas Meersalz vermischt ist das eine leckere Knabberei. Geröstete Bucheckern können auch (mit Zwiebel und Möhren) ein Risotto in eine Delikatesse verwandeln.
Aus: Dr. Markus Strauß, "Köstliches von Waldbäumen bestimmen, sammeln und zubereiten", Hädecke Verlag

Pesto aus Wildkräutern 

Der Klassiker aus der Wildkräuter-Küche: Bärlauch-Pesto
Der Klassiker aus der Wildkräuter-Küche: Bärlauch-Pesto (Foto: Shutterstock / Anna Shepulova)

Bärlauch, Brennnesseln, Giersch und Löwenzahn eignen sich gut für ein kräftiges Pesto. Dafür 100 Gramm fein gehackte Kräuter mit 60 Gramm geriebenem Pecorino und 50 Gramm vorher in der Pfanne gerösteten und dann gemahlenen Pinienkernen vermischen. Je nach Vorliebe auch noch ein bis zwei fein gehackte bzw. gepresste Knoblauchzehen hinzugeben. Das Ganze mit Olivenöl gut verrühren, bis das Pesto cremig ist. Mit Salz abschmecken. Passt zu Nudeln aller Art und an die Salatsauce.

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Pesto-Test: Viele grüne Pestos mit Mineralöl und Pestiziden belastet

Konfitüre aus Kornelkirschen

Kornelkirschen waschen, Stiele entfernen, mit etwas Wasser aufkochen und bei schwacher Hitze zugedeckt circa eine Dreiviertelstunde weich kochen. In der Zwischenzeit zwei bis drei Chilischoten (je nach Schärfe) entkernen und in feine Streifen schneiden. Anschließend die Kirschen durch ein Sieb abgießen, das Wasser auffangen und die Früchte durch das Sieb passieren, sodass Häute und Kerne im Sieb bleiben.

Das Kirschpüree mit dem Kochwasser vermischen, die Chilistreifen zugeben. Abwiegen und mit der gleichen Menge Gelierzucker (1:1) vermischen. Unter Rühren aufkochen und bei starker Hitze vier bis fünf Minuten sprudelnd kochen lassen, dann in die heiß ausgewaschenen Gläser füllen und sofort verschließen.

Waldmeistersirup

Aus Waldmeistersirup lässt sich köstliche Waldmeisterlimonade herstellen.
Aus Waldmeistersirup lässt sich köstliche Waldmeisterlimonade herstellen. (Foto: Shutterstock / Food Impressions)

200 ml Wasser mit 100 g Zucker aufkochen und dann auf zwei Bund Waldmeister gießen. Diese Mischung sechs Stunden lang ziehen lassen, dann durch ein Sieb gießen. Den Sirup in eine heiß ausgespülte Flasche gießen und anschließend kühl aufbewahren. Für ein erfrischendes Sommergetränk einen kleinen Schuss Sirup mit Wasser oder trockenem Wein bzw. Sekt aufgießen.

Nudelsauce aus Hagebutten

500 Gramm frische Hagebutten waschen, Stiele und Käppchen abschneiden. Längs aufschneiden und mit einem Messer die juckenden Kerne und Härchen entfernen. Die Hagebuttenschalen mit 0,7 l Wasser etwa 20 Minuten lang kochen, anschließend pürieren. Die Fruchtmasse mit Salz, Pfeffer, Thymian, Oregano, Rosmarin, Zitronensaft und evtl. etwas Chilipulver würzen und erneut aufkochen. Einen Esslöffel Mehl mit etwas kaltem Wasser glatt rühren und die Sauce unter kräftigem Rühren mit dem Schneebesen damit andicken.
Aus: Dr. Markus Strauß, "Köstliches von Hecken und Sträuchern bestimmen, sammeln und zubereiten", Hädecke Verlag

Brennnesselbutter

150 Gramm weiche Butter mit einer Gabel einige Minuten schlagen. Einen Teelöffel feinen Senf und ebenfalls einen Teelöffel Kräutermeersalz dazugeben und gut vermischen. Zwei Handvoll Brennnesselblätter mit einem scharfen Messer sehr fein schneiden, mit der Butter vermengen und auf Brot oder Crackern servieren.
Aus: Meret Bissegger, "Meine wilde Pflanzenküche"

Fichtenspitzen-Senf

Zutaten:

  • 50 g zarte Fichtenspitzen
  • 50 ml weißer Balsamicoessig
  • 10 g Senfsamen, gemahlen
  • 15 g Roggenmehl
  • 15 g flüssiger Honig
  • 1 gestrichener TL Meersalz
      Wildpflanze für die Küche: Die jungen Triebe der Fichte lassen sich vielseitig verwenden.
      Wildpflanze für die Küche: Die jungen Triebe der Fichte lassen sich vielseitig verwenden. (Foto: Shutterstock / Anna Sadovskaia)

      Zubereitung:

      Fichtenspitzen mit etwas Essig sämig pürieren. Die übrigen Zutaten dazugeben und gut verrühren. In kleine Gläser füllen und fest verschließen. Alles 14 Tage ziehen lassen und dann erst genießen. Kühl und trocken gelagert, ist der Senf mehrere Monate haltbar.

      Tipp: Nur den hellgrünen, weichen Teil ernten und auch nur pro Baum wenige Spitzen, damit er an den restlichen Spitzen weiterwachsen kann. Der Senf schmeckt gut zu Gegrilltem oder in Salatsoßen.
      Aus: Celia Nentwig und Hella Henckel, "Wildpflanzen - Genuss pur!"

      Rote-Bete-Salat mit Sauerampfer

      Zutaten:

      • 160 g Rote Bete (roh oder vorgekocht)
      • 80 g Sauerampferblätter
      • 1 Apfel

      Für das Dressing:

      • 3 EL Wasser
      • 3 EL Olivenöl
      • 3 EL Essig, am besten mit Wildfrüchten aromatisiert
      • ½ rote Zwiebel, fein gehackt
      • ½ rote Zwiebel, in Scheiben
      • Salz und Pfeffer
      Rote-Beete-Salat ist ein Hingucker – und dabei total gesund.
      Rote-Beete-Salat ist ein Hingucker – und dabei total gesund. (Foto: Shutterstock / Sea Wave)

      Zubereitung:

      Rote Bete, so sie roh gekauft wurde, kochen und anschließend schälen. Anschließend grob raspeln. Apfel schälen, vierteln, entkernen und ebenfalls grob raspeln, zur Roten Bete geben. Sauerampfer waschen, große Blätter in Streifen schneiden, kleine Blätter ganz lassen. Alles vorsichtig miteinander vermischen. Auf Tellern anrichten. Alle Dressingzutaten - bis auf die Zwiebelscheiben - verrühren und über den Salat träufeln. Abschließend mit den Zwiebelringen dekorieren und servieren.
      Aus: Celia Nentwig und Hella Henckel, "Wildpflanzen - Genuss pur!"

      Welche Wildpflanze eignet sich für welches Rezept?

      • Pesto: Löwenzahnblätter, junge Brennesselblätter, Spitzwegerich, Knoblauchsrauke, junge Lindenblätter
      • Marmelade/Gelee: Holunderblüten und -beeren, Schlehen, Kornelkirschen, Hagebutten, Felsenbirnen, Waldmeister
      • Salatbeigabe: Vogelmiere, Giersch, junge Spitzahornblätter, junge Lindenblätter, Spitz- und Breitwegerich, Sauerampfer, Knoblauchsrauke, Gundermannblätter und -blüten und Löwenzahnblätter
      • Wildgemüse: Vogelmiere, Giersch, Brennnesseln, Klettenwurzel, Spitz- und Breitwegerich
      • Sirup: Holunderblüten, Waldmeisterblätter, Schlehen, Fichtenspitzen (für Hustensirup)
      • Suppe: Holunderbeeren, Brennnesseln, Esskastanien, Sauerampfer
      • Saft: Holunderbeeren, Kornelkirschen
      • Tee: Hagebutten, Brennnesseln, Lindenblüten, Himbeer-, Heidelbeer- und Brombeerblätter

      Tipps fürs richtige Sammeln und Zubereiten von Wildpflanzen

      • Wildpflanzen sollten nicht in der Nähe von Straßen und Bahndämmen, von Ackerrandstreifen (wegen einer möglichen Pestizidbelastung) oder auf frisch gedüngten Wiesen geerntet werden. Nur so viele Kräuter einsammeln, dass für andere Interessierte (menschliche wie tierische) noch genug übrig bleibt.
      • Achtung Verwechslungsgefahr! Bärlauch ähnelt den Giftpflanzen Maiglöckchen und Herbstzeitlose und auch andere Kräuter oder Beeren haben ähnlich aussehende mehr oder minder giftige Kollegen. Bestimmungsbücher können eine Hilfe sein, allerdings kann die gleiche Pflanze je nach Standort und Jahreszeit durchaus unterschiedlich aussehen. Deshalb sollten Sammler nur die Wildkräuter ernten, die sie eindeutig erkennen.
      • Frische Wildkräuter und -blüten eignen sich in der Regel nicht zum Einfrieren. Man kann sich aber einen Vorrat an getrockneten Pflanzen zulegen, die dann als Tee oder als Gewürz verwendet werden. Die Kräuter für das Trocknen nicht zerkleinern, denn dabei verlieren sie an Aroma. Blätter, Blüten oder Früchte schonend trocknen, entweder auf Trockenrahmen im Schatten oder im Dörrgerät bei einer Einstellung unter 40 Grad Celsius.
      • Würzige Wildpflanzen wie Brennnessel oder Bärlauch eignen sich auch hervorragend für ein selbst gemachtes Wildkräutersalz. Dafür etwa 20 Gramm getrocknete Kräuter mit 80 g Salz in einem Mörser gründlich zerkleinern und vermischen.

      Wildpflanzen, die man essen kann

      Eberesche

      Aus den Früchten der Eberersche lässt sich Marmelade oder Gelee herstellen.
      Aus den Früchten der Eberersche lässt sich Marmelade oder Gelee herstellen. (Foto: Shutterstock / ads861)

      Die Eberesche wird auch Vogelbeere genannt - und das Gerücht, dass diese giftig sei, hält sich zwar hartnäckig, aber es stimmt nicht. Allerdings schmecken die rohen Früchte sehr bitter und werden erst durch das Kochen genießbar.

      • Wie duftet und schmeckt die Eberesche? Gekocht schmecken die Früchte der Eberesche süß-säuerlich mit einem zarten Bittermandelaroma. Sie enthalten viel Vitamin C.
      • Erntezeit der Eberersche: Vom späten September bis in den November. Am besten den ersten richtigen Frost abwarten, dann schmecken die Beeren sogar noch ein wenig milder.
      • Wie wird die Eberesche zubereitet? Mit milden Äpfeln oder Birnen lässt sich aus den Ebereschen ein köstliches Mus oder eine leckere Konfitüre herstellen.

      Vogelmiere

      Die unauffällige Vogelmiere wächst fast ganzjährig.
      Die unauffällige Vogelmiere wächst fast ganzjährig. (Foto: Shutterstock / Manfred Ruckszio)

      Vogelmiere siedelt sich fast überall an und wächst sogar im Winter unter Schnee weiter. Die kleinen weißen sternförmigen Blüten sind von März bis Oktober zu sehen.

      • Wie duftet und schmeckt die Vogelmiere? Die zarten, eiförmigen Blättchen schmecken leicht säuerlich und nussig. Sie erinnern an frische Erbsen.
      • Erntezeit der Vogelmiere: Ab April bis Oktober kann man die Blättchen ernten.
      • Wie wird die Vogelmiere zubereitet? In Kräuterquark und -butter, als Würze am Salat, auf dem Butterbrot. Gedünstet als Gemüse.

      Kornelkirsche

      Die Kornelkirsche ist nicht mit der Kirsche verwandt.
      Die Kornelkirsche ist nicht mit der Kirsche verwandt. (Foto: Shutterstock / Vlad Siaber)

      Die vielen leuchtend gelben, duftenden Blüten der Kornelkirsche zeigen sich schon im zeitigen Frühjahr, doch die Früchte nehmen erst ab August ihre rote Farbe an. Ihr Aussehen erinnert, bis auf die Farbe, eher an Oliven als an pralle Süßkirschen. Auch der Stein ist eher länglich und nicht so rund wie bei normalen Kirschen.

      • Wie duftet und schmeckt die Kornelkirsche? Die vollreifen Früchte, die sich leicht vom Zweig entfernen lassen, schmecken intensiv fruchtig.
      • Erntezeit der Kornelkirsche: September.
      • Wie wird die Kornelkirsche zubereitet? Die Früchte schmecken, wenn sie richtig reif sind, auch roh köstlich. Da sich der Stein nur schwer herauslösen lässt, kocht man die Früchte für ein Mus oder Konfitüre einfach mit etwas Wasser auf und passiert sie dann durch ein Sieb.

        Felsenbirne

        Die Früchte aller Felsenbirnen-Arten sind essbar.
        Die Früchte aller Felsenbirnen-Arten sind essbar. (Foto: Shutterstock / guentermanaus)

        Von wegen Birne! Die Früchte dieses Rosengewächses erinnern eher an große Heidelbeeren. Der Strauch allerdings, der auch in vielen Gärten, Parks und Friedhöfen wächst, ist deutlich höher als man es von den Blaubeeren kennt.

        • Wie duftet und schmeckt die Felsenbirne? Richtig reif schmecken die Beeren sehr süß mit leichtem Marzipanaroma.
        • Erntezeit der Felsenbirne: Wenn die Felsenbirnen im Juli eine dunkelviolette Farbe annehmen, können sie geerntet werden.
        • Wie wird die Felsenbirne zubereitet? Roh oder als Kompott, im Pfannkuchen oder als Marmelade.

          Sommerlinde

          Junge Lindenblätter schmecken gut im Salat.
          Junge Lindenblätter schmecken gut im Salat. (Foto: Shutterstock / M. Schuppich)

          Bekannt ist vor allem die schweißtreibende und heilende Wirkung des Lindenblütentees. Aber nicht nur die Blüten, sondern auch die jungen Blätter lassen sich verwerten.

          • Wie duftet und schmeckt die Sommerlinde? Die Lindenblüten schmecken wie sie duften, nämlich intensiv süßlich, die jungen Blätter dagegen haben ein mildes Aroma.
          • Erntezeit der Sommerlinde: Blüten können im Juni bis Anfang Juli gepflückt werden, frisch aufgeblüht besitzen die Lindenblüten die höchste Wirkstoffkonzentration. Junge Lindenblätter gibt es schon ab April.
          • Wie wird die Sommerlinde zubereitet? Die Blätter können roh als Salat oder gedünstet als Gemüse gegessen werden. Für Lindenblütentee die Blüten an einem schattigen, luftigen Platz oder bei 40 Grad in einem Dörrapparat trocknen und dann in verschließbaren Gläsern dunkel und einigermaßen kühl lagern.

          Brennnessel

          Kräutersammler mögen ihr würziges Aroma und schätzen die entwässernde Wirkung als Teekraut. Die anspruchslose Pflanze bevorzugt stickstoffreiche Böden und ist an vielen Orten zu finden.

            Die Brennnessel ist ein köstliches Wildkraut, aus dem sich Salate und Suppen machen lassen.
            Die Brennnessel ist ein köstliches Wildkraut, aus dem sich Salate und Suppen machen lassen. (Foto: Shutterstock / Lunov Mykola)
            • Wie duftet und schmeckt die Brennnessel? Die Blätter duften streng-würzig und schmecken herb und leicht bitter, ein wenig wie Spinat. Die Brennnesselsamen haben getrocknet oder geröstet einen nussigen Geschmack.
            • Erntezeit der Brennnessel: Ab März/April bis weit in den Sommer hinein können die jungen Blätter und Triebspitzen geerntet werden. Größere Blätter sind zu hart und faserig. Die Samen sind erst im Spätsommer erntereif, wenn sie in großen Büscheln an den Brennnesseln hängen.
            • Wie wird die Brennnessel zubereitet? Als Wildgemüse gedünstet wie Spinat, in der Suppe, in Pfannkuchen, in Kräuterquark und als Salat. Die Brennhaare verlieren ihre Wirkung, wenn die Blätter kurz blanchiert werden. Will man die Blätter roh essen, rollt man sie am besten mit einem Nudelholz ab, denn auch dabei werden die Brennhaare zerstört. Frische und getrocknete Blätter als Tee. Die Samen schmecken frisch oder geröstet im Müsli.

            Löwenzahn

            Neben dem Bärlauch ist der gelb blühende Löwenzahn heute wahrscheinlich das bekannteste Wildkraut. Das liegt sicher auch daran, dass er fast überall auf Wiesen, Weiden und an Wegrändern zu finden ist. Inzwischen wird er sogar manchmal schon in Feinkostgeschäften verkauft.

              Löwenzahn: Bei Gärtnern nicht gerade beliebt, bei Wildkräuter-Sammeln schon.
              Löwenzahn: Bei Gärtnern nicht gerade beliebt, bei Wildkräuter-Sammeln schon. (Foto: Shutterstock / nada54)
              • Wie duftet und schmeckt der Löwenzahn? Die jungen Blätter schmecken leicht bitter, die Blütenknospen erinnern geschmacklich an Rosenkohl.
              • Erntezeit für Löwenzahn: Ab April bis zur Blüte. Schmackhaft sind die jungen Blätter der inneren Blattrosette. Die Blütenknospen dürfen nur wenig von der gelben Blüte erahnen lassen und noch weitgehend geschlossen sein.
              • Wie wird der Löwenzahn zubereitet? Die jungen Blätter werden roh als Salat gegessen. Die Blütenknospen werden einige Minuten in heißem Öl gebraten und dann nur noch gesalzen.

              Giersch

              Gärtner bringt das 50 bis 100 Zentimeter hohe Beikraut mit seiner Wuchs- und Vermehrungsfreude oft zum Verzweifeln. Giersch, auch Geißfuß genannt, stellt keine besonderen Anforderungen an den Boden, wächst wild und im Hausgarten fast überall.

                Der Giersch oder Geißfuß macht sich gut in frischem Salat.
                Der Giersch oder Geißfuß macht sich gut in frischem Salat. (Foto: Shutterstock / Art_Pictures)
                • Wie duftet und schmeckt Giersch? Die zarten, gelb-grünen Triebe duften und schmecken zart nach Möhre und Petersilie.
                • Erntezeit für Giersch: Von März bis in den späten Herbst.
                • Wie wird Giersch zubereitet? Die jungen Triebe schmecken roh im Salat und am Kräuterquark, die älteren Blätter und Stängel fein geschnitten als gedünstetes Gemüse (10 bis 20 Minuten Garzeit, fällt ähnlich wie Spinat stark zusammen), in Suppen oder Pfannkuchen.

                Gänseblümchen

                Die kleine Blume mit den rosettenförmig angeordneten weißen Blütenblättern und dem Mittelpunkt aus gelben Röhrenblüten kennt jedes Kind. Gänseblümchen wachsen auf vielen Wiesen und Weiden.

                  Gänseblümchen peppen Salate und ein gewöhnliches Butterbrot auf.
                  Gänseblümchen peppen Salate und ein gewöhnliches Butterbrot auf. (Foto: Shutterstock / locrifa)
                  • Wie duften und schmecken Gänseblümchen? Die Blümchen duften kaum. Die jungen grünen Blätter haben einen nussigen Geschmack, in Essig eingelegte gelbe Blütenknospen erinnern geschmacklich an Kapern.
                  • Erntezeit für Gänseblümchen: Junge Blätter erntet man am besten im Frühjahr, Blüten gibt es dagegen bis in den Herbst.
                  • Wie werden Gänseblümchen zubereitet? Blätter roh in Salat und Kräuterquark geben, gedünstet auch in Suppen. Junge, halb geöffnete Blüten sind eine schöne und essbare Dekoration.

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