Seitdem China Anfang des Jahres den Müll-Import aus dem Ausland gestoppt hat, steht Deutschland vor einem gigantischen Müllproblem. In Deutschland gibt es zu wenig Verwertungsanlagen, um den Müll im eigenen Land sauber zu recyceln. Immer größere Teile unseres Müllproblems werden ins Ausland verlagert, beispielsweise nach Polen. Dort kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu dramatischen Bränden auf den häufig illegalen Müll-Deponien.
Filmtipp: Deutscher Plastikmüll brennt in Polen (6 Minuten)
Ein Film, der jetzt in der ARD Mediathek verfügbar ist, zeigt die kriminellen Machenschaften der Müll-Mafia: quer mit Christoph Süß - Deutscher Plastikmüll brennt in Polen
Darum geht's: Müll aus Deutschland endet nicht unbedingt im deutschen Recycling-System, sondern vermehrt in Osteuropa. Der Film zeigt, wie Deutschlands Müll von den dualen Systemen über Händler nach Polen verkauft wird. Offiziell soll der Müll dort recycelt werden – denn das ist billiger als hierzulande. Häufig wird der Müll allerdings einfach nur verbrannt. Mit dem Müll-Geschäft ist viel Geld zu machen, entsprechend steckt auch kriminelle Energie im System. Der Film wirft zudem die Frage auf, wie sich die Müllproblematik ab 2019 entwickeln wird, wenn das neue Verpackungsgesetz in Kraft tritt.
Müllbrände in Polen
Ein Teil des Problems sind die Müll-Importe aus Deutschland, bei denen es sich finanziell kaum lohnt, sie vorschriftsgemäß zu recyceln und zu lagern. Umweltverbände wie Greenpeace Polen schlagen Alarm, denn die Müllbrände setzen viele giftige und krebserregende Stoffe frei.
In den vergangenen Monaten brannten in Polen zahlreiche Müll-Deponien. „Zumindest bei illegalen Deponien kann man davon ausgehen, dass absichtlich Feuer gelegt wurde, um den Müll loszuwerden“, teilt das Warschauer Umweltministerium der Deutschen Presse-Agentur mit (Quelle: WiWo.de).
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