Europaweiter Rückruf: Eine Produktionscharge der Kinderbadeschuhe "Aqua Sphere Beachwalker Junior Black/blue" von Aqua Lung ist mit krebserregenden Stoffen belastet. Die nachweisbaren Mengen von Benzo(e)pyren und Chrysen überschreiten den gesetzlichen Grenzwert, meldet das Europäische Schnellwarnsystem für gefährliche Produkte. Der Hersteller Aqua Lung ruft die Badeschuhe deshalb aus dem Handel zurück. Hintergrund ist der Test des Aqua-Lung-Badeschuhs in unserer Mai-Ausgabe. Darin hatten wir vor den Schuhen gewarnt. Das von uns beauftragte Labor wies in der nun zurückgerufen Charge Benzo(e)pyren über Grenzwert sowie weitere problematische Stoffe nach.
Rückruf Badeschuhe für Kinder: Laut Aqua Lung nur eine Charge betroffen
Betroffen ist die Charge PO#227P3. Kunden können die Badeschuhe auch ohne Kaufbeleg im jeweiligen Laden oder Online-Shop zurückgeben, teilte Hersteller Aqua Lung mit. Weitere Chargen der Schuhe seien nicht vom Rückruf betroffen. Sie hielten die gesetzlichen Grenzwerte ein. Man rufe die belastete Schuhcharge freiwillig zurück. ÖKO-TEST hatte Aqua Lung und das zuständige Untersuchungsamt bereits im Frühjahr über die negativen Testergebnisse informiert.
Bereits 2017 krebsverdächtige Stoffe in Badeschuhen von Aqua Lung nachweisbar
Benzo(e)pyren und Chrysen gehören zur Gruppe der polyzyklische aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK). Auch andere Schuhe von Aqua Lung sind bereits durch hohe PAK- Belastungen aufgefallen. In unserem Test "Flip-Flops & Co" vom Juli 2017 war im schwarzen "Aqua Sphere Beachwalker" ein ganzer Mix an PAK nachweisbar. Darunter ebenfalls das als wahrscheinlich krebserregend eingestufte Benzo(e)pyren, krebserregendes Benzo(a)pyren sowie krebsverdächtiges Naphthalin. Aqua Lung erklärte damals, der getestete Schuh stamme aus der Produktion des Jahres 2016. In der Saison 2017 werde er aus "anderen, Schadstoff reduzierten Materialien hergestellt".
Benzo(e)pyren in Badeschuhen von Aqua Lung offenbar Ausnahmefall
PAK fallen in unseren Tests regelmäßig in ganz unterschiedlichen Produkten auf. Oft sind weiche Kunststoffe betroffen. Hohe Gehalte besonders problematischer und gesetzlich regulierter PAK-Verbindungen wie Benzo(e)pyren und Chrysen sind jedoch in den vergangenen Jahren die Ausnahme. Im Test Kindersandalen aus der aktuellen Juni-Ausgabe waren etwa überhaupt keine erhöhten Gehalte an Benzo(e)pyren nachweisbar.
https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/25-Flipflops-Co-im-Test_110308_1.html
https://www.oekotest.de/kinder-familie/14-Kindersandalen-im-Test_111086_1.html