15 zeitgemäße Sportarten für Kinder: Von Capoeira über Klettern bis Yoga

Ratgeber Kleinkinder 2016 | Autor: Redaktion | Kategorie: Kinder und Familie | 08.09.2016

Sportarten für Kinder

Spaß sollte für Kinder beim Sport an erster Stelle stehen. Wir stellen Klassiker und sportliche Exoten vor; sagen, für wen und ab wann sie geeignet sind und was sie bringen.

Fußball für den Sohnemann und Ballett fürs Töchterchen sind natürlich nach wie vor Klassiker unter den sportlichen Hobbys. Doch es gibt so viele verschiedene Sport- und Bewegungsarten, dass es fast schade wäre, bei der Suche nach Vereinen oder Trainingsgruppen nur auf Bewährtes zu setzen. Damit sie ausprobieren können, welche Sportart sie auf Dauer begeistert oder wo ihre Talente liegen - dafür haben sie ab etwa zehn Jahren ein Gespür -, sollten Kinder ausreichend Gelegenheit zum Wechseln und Schnuppern bekommen. Experten raten ohnehin von einer zu frühen Spezialisierung ab.

Übersicht

  • Ballsport: Fußball, Handball & Co.
  • Capoeira
  • Fechten
  • Inlineskaten
  • Kampfsport: Judo, Karate & Co.
  • Kinderturnen
  • Klettern
  • Leichtathletik
  • Reiten/Voltigieren
  • Schwimmen
  • Tanzen
  • Tennis
  • Tischtennis
  • Wintersport
  • Yoga

Ballsport: Fußball, Handball & Co.

Ballspielen macht allen Kindern Spaß. Sämtliche Ballsportarten sind eine ideale Koordinations-, Schnelligkeits- und Ausdauerschulung. Zugleich lernen die Kinder, sich an ein bewegtes Gerät anzupassen - ein Vorteil, der ihnen im Straßenverkehr zugutekommt. Die meisten Kinder begeistern sich zunächst für Mannschaftsspiele wie Fußball oder Handball. Kicken, werfen, fangen - das sind ihnen bekannte Bewegungsabläufe. Zudem sind Spielgedanke und Regeln einfach. Fußballvereine haben oft Bambini- oder Minimannschaften für Fünf- bis Sechsjährige; für Handball oder Basketball sollten Kinder mindestens sieben bis acht Jahre alt sein. Einziger Nachteil der Ballsportarten: Aufgrund des häufigen Körperkontakts ist das Verletzungsrisiko bei Mannschaftsspielen relativ hoch.

Sportarten für Kinder: Capoeira

Mitreißende Rhythmen, tänzerische Elemente und geschmeidige Bewegungen charakterisieren den brasilianischen Kampftanz Capoeira, bei dem der gesamte Körper zum Einsatz kommt. Dabei bildet eine Gruppe Teilnehmer zu Percussionklängen klatschend einen Kreis, in dessen Mitte sich zwei Gegner um- und miteinander bewegen - in angedeuteten Tritten, Sprüngen und akrobatischen Tanzschritten. Was aussieht wie ein Kampf, findet tatsächlich ohne Berührung statt. Capoeira erfordert Beweglichkeit, Koordination, Körperbeherrschung, Ausdauer und Kreativität - und lehrt darüber hinaus wichtige Grundregeln des sozialen Miteinanders. Die Kombination mit Musik macht Capoeira zu einer idealen Sportart für Kinder. Capoeira-Gruppen für Kinder (zum Teil schon ab 4 Jahren) gibt es mittlerweile in vielen Städten. Zu finden bspw. unter: www.capoeirabrasil.de

Fechten

Vor allem wegen Filmhelden wie Captain Jack Sparrow oder den mit Lichtschwertern kämpfenden Jedi-Rittern bei Star Wars finden viele Kinder Fechten cool. Tatsächlich ist es ein sehr anspruchsvoller Sport. Die Kinder trainieren dabei komplexe Bewegungsabläufe, Reaktionsvermögen, Schnelligkeit und Koordination. Außerdem - da Waffen im Spiel sind - Disziplin, Fairness und viel Verantwortung im Umgang mit Florett, Degen oder Säbel. Die meisten Vereine nehmen Kinder ab sieben Jahren auf. Ganz billig ist der Sport aufgrund der Schutzausrüstung allerdings nicht, in der Regel stellen die Vereine sie den Kindern aber leihweise zur Verfügung. Einen Verein finden Sie über den Deutschen Fechter-Bund: www.fechten.org -> Der Verband -> Vereine in Deutschland

Sportarten für Kinder: Inlineskaten

Sich auf Inlinern zu bewegen, macht Spaß, fördert Koordination, Kraft und Ausdauer. Vor allem für Kinder unter sechs Jahren sind jedoch Rollschuhe besser geeignet, um sich an diese Art der Fortbewegung zu gewöhnen. Auch aus orthopädischer Sicht sollten Kinder nicht zu früh mit dem Inlineskaten anfangen, da ihnen beim Fahren die Knie nach innen knicken, was die Gelenke belastet. Selbst 13-Jährige haben oft noch nicht genug Muskelkraft, um länger als eine halbe Stunde kontrolliert zu fahren. Wegen der Sturzgefahr sollten sie immer Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschützer sowie einen Helm tragen. Ideale Inlinerreviere für Anfänger sind Schulhöfe oder am Wochenende Firmenparkplätze. Wer Skateschulen oder -vereine sucht, wird hier fündig: www.skate.de ->Service -> Adressen

Kampfsport: Judo, Karate & Co.

Asiatische Kampfsportarten wie Judo und Karate schulen immer Körper und Geist gleichermaßen. Reaktionsvermögen, Schnellkraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination werden hier ebenso trainiert wie Disziplin, Selbstvertrauen, Konzentration und Verantwortungsbewusstsein. Die Kinder können dabei ihren Bewegungsdrang und auch mögliche Aggressionen auf spielerische Weise austoben. Experten bescheinigen Judo beispielsweise ein hohes Maß an Gewaltprävention. Vor allem schüchterne Kinder profitieren von den Kampfkünsten, die sich positiv auf die Entwicklung des Selbstwertgefühls auswirken. Während das Einstiegsalter für Judo bei etwa fünf Jahren liegt, sollten Karateanfänger mindestens sechs Jahre alt sein. Mehr über Kampfsport für Kinder lesen Sie auf den nächsten Seiten.

Sportarten für Kinder: Kinderturnen

Der Einstieg erfolgt über Eltern-Kind-Kurse für etwa Zwei- bis Vierjährige. Dort trainieren die Kleinen spielerisch und unter Anleitung ihre Motorik und die Koordination von Bewegungsabläufen mit Bällen, Reifen, Tüchern und einfachen Turngeräten. Häufig werden Lieder und Fingerspiele in die Stunden eingebaut.

Beim Kinderturnen für Vier- bis Sechsjährige sind die Eltern dann nicht mehr dabei, die Kinder trainieren komplexere Bewegungsabläufe - in Gerätekombinationen oder Parcours. Beim Spielen und Bewegen mit Gleichaltrigen erlernen sie darüber hinaus soziale Kompetenzen. Kurse gibt es in Turnvereinen, für ganz Kleine oft auch in Hebammenpraxen. Infos zum Kinderturnen bekommt man beim Deutschen Turnerbund (DTB): www.dtb-online.de -> Kinderturnen

Klettern

Obwohl Klettern als Risikosportart gilt, ist es für Kinder sehr gut geeignet. Das Kraxeln macht nicht nur riesigen Spaß, sondern fördert auch Koordination, Kraft, Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn. Kinder erleben dabei nicht nur die sportlichen Aspekte, sondern erfahren beim Klettern in der Natur auch viel über die Umwelt. Und sie bekommen am Berg (oder an der Kletterwand) ganz nebenbei soziale Kompetenzen wie Verantwortung, Teamgeist und Selbstbewusstsein mit. Das Klettern mit Seilsicherung können Kinder ab etwa sieben Jahren erlernen. Mehr Infos zum Klettern mit Kindern sowie Hilfe bei der Suche nach Kletterhallen gibt es über den Deutschen Alpenverein (DAV): www.alpenverein.de

Sportarten für Kinder: Leichtathletik

Laufen, rennen, springen, werfen - kaum eine Sportart ist so vielseitig wie die Leichtathletik. Hier werden alle konditionellen Aspekte gefördert, also Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. Da das Verletzungsrisiko gering ist, Leichtathletik fast überall und in jedem Alter betrieben werden kann und mit dem Training gute Voraussetzungen für andere Sportarten geschaffen werden, ist dies eine ideale Disziplin für Kinder. Die meisten Vereine bieten Training für Kinder ab sechs Jahren an. Flyer zur Kinderleichtathletik können Sie herunterladen über www.leichtathletik.de -> Jugend -> Kinderleichtathletik

Reiten/Voltigieren

Kinder und Tiere - das ist eine ideale Verbindung. Vor allem für Mädchen liegt das Glück dieser Erde oft auf dem Rücken der Pferde. Der Vorteil beim Reiten und Voltigieren besteht darin, dass hier sportliche Aspekte wie Akrobatik, Gleichgewichtssinn und Koordination mit der Verantwortung für ein anderes Lebewesen kombiniert werden (einschließlich der Pflege des Pferdes und des Stallausmistens). Einige Reitschulen bieten Kurse schon für Kinder ab vier Jahren an, doch die geeignete Größe für den Reitunterricht haben sie meistens erst mit sieben oder acht Jahren, wenn die Beine lang genug für die Steigbügel sind. Nachteil des Sports: die recht hohen Kosten. Obwohl viele Höfe und Ställe Lehrpferde haben, sodass man keine Reitbeteiligung, geschweige denn ein eigenes Pony benötigt: Reitstunden schlagen in der Gruppe mit 10 bis 16 Euro zu Buche; hinzu kommt die Ausrüstung mit Sattel, Kappe, Stiefel und Reithosen. Infos unter www.pferd-aktuell.de ->Sport ->Reiten lernen -> Reiten für Kinder.

Sportarten für Kinder: Schwimmen

So wie jedes Kind laufen lernt, sollte es auch schwimmen lernen. Schwimmen ist eine sehr gesunde Sportart, die Kraft und Ausdauer fördert, ohne die Gelenke zu belasten. Deshalb ist Schwimmen auch für übergewichtige Kinder geeignet. Dazu kommt, dass fast alle Kinder das ungewohnte Medium Wasser lieben. Schwimmen lernen können Kinder etwa ab fünf Jahren. Sollen sie es einmal bis zu sportlichen Höchstleistungen bringen, müssen sie ab diesem Alter auch mit dem Training anfangen. Nur so können sie sich das richtige Wassergefühl aneignen. Mehr Informationen über das Schwimmen und die verschiedenen Schwimmabzeichen gibt es über den Deutschen Schwimm-Verband (DSV): www.dsv.de

Tanzen

Es ist, als würde man einen Knopf anschalten: Kaum ertönt Musik, fangen Kinder an zu tanzen, zu hüpfen, sich im Kreis zu drehen. Während es beim Kindertanzen ab vier Jahren eher spielerisch zugeht und Materialien wie Bälle oder Tücher zum Einsatz kommen, steht für ältere Kinder eher die Vorliebe für bestimmte Musikrichtungen im Vordergrund. Doch egal ob beim Ballett, HipHop oder Jazzdance: Tanzen macht Spaß und fördert Gelenkigkeit, Körperspannung, Koordination und Rhythmusgefühl. Beim Ballett können Kinder schon ab vier Jahren einsteigen, HipHop und Jazzdance werden meistens erst ab sechs Jahren angeboten. Vereine, Schulen und einen Flohmarkt findet man über das Portal www.dance-web.de

Sportarten für Kinder: Tennis

Traditionell, aber etwas elitär - so der Ruf des Tennissports. Doch gerade für Kinder mit großem Bewegungsdrang und Wettkampfgeist ist der schnelle Sport um die Filzkugel reizvoll. Er erfordert Schnelligkeit und Ausdauer und schult die motorischen Fähigkeiten. Das Training im Verein findet überwiegend in Gruppen statt, manche bieten schon Schnupperkurse für Vierjährige an, in der Regel liegt das Einstiegsalter bei etwa sechs Jahren. Der Vorteil ist, dass Tennis sowohl in der Halle als auch im Freien gespielt werden kann. Vereine in der Nähe finden Sie über den Deutschen Tennis Bund (DTB): www.dtb-tennis.de -> Verband -> Landesverbände

Tischtennis

Egal wo die Platten mit dem Netz in der Mitte stehen - ob auf dem Schulhof, im Landheim oder auf dem Spielplatz - sie sind umlagert. Kinder lieben die schnellen Ballwechsel mit den gummierten Holzschlägern, am liebsten beim Rundlauf mit mehreren Mitspielern. Tischtennis trainiert vor allem Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Konzentration und Koordination. Richtig erlernen kann man das Spiel mit den Zelluloidbällen im Verein, viele bieten mittlerweile speziell Kurse für Fünf- bis Achtjährige an - die anfangs noch mit Soft- oder Jumbobällen trainieren. Mehr Infos gibt es über den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB): www.tischtennis.de -> Jugend

Sportarten für Kinder: Wintersport

Während Skilanglauf fast alle Kinder langweilt, sind sie vom alpinen Skilauf und Snowboardfahren meist begeistert. Hier können sie wie sonst kaum Geschwindigkeit, Risiko und das Gefühl von Abenteuer erleben. Die Anforderungen beim Ski- und Snowboardfahren sind vielfältig. Da aber auch Kinder diese Sportarten erst dann richtig genießen können, wenn sie die Grundtechniken beherrschen, sollte man sie frühestens mit vier bis fünf Jahren auf die Bretter (oder fürs Eislaufen auf die Kufen) stellen - etwa dann, wenn sie Fahrradfahren können. Ab diesem Alter sind sie dann rasch so geschickt, dass es Eltern und Kindern Spaß macht, gemeinsam zu fahren.

Yoga

Ob Kuscheltieratmung oder Kieselstein: Schon Kinder können altersgerecht Yoga üben, unter Anleitung ab etwa drei Jahren. Die jahrtausendealte Lehre wirkt auf Körper und Geist gleichermaßen. Auf der physischen Ebene verbessert Yoga die Motorik, das Körpergefühl und die Körperwahrnehmung, weshalb Yoga besonders für motorisch auffällige Kinder geeignet ist. Darüber hinaus schärft es die Konzentration und sinnliche Wahrnehmung. Mit Atemübungen und Entspannungstechniken lernen Kinder, wie sie in bestimmten Situationen gezielt abschalten und entspannen können. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kinderyoga.de

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