In Ecken, hinter Schränken und an Fensterleibungen tummeln sich die Übeltäter. Viele kennen das Problem, weshalb auch viel über Schimmelpilze und die Ursachen geschrieben wird, und darüber, was man so alles tun und lassen sollte. Zudem wird über die Schuldfrage gestritten: Trägt der Bewohner die Verantwortung durch ein falsches Nutzerverhalten oder sind es doch bauliche Mängel, gegen die man trotz größter Sorgfalt nicht ankommt?
Schimmelpilze vermehren sich mittels Sporen. Und diese sind mit zig Tausenden von Arten letztlich überall um uns herum vorhanden. Solange sie nicht überhandnehmen, ist das auch kein Problem, damit kann der Körper umgehen. Wenn die Schimmelpilze aber gute Wachstumsbedingungen vorfinden, dann breiten sie sich aus und können uns gesundheitlich zusetzen, vor allem wenn wir sie einatmen. Die Pilzsporen können Schleimhäute reizen und Allergien auslösen, damit einher gehen häufig Atemwegserkrankungen und Müdigkeit. Und vor allem geschwächte Menschen werden anfälliger für Infektionen. Einige Schimmelpilzarten sind besonders gefährlich, weil sie giftige Stoffwechselprodukte bilden. Und das Schlimme: Auch getötete Partikel von Schimmelpilzen und Sporen können noch Allergene in die Raumluft abgeben.
Zum Wachsen brauchen Schimmelpilze in erster Linie Feuchtigkeit sowie organische Nährstoffe, die aber fast überall vorhanden sind. Wo Schimmel in der Wohnung auftritt, ist es also schlichtweg zu feucht. Das wiederum kann ganz viele Ursachen haben. Im Extremfall gibt es undichte Stellen, an denen Wasser eintritt, zum Beispiel im Bereich von Balkonanschlüssen oder Übergängen von Wand und Dach. Das leuchtet jedem ein. In den meisten Fällen ist die Ursachenforschung aber komplizierter. Denn unterschätzt wird häufig, wie viel Feuchtigkeit wir durch bloßes Bewohnen an die Raumluft abgeben. In einem Drei-Personen-Haushalt summiert sich das auf etwa sechs bis zwölf Liter pro Tag. Und in manchen Wohnungen gibt es überdurchschnittlich viele Feuchtigkeitsquellen, zum Beispiel durch viele Pflanzen, Aquarien, durch häufiges Kochen und feuchte Wäsche auf der Leine. Um das Wasser abzuführen, muss die gesamte Innenraumluft mehrfach am Tag komplett ausgetauscht werden. Das heißt: lüften, lüften, lüften. In hoch gedämmten Neubauten geht das nicht mehr ohne Lüftungsanlagen.
Ansonsten schlägt sich die Feuchtigkeit an den kältesten Stellen des Raums nieder. Denn kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft, sodass sich an den kühleren Flächen Kondenswasser bildet und die Gefahr für Schimmel zunimmt. Kalt oder kühler ist es zum Beispiel dort, wo insgesamt schlecht gedämmt oder eine Wärmebrücke vorhanden ist, also eine unzureichend gedämmte Stelle. Aber auch Gebäudeecken und Übergänge von Wand zu Decke oder Boden zu Wand sind normalerweise kälter als der Rest der Wand. In Altbauwohnungen mit einfach verglasten Fenstern sind oft die Glasflächen die kältesten Stellen. Hier kann das Konde...