Bunte Bettwäsche ist heutzutage Standard im Schlafzimmer. Die Auswahl an Farben und Mustern ist riesig. Doch das Färben der Textilien kann auch Schadstoffe in die Fasern bringen. Ausgerechnet in einem zertifizierten Bio-Baumwollprodukt haben die beauftragten Labore einen allergisierenden Farbstoff gefunden. Ein oft auftretendes Problem in diesem Test: umstrittene halogenorganische Verbindungen. Auch sie können aus dem Färbeprozess stammen.
Dabei treiben es die Deutschen in puncto Bettwäsche noch gar nicht so lange bunt. Erst in den 50er-Jahren kam Farbe ins heimische Nachtleben. Der Krieg war vorbei. Mit dem Wirtschaftswunder hielt eine neue Buntheit Einzug.
"Farbe in modernen Wohnungen ist heute eine Selbstverständlichkeit. Farbe bringt Wärme und Wohnlichkeit. Warum nicht auch im Schlafzimmer?", hieß es 1958 in einer Werbung der Bettwäschemarke Irisette. Auf dem zugehörigen Bild sah man zwei junge Frauen mit strengen Föhnfrisuren Stapel farbiger Bettwäsche sortieren - zurechtgelegt als Aussteuer.
Irisette, ursprünglich gegründet von der Firma Zell-Schönau AG im Schwarzwald, zeigte den Deutschen, dass Bettwäsche nicht immer weiß sein muss. Noch heute rühmt sich die Marke als "Erfinder der bunten Bettwäsche".
Seit der "Erfindung" der bunten Bettwäsche ist viel passiert. Die Vielfalt an Mustern und Farben bietet für jeden Geschmack etwas. Wir ließen 24 bunte Bettwäschegarnituren prüfen, von Traditionsmarken wie Irisette, von Labels mit junger Zielgruppe wie H&M und von Anbietern, die Bio-Qualität versprechen.
19 von 24 zu empfehlen: Alles in allem ist das Ergebnis äußerst erfreulich. Acht Garnituren bewerten wir mit "sehr gut" und elf mit "gut". 19 von 24 Produkten können wir also empfehlen! Allerdings gibt es auch zwei Schlusslichter mit "mangelhaft".
Bio-Label nicht verdient: Ausgerechnet in einem vermeintlichen Bio-Produkt steckt ein problematischer Farbstoff: In der Garnitur Galeria Selection Bio Satin, rot wies das Labor den Dispersionsfarbstoff Dispers Rot 1 nach. Dieser gilt als allergisierend. Besonders ärgerlich für den Verbraucher: Das Produkt aus Bio-Baumwolle ist mit dem Label des Global Organic Textile Standards (GOTS) zertifiziert. Dieses Siegel hätte das Produkt gar nicht erst erhalten dürfen. Denn der Gehalt an Dispers Rot 1 liegt über dem zulässigen Grenzwert des GOTS-Labels.
Raus aus dem Bett: Auch das Esprit Baumwolle Satin Tribal Waves Duvet Cover, blue hat in Ihrem Bett nichts verloren. In der Garnitur stecken neben Formaldehyd noch einige weitere Problemstoffe. Auch hier können wir nur "mangelhaft" sagen. Formaldehyd setzen Hersteller in Bettwäsche unter anderem ein, um die Oberfläche zu glätten und das Produkt zu veredeln. Formaldehyd über die Atemluft aufgenommen gilt als krebserregend.
Ergebnis getrübt: Neun Produkte enthalten optische Aufheller, die unnötigen Weißmacher belasten die Umwelt. In zehn Garnituren stecke...