Dem Alpenveilchen haftete lange der Ruf an, etwas altmodisch zu sein. Doch die Zeiten sind dank neuer Züchtungen vorbei, Alpenveilchen liegen wieder voll im Trend. Die blühfreudige Pflanze gibt es in vielen Farben (sogar zweifarbig), die Blütenblätter reichen mittlerweile von glattrandig über gefranst bis gewellt. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Leider bringt das Alpenveilchen zwei Probleme mit sich:
- In warmen Wohnzimmern haben die Alpenveilchen einen schweren Stand. Hier welken die Winterblüher schnell.
- Oft werden Alpenveilchen nach der Blüte entsorgt – in dem Glauben, die Pflanze hätte ausgedient.
Dabei ist es ganz leicht, die farbenfrohe Knollenpflanze zu pflegen und im kommenden Winter erneut zum Blühen zu bringen.
Zimmer-Alpenveilchen pflegen: 3 Tipps
Einige Alpenveilchen-Sorten eignen sich nur für drinnen (Zimmer-Alpenveilchen, Cyclamen persicum), andere wiederum sind winterhart (Cyclamen coum, Cyclamen purpurascens und Cyclamen hederifolium). Zimmer-Alpenveilchen blühen von September bis April, zumindest mit der richtigen Pflege. Wenn das empfindliche Knollengewächs die Köpfe hängen lässt, deutet das auf einen zu warmen Standort hin.
Übrigens: Alpen-Veilchen sind keine Veilchen, sondern ein Primelgewächs. Und sie kommen auch nicht aus den Alpen, sondern aus den Gebirgsregionen Griechenlands und der Türkei. Das Wilde Alpenveilchen (Europäisches Alpenveilchen) ist in Deutschland geschützt.
#1: Der richtige Standort für Alpenveilchen
Wer der Pflanze mit den schmetterlingsähnlichen Blüten und den herzförmigen Blättern einen Ort zum Wohlfühlen schaffen will, sollte bei der Standortwahl auf folgende Kriterien achten:
- hell, aber keine direkte Sonne
- luftig, aber keine Zugluft
- kühl, am besten zwischen 12 und 16 Grad Celsius.
Der klassische Platz auf dem Fensterbrett über der Heizung ist keine gute Idee.
Faustregel: Je kühler die Alpenveilchen in der Wohnung stehen, desto länger blühen sie.
#2: Die richtige Pflege für Zimmer-Alpenveilchen
- Verblühte Blüten und welke sowie gelbe Blätter regelmäßig entfernen.
- Dabei die verwelkte Blüten nicht abschneiden. Besser: Den Stiel drehen und mit einem Ruck herausziehen. Wenn Sie die Blüten abschneiden, können die an der Pflanze verbleibenden Stielenden leicht faulen.
- Während der Blütezeit alle 14 Tage mit Flüssigdünger düngen.
- Wenn Sie das Alpenveilchen umtopfen, genügt ganz normale Blumenerde (aber bitte ohne Torf). Achten Sie darauf, dass die Knolle nicht tiefer sitzt als zuvor. Das oberste Drittel der Knolle sollte aus der Erde herausschauen.
#3: Zimmer-Alpenveilchen gießen
Der Topf des Alpenveilchens sollte ein Abflussloch für das Gießwasser haben und auf einem Untersetzer stehen. Wässern Sie das Alpenveilchen immer nur mäßig und am besten indirekt: Gießen Sie das Wasser in den Untersetzer, damit die Knolle nicht zu viel Wasser abbekommt. Nach einer halben Stunde können Sie das überschüssige Wasser wegschütten.
Kalkfreies Wasser, zum Beispiel Regenwasser, ist für Alpenveilchen ideal.
Sommerruhe für das Alpenveilchen
Die Pflanze benötigt eine geruhsame Sommerruhe, um neue Knospen für den nächsten Herbst und Winter zu bilden. Wenn das Alpenveilchen sein Laub verliert, ist der Zeitpunkt gekommen, das Gießen zu reduzieren und die Pflanze nicht mehr zu düngen. Vertrocknete Blätter am besten nicht abschneiden, das trockene Laub nutzt die Pflanze bei der Einlagerung der Nährstoffe in die Knolle.
Nach den letzten Nachtfrösten kann die Pflanze an einen halbschattigen Platz in den Garten umziehen, im September oder Oktober können Sie das Primelgewächs dann wieder ins Haus holen, damit es in der trüben Jahreszeit für Farbe in der Wohnung sorgt.
Gut zu wissen: Die Knollen und Blätter des Zimmer-Alpenveilchens sind giftig. Die Pflanze sollte deshalb unbedingt außerhalb der Reichweite von Kleinkindern und Haustieren stehen.