Ursprünglich kommen Anthurien aus Südamerika, doch bei uns sind sie beliebte Zimmerpflanzen. Das Schöne an der exotischen Pflanze: Wer sie im Winter gut pflegt, hat lange Freude daran – und kann sie im Sommer womöglich sogar nach draußen setzen. Wer geben die wichtigsten Tipps zur Anthurien-Pflege.
Die Anthurie mag es hell, aber nicht (zu) sonnig
Die Anthurie, auch Flamingoblume genannt, blüht nicht durchgängig. Die Zimmerpflanzen wechseln meistens drei Monate Blüte mit drei Monaten Pause ab, heißt es von der "Stichting Promotie Anthurium", einer Stiftung von niederländischen Anthuriengärtnern und -züchtern. Die eigentliche Blüte ist übrigens der zylindrische Kolben, der über dem Hochblatt sitzt.
Man muss sich also erst mal keine Sorgen machen, wenn plötzlich wochenlang keine neuen Knospen an der Pflanze erscheinen. Vor allem nicht, wenn die Blätter der Flamingoblume einen Glanz haben. Denn das ist neben der regelmäßig wiederkehrenden Blüte ein Anzeichen dafür, dass es der Pflanze gutgeht.
Anthurien mögen es möglichst hell, direkte Sonneneinstrahlung vertragen sie aber nicht gut. Wenn es zu dunkel ist, merkt man das, erläutern die Anthurienzüchter und -gärtner: Dann bilden Anthurien weniger Blüten aus.
Auch im Winter sollten Sie eine direkte Sonneneinstrahlung vermeiden und die Pflanzen besser nicht auf der Fensterbank stellen. In den Wintermonaten kann es jedoch sinnvoll sein, die Töpfe näher ans Fenster zu rücken. Denn zu wenig Sonnenlicht kann den Pflanzen schaden.
Anthurie: Sind die Blätter zu gelb oder zu braun?
Wenn die Blätter gelb werden, erhält die Anthurie wahrscheinlich zu viel Sonnenlicht – sie muss also ein paar Meter vom Fenster weggerückt werden. Bekommt die Zimmerpflanzen zwar neue Blätter, aber die Blüten bleiben grün, ist hingegen wohl zu wenig Licht das Problem.
Und werden die Blattränder braun und es bilden sich Punkte auf dem Laub, hat der Besitzer oder die Besitzerin es vermutlich mit dem Gießwasser zu gut gemeint – oder zu sehr damit gespart.
Flamingoblume richtig gießen
Leider ist die Anthurie etwas mäkelig, wenn es ums Gießen geht. So soll ihr Ballen zwar niemals austrocknen, doch Staunässe ist schädlich. Daher raten die Expertinnen und Experten vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner, die Erde im Wurzelbereich immer leicht feucht zu halten. Gut für die Pflanze geeignet sei daher die Hydrokultur; hier sitzen die Wurzeln in Granulat aus Blähton statt in Blumenerde.
Anthurie: Wassernebel hilft der Tropenpflanze
Anthurien brauchen im Sommer etwa zweimal pro Woche Wasser, im Winter reicht einmal gießen. Man kann in beheizten Zimmern die Blätter regelmäßig mit einem Wassernebel einsprühen (aber die Blüte auslassen), denn dann fühlt sie sich wie in den Tropen – ihrer natürlichen Heimat.
Und: Gießwasser mit viel Kalk – in einigen Regionen also das Leitungswasser – ist ebenfalls nicht gut für die Pflanzen.
Wichtig für die Pflege: Warmes Zimmer und entstauben
Anthurien fühlen sich bei kuscheligen Wohnzimmertemperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius am wohlsten. Kälter als 16 Grad sollte es die Anthurien in unseren Häusern nie haben. Zu nah an Heizkörpern oder Kaminöfen platziert, können sie jedoch austrocknen. Bei Fußbodenheizungen sollten Sie die Töpfe auf einen erhöhten Untergrund stellen, um übermäßige Wärme an den Wurzeln zu vermeiden.
Wenn es im Sommer auch draußen um die 20 Grad hat, fühle sich die Anthurie dort wohl, heißt es von Promotie Anthurium. Richtung Sommer darf die Anthurie in Topf oder Ampel also auch an die frische Luft: "Achten Sie darauf, dass sie an einem windgeschützten Platz und im Schatten steht. Wenn es nachts abkühlt, holen Sie die Anthurie am besten wieder hinein."
Staub auf den Blättern kann das Licht abhalten und so die Photosynthese beeinträchtigen. Da in beheizten Wohnungen im Winter oft viel Staub aufgewirbelt wird, sollten Sie Anthurien gelegentlich mit einem feuchten Lappen oder einem Staubwedel reinigen. Alternativ können Sie die Pflanzen auch ab und zu unter der Dusche abbrausen. Beides natürlich vorsichtig.
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