Im Frühjahr verwandeln sich viele Wälder in ein grünes Meer aus Bärlauchpflanzen. Die zarten Blätter mit dem charakteristischen, leicht knoblauchartigen Geschmack eignen sich hervorragend als Brotaufstrich, in Suppen und Saucen und – ganz klassisch – als feines Bärlauchpesto.
Dabei muss man das würzige Kraut nicht einmal im Wald sammeln – ein schattiges Plätzchen unter Laubbäumen oder einer Hecke ist der ideale Standort, um Bärlauch auch im eigenen Garten anzubauen. Schon mit wenigen Pflanzen wächst schnell ein grüner Bärlauchteppich, dessen würzige Blätter von März bis Ende April geerntet werden können.
Bärlauch selbst anpflanzen: eine gute Idee
In der freien Natur sollte man darauf achten, die Blätter des Bärlauchs (allium ursinum) nicht mit den giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen zu verwechseln. Solange Maiglöckchen und Bärlauch im Garten nicht direkt nebeneinander gepflanzt werden, besteht diese Gefahr nicht. Auch das Risiko, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, ist deutlich geringer.
Und noch etwas spricht für den Bärlauch im eigenen Garten: Seine hübschen weißen Blüten werden gerne von Hummeln und Bienen besucht, die hier Pollen und Nektar finden.
Wer nicht möchte, dass sich der eigene Bärlauch zu sehr ausbreitet, pflanzt ihn in einen großen Kübel oder legt ein abgestecktes Beet mit einer Rhizomsperre (Wurzelsperre) an. Wer genügend Bärlauch im Garten hat, sollte die Pflanzen nach der Blüte zurückschneiden, damit sie keine Samen bilden und sich selbst aussäen.
3 Möglichkeiten, Bärlauch im Garten anzubauen
Es gibt drei Möglichkeiten, Bärlauch anzupflanzen: 1. Sie können ihn aussäen, 2. Zwiebeln pflanzen oder 3. im Frühjahr Jungpflanzen kaufen und in die Erde setzen.
#1: Bärlauch säen: Hier ist Geduld gefragt
Man kann Bärlauchsamen kaufen und aussäen. Diese Methode ist zwar einfach, kann aber viel Geduld erfordern: Da Bärlauch ein Kaltkeimer ist, braucht er einen Kältereiz, um zu keimen. In einem milden Winter kann es passieren, dass der Kältereiz nicht ausreicht und der wilde Knoblauch, wie der Bärlauch auch genannt wird, erst nach zwei Jahren austreibt.
Wenn Sie also Bärlauch säen wollen, ist der Winter von Ende Oktober bis Februar die richtige Zeit dafür.
#2: Bärlauchzwiebeln setzen
Eine andere Möglichkeit ist, Bärlauchzwiebeln im Herbst in die Erde zu setzen. Wichtig ist, dass Sie frische, noch nicht ausgetrocknete Zwiebeln verwenden. Setzen Sie die Zwiebeln ca. 10 Zentimeter tief mit der Spitze nach oben in die Erde und halten Sie die Erde in den ersten Wochen feucht.
#3: Bärlauch pflanzen: Jungpflanzen für den Garten
Am einfachsten ist es, im zeitigen Frühjahr im Gartenfachhandel oder in einer Staudengärtnerei Bärlauchpflanzen zu kaufen und diese direkt ins Beet zu pflanzen. Die Jungpflanzen können von März bis Mai direkt ins Freiland, ins Hochbeet oder in einen großen Topf gepflanzt werden.
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Wichtig dabei: Die einzelnen Bärlauchpflanzen nicht zu dicht nebeneinander pflanzen, ideal ist auch hier ein Abstand von mindestens 10 Zentimetern.
Wenn der Bärlauch angewachsen ist, braucht er keine Pflege mehr. Sollte es jedoch während der Bärlauchsaison (März und April) sehr trocken sein, freuen sich die Pflanzen über etwas zusätzliches Wasser. Düngen ist bei Bärlauch nicht notwendig.
Bärlauch: Bitte nicht im Wald ausgraben
Gut zu wissen: Das Sammeln von Bärlauch im Wald ist grundsätzlich erlaubt, die Pflanze steht nicht unter Naturschutz. Pro Pflanze nur ein bis zwei Blätter pflücken, damit der Bärlauch nachwachsen kann. Das Ausgraben ganzer Pflanzen ist jedoch verboten.
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Bärlauch pflanzen: der ideale Standort
Wie in der freien Natur fühlt sich Bärlauch auch im Garten an einem schattigen Platz, zum Beispiel unter Laubbäumen oder Hecken, besonders wohl. Der Boden sollte locker und humos sein. Schwere Böden lassen sich leicht mit Sand und Kompost auflockern.
Bärlauch im eigenen Garten ernten
Im ersten Jahr sollte man sich unbedingt zurückhalten und den jungen Bärlauch nur sparsam ernten. Am besten wartet man mit der Ernte bis zum nächsten Frühjahr. Auch wenn der Bärlauch ausgewachsen ist, sollte man nicht das ganze Grün ernten, sondern die Hälfte der Blätter stehen lassen. Die restlichen Blätter braucht die Pflanze als Energiereserve für das nächste Jahr.
Die Bärlauchsaison endet, wenn die Pflanzen Ende April oder Anfang Mai zu blühen beginnen. Die Blätter schmecken dann bitter.
Bärlauch ist eine mehrjährige Pflanze, die sich nach der Blüte in den Boden zurückzieht und im nächsten Frühjahr wieder austreibt. Im Herbst können Sie die Bärlauchpflanzen (die dann über der Erde nicht mehr zu sehen sind) mit einer schützenden Laubschicht überdecken.
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