Alte Blumenerde: Aufbewahren – oder besser wegwerfen?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Bauen und Wohnen | 11.11.2024

Alte Blumenerde entsorgen – oder fürs nächste Frühjahr aufheben?
Foto: Shutterstock/Singkham

Gute Blumenerde ist teuer – und meist gibt es sie nur in großen Mengen zu kaufen. Nicht selten bleibt ein Rest übrig. Kann man alte Blumenerde aufbewahren und in der nächsten Gartensaison weiter verwenden – oder sollte man sie besser entsorgen?

In vielen Garagen, Schuppen und Blumenkästen lagert noch Blumenerde aus dem Sommer. Hobbygärtner stellen sich die Frage, ob man diese Erde im kommenden Frühjahr verwenden kann. Oder ob die Erde schlecht werden und den jungen Pflanzen eventuell sogar schaden kann.

Generell gilt: Blumenerde sollten Sie besser nicht auf Vorrat kaufen, sondern nach dem aktuellen Bedarf. Was aber, wenn man noch einen halbvollen Sack übrig hat?

Blumenerde verändert sich mit der Zeit

Das Problem beim Lagern von Blumenerde: Die Erde arbeitet. Sowohl aus den organischen Substanzen im Substrat, als auch aus den enthaltenen Langzeitdüngern werden kontinuierlich Nährstoffe freigesetzt. Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft ist das im Sinne der Pflanzen so gewollt – es kann aber zum Nachteil werden, wenn die Blumenerde lange lagert.

Irgendwann ist der Salzgehalt des Substrates so erhöht, dass Schäden an den Pflanzen entstehen. Auch der pH-Wert des Bodens kann sich verändern, was für manche Pflanzen zum Problem wird.

Außerdem ist die Struktur älterer Erde weniger stabil, daher gelangt weniger Luft in den Boden. Dadurch kann das Gießwasser nicht mehr richtig ablaufen und die Pflanze fault eher.

Tipps fürs Recycling von alter Blumenerde

Werfen Sie Blumenerde, die Sie derzeit nicht benötigen, erst mal nicht weg. Die oben beschriebenen Prozesse in der Blumenerde sind im heimischen Garten weniger dramatisch als im gewerblichen Gartenbau, erklären die Experten.

Vor allem unempfindlichen Balkonpflanzen schadet die Blumenerde vom Vorjahr nicht. Für junge Pflanzen, Aussaaten und Pflanzen, die nährstoffreiche Erde benötigen (z.B. Tomaten, Gurken, Paprika) sollten Sie besser frische Erde verwenden.

So lässt sich alte Blumenerde recyclen

  • Mischen Sie Erde vom Vorjahr am besten mit frischer Pflanz- oder Blumenerde oder – noch besser – mit Kompost.
  • Für Gemüsepflanzen empfiehlt es sich, Hornspäne oder anderen organischen Langzeitdünger unterzumischen.
  • Schauen Sie die Erde vom Vorjahr sorgfältig an: Wenn sie frei von Schimmel, Schädlingen und deren Eiern ist, können Sie sie ein Jahr später noch verwenden.
  • Bei Blumenerde, die Sie draußen in Töpfen oder Balkonkästen gelagert haben, ist die Gefahr von Pilzen oder Schädlingen relativ groß. Diese Erde sollten Sie besser nicht mehr verwenden.
  • Wenn die Erde großteils aus Wurzelgeflecht besteht, taugt sie nur noch für den Komposthaufen.
  • Erde von Pflanzen, die von Schädlingen befallen waren, ist ein Fall für den Hausmüll.
  • Blumenerde, die Sie länger als ein Jahr gelagert haben, können Sie zum Mulchen verwenden.
  • Wer einen Kompost hat, kann das alte Substrat dort beimischen.

Blumenerde kalt und dunkel aufbewahren

Blumenerde – egal ob für die Zimmerpflanzen im Gaus oder die Pflanzen im Garten – sollten Sie grundsätzlich gut verschlossen im Sack aufbewahren. Lagern Sie die Erde möglichst kühl und schattig. Hohe Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung beschleunigen die Umwandlungsprozesse.

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Mit Material von dpa.