Blumenzwiebeln im Herbst pflanzen: 5 Tipps, damit es im Frühling schön blüht

Autor: dpa / Redaktion (lr/bw) | Kategorie: Bauen und Wohnen | 30.09.2024

In der Herbstsonne ist die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln für den Frühling anzupflanzen.
Foto: Shutterstock/ABO PHOTOGRAPHY

Die meisten Blumen sind inzwischen verblüht, Obst und Gemüse geerntet. Doch wenn Sie sich im nächsten Frühjahr über etwas Blühendes freuen wollen, ist die Gartenarbeit für dieses Jahr noch nicht abgeschlossen. Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und andere Zwiebelblumen sollten jetzt in die Erde.

Vor dem Winter an das neue Jahr denken – das lohnt sich. Denn wer jetzt im September und Oktober einige wenige Blumenzwiebeln setzt, kann unter Umständen bald ein buntes Wunder erleben. Was dabei zu beachten ist:

#1: Kältereiz: Wichtig für die Wurzelbildung der Frühlingsblumen

Duschen Sie morgens direkt nach dem Aufstehen auch mal kalt, weil Sie das wach macht? Den im Frühling blühenden Schneeglöckchen, Krokussen, Hyazinthen, Tulpen und Narzissen geht es ähnlich: Sie müssen im Herbst in den Gartenboden gesetzt werden müssen, damit sie im Winter einen Kälteschock erleben – und im Frühling erwachen.

Die Blumen – sogenannte Frostkeimer – benötigen den Kälteschock für die Wurzelentwicklung und das anschließend wohlig-warme Frühlingsgefühl als Weckruf, um auszutreiben. Die Zwiebeln von Frühlingsblumen benötigen über einige Wochen hinweg einen Kältereiz von Temperaturen, die um den Gefrierpunkt (oder darunter) liegen. 

Deshalb sollten Sie die Zwiebeln und Knollen im Herbst in den Boden geben, spätestens vor dem ersten Frost.

Folgende Blumen sollten Sie am besten jetzt im Herbst in die Erde setzen:

  • Akelei
  • Bergenie
  • Buschwindröschen
  • Eisenhut
  • Enzian
  • Frauenmantel
  • Glockenblume
  • Herbstzeitlose
  • Iris
  • Lilie
  • Narzissen
  • Pfingstrose
  • Phlox
  • Schlüsselblume
  • Schneeglöckchen
  • Tränendes Herz

Tulpen und Zierlauch benötigen ebenfalls den Kältereiz zum Austreiben. Diese Blumenzwiebeln kommen am besten ab Oktober bis Dezember ins Beet.

Gut zu wissen: Klirrende Kälte im Winter schadet den Blumenzwiebeln übrigens nicht. 

Krokusse können Sie auch direkt in den Rasen pflanzen, sie verwildern dort später und vermehren sich.
Krokusse können Sie auch direkt in den Rasen pflanzen, sie verwildern dort später und vermehren sich. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Adrian Jozefowicz)

#2: Die richtige Umgebung für jede Zwiebel

Beete, Töpfe – alles ist möglich. Manche Zwiebelblumen eignen sich auch hervorragend dafür, mitten in den Rasen gesetzt zu werden. Krokus und Blausternchen zum Beispiel können hier verwildern. Damit bezeichnet der Profi die freie Vermehrung der Pflanzen. Sie breiten sich also immer weiter aus und irgendwann ist der grüne Teppich im Frühling mit vielen bunten Blüten übersät. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man den Rasen im Frühjahr nicht direkt mäht.

  • Für eine Blütenpracht unter lockeren Gehölzen eignen sich Pflanzen, die Halbschatten mögen: Blausternchen, Hasenglöckchen, Schneeglöckchen, Anemonen und Winterlinge.
  • Für den Rasen und die Wiese eignen sich Narzissen und Krokusse.
  • Mit einem feuchten Standort kommen zum Beispiel die Schachbrettblume und die Sommer-Knotenblume gut klar.

#3: Augen auf beim Zwiebelkauf

Am besten kaufen Sie die innerhalb ihrer Pflanzgruppe großen Zwiebeln, denn diese bringen gute und große Blüten hervor.

Tipp: Wer Wühlmäuse im Garten hat, die Zwiebelblumen liebend gerne verspeisen, sollte zu Kaiserkronen (Fritillaria) und Narzissen greifen. Kaiserkronen verströmen einen intensiven Geruch, den die geruchsempfindlichen Nager nicht so gern mögen. Wühlmäuse fressen Narzissenzwiebeln nicht, da ihre Zwiebeln giftige Alkaloide enthalten.

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#4: Boden sanden

Die meisten Blumenzwiebeln benötigen einen eher sandigen und durchlässigen Boden. Es empfiehlt sich deshalb, etwas Sand beim Pflanzen einarbeiten, um die Wasserdurchlässigkeit zu verbessern. 

Tipp: Die mangelnde Durchlässigkeit kann übrigens auch das Problem sein, wenn an Standorten immer und immer wieder Zwiebeln im Frühjahr nicht austreiben: Sie vergammeln den Herbst und Winter über in einem zu feuchten Boden. Hier kann eine Drainage-Schicht aus Steinchen am Boden des Pflanzlochs helfen.

Egal, wo gepflanzt wird, bietet es sich an, die Frühblüher in Gruppen zu setzen. Denn als einzelne Blumen kommen sie weniger gut zur Geltung.

Gedüngt wird direkt beim Setzen und noch mal beim Austrieb im kommenden Frühjahr. Dafür eignet sich Tomatendünger, der das richtige Nährstoffverhältnis für Zwiebelblüher wie Tulpe, Narzisse, Zierlauch oder Kaiserkrone bietet.

#5: Beim Pflanzen auf Abstände achten

Zwiebeln und Knollen, die größer als 2,5 Zentimeter im Durchmesser sind, sollten sieben bis zehn Zentimeter tief gesetzt werden. Zwiebeln ab fünf Zentimeter Durchmesser kommen 15 Zentimeter tief in die Erde. Blumenzwiebeln mit viel Platzbedarf entwickeln sich im Abstand von sieben bis 20 Zentimetern gut, für kleinere reichen auch drei bis sieben Zentimeter.

Die Spitze der Zwiebel sollte immer nach oben zeigen.

Sommerblumen: Zwiebeln dürfen erst im Frühling in die Erde

Nicht alle Zwiebelblumen können im Winter gepflanzt werden: Die Zwiebeln der Sommerblüher – wie zum Beispiel Dahlien, Freesien, Lilien, Windröschen und Gladiolen – sind nicht winterfest. Sie kommen deshalb erst im Frühling, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, in die Erde und müssen im Herbst wieder aus der Erde genommen und frostfrei gelagert werden.

Frühblüher: wichtig für die Natur

Die frühe Blütenpracht nach dem Winter freut aber nicht nur Hobbygärtnerinnen und -gärtner. Insekten sind auf die ganz frühen Zwiebelblüher (wie z.B. Elfenkrokus und Blausternchen) als Nahrungsquelle angewiesen, da zu dieser Zeit im Jahr sonst wenig blüht. Mit dem Pflanzen der richtigen Frühlingsblumen helfen Sie Bienen bereits im Frühling.

Zu den frühesten Frühlingsblumen zählen Winterlinge, Schneeglöckchen und Schneestolz.

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