Kaum steigen die Temperaturen zum Ende des Winters, schmückt sich die Zaubernuss, botanisch Hamamelis genannt, mit ihren gelben, orangefarbenen und bisweilen dunkelroten Blüten. Die Blütenblätter des eher zierlichen Strauches sind länglich und stehen um den Blütenbecher gleichmäßig herum. Sie sehen aus wie kleine Quasten, bereit für eine Cheerleading-Einlage. Zum Herbst hin wechseln sie noch einmal die Farbe – wie von Zauberhand.
Trotz ihres besonderen Aussehens ist die Zaubernuss in ihren Ansprüchen sehr genügsam und deshalb sowohl für kleine Gärten als auch für Anfänger ein ideales Gehölz. "Es handelt sich bei den Sträuchern um ein langsam wachsendes Gehölz", erklärt Kerstin Abicht, Landschaftsarchitektin aus Hamburg. Die Hamamelis braucht also wenig bis gar keine Pflege. Schädlinge sind auch keine bekannt.
"Selbst Eis und Frost können die Gehölze nicht einschüchtern", sagt Robert Markley, Geschäftsführer des Verbands der GartenBaumschulen (GBV). Die Blüten haben einen raffinierten Mechanismus bei extrem niedrigen Temperaturen die Blütenblätter aufzurollen und erst bei steigenden Temperaturen wieder zu entfalten.
Als Winterblüher bietet die Zaubernuss auch in der kalten Jahreszeit einen tollen Blickfang - und bietet im Frühjahr Insekten wie Hummeln und Bienen wertvolles Futter.
Zaubernuss: Das sollten Sie jetzt im Frühjahr tun
"Die Gabe von Kompost oder Hornspäne im Frühjahr erfreut jedes Gehölz", so Kerstin Abicht. Baumexperte Robert Markley weist darauf hin, dass Zaubernüsse veredelt werden. "Mitunter kommt es vor, dass sich unterhalb der knollenartigen Veredelungsstellen Wildtriebe entwickeln", sagt er und rät, diese umgehend zu entfernen. Anderenfalls überwuchern sie.
Mit dem Rückschnitt sollte man aber behutsam sein, denn die Sträucher haben einen charakteristischen, trichterförmigen Wuchs. Dieser entfaltet sich am besten, wenn man nicht mit der Schere eingreift, sondern die Kleingehölze frei wachsen lässt.
In dieser Gesellschaft fühlt sich die Hamamelis wohl
Bodendeckende Stauden wie die im Frühling blühenden Elfenblumen sind gute Partner der Zaubernuss. So entstehen kleine Inseln im Garten, die besonders früh die neue Saison ankündigen. Für die Sommermonate empfiehlt Landschaftsarchitektin Kerstin Abicht Storchschnabel-Arten, die im Mai zur Blüte kommen.
Im Herbst ergänzen Gräser und Herbst-Astern die Sträucher. "Zaubernüsse lassen sich auch mit immergrünen niedrigen Sträuchern unterpflanzen", sagt Kerstin Abicht und rät, diese mit einem wellenförmigen Formschnitt in 40 bis 60 Zentimetern Höhe zu gestalten. Als Gehölz für diesen Gestaltungsvorschlag eignet sich etwa die Heckenkirsche "Maigrün".
Darauf sollten Sie beim Pflanzen achten
Die Zaubernuss wird in der Regel im Container angeboten und kann daher ganzjährig gepflanzt werden. Einzige Ausnahme ist ein gefrorener Boden. Da der Wuchs eher schwach ist, ist es sinnvoll eine etwas größere Pflanze zu kaufen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass man benachbarte Sträucher zu dicht pflanzt und die Zaubernuss nicht genügend Platz hat, sich im Laufe der Jahre zu entwickeln.
Es sollte stets ein sonniger Standort gewählt werden. Für das gleichmäßige Wachstum sollte keine Staunässe im Boden sein. Dennoch bevorzugen die Sträucher einen eher feuchten Boden. Auf diesen Aspekt muss man vor allem in heißen Sommern achten. "Wichtig ist ein kalkfreier Boden", betont Baumexperte Markley. Das bedeutet der pH-Wert sollte zwischen 4,5 und 6,5 liegen.
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