Gartenmöbel pflegen: So werden die Möbel fit für die Gartensaison

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Bauen und Wohnen | 22.05.2023

Gartenmöbel pflegen: So werden die Gartenmöbel fit für Frühling und Sommer
Foto: Shutterstock/Halfpoint

Um Stühlen, Bänken oder Liegen ein langes Leben zu schenken, ist die richtige Pflege von Gartenmöbeln aus Holz, Metall und Kunststoff entscheidend. Jedes Material erfordert dabei ein etwas anderes Herangehen, um es optimal vor Witterung, Sonne oder Verschleiß zu schützen. Hier die wichtigsten Pflegetipps für Gartenmöbel aus Holz, Metall und Kunststoff.

Die ersten wärmeren Tage kündigen den Beginn der Gartensaison bereits an. Höchste Zeit also, Gartenmöbel und Balkon-Accessoires auszumotten und für die sonnige Jahreszeit fit zu machen.

Denn auch Gartenmöbel müssen regelmäßig gereinigt und gepflegt werden – schließlich sind die "Außenkämpfer" anderen Belastungen ausgesetzt als ihre Verwandten im Wohn- oder Schlafzimmer. Sie müssen nicht nur Regen, Wind und Sturm trotzen, sondern auch dem mitunter zerstörerischen Einfluss von Sonnenlicht.

Klar ist: Gartenmöbel ist nicht gleich Gartenmöbel und die richtige Reinigung und Pflege hängt vor allem davon ab, aus welchem Material die Bänke, Liegen oder Tische bestehen. Für den Außeneinsatz werden vornehmlich verschiedene Hölzer, Metalle und Kunststoffe verwendet, seltener auch Stein, Tuch oder Beton. Die folgenden Tipps und Hinweise zeigen, wie Sie mit den unterschiedlichen Materialien am besten umgehen, um möglichst lange Freude an Ihren Gartenmöbeln zu haben. 

Gartenmöbel aus Holz reinigen und pflegen

Wer seine Gartenmöbel aus Holz regelmäßig reinigt und pflegt, verlängert nicht nur deren Lebensdauer, sondern kann auch das ursprüngliche Erscheinungsbild länger erhalten:

1. Möbel auf Schäden überprüfen: Am Beginn der Außensaison steht zuerst ein "Schadenscheck": Dazu die Möbel auf lose, morsche oder beschädigte Elemente überprüfen und Schrauben festziehen. Wenn Sie Schäden entdecken, prüfen Sie, ob eine Gewährleistung oder Garantie in Anspruch genommen werden kann.

Tipp: Wer doch neukaufen muss, sollte bei Gartenmöbeln auf Nachhaltigkeit und Regionalität achten. Also lieber zu Holzmöbeln mit Zertifikat greifen als zu Plastikstühlen oder Tropenholz aus Übersee.

2. Gartenmöbel aus Holz reinigen: Der zweite Schritt heißt natürlich: gründlich putzen. Staub und Schmutz lassen sich mit Wasser und einem weichen Tuch oder einer weichen Bürste kratzerfrei entfernen. Greifen Sie bei stärkeren Verschmutzungen zu einer milden Seifenlauge. Wer keine Lust oder Zeit hat, nimmt den Gartenschlauch oder gar den Hochdruckreiniger, der aber eigentlich nur nötig ist, wenn die Holzmöbel so lange im Freien standen, dass sie richtige (Grün-)Beläge angesetzt haben.

Achtung: Hochdruckreiniger nur bei wenig empfindlichen Flächen einsetzen oder rotierende Kreiseldüse aufstecken. Sonst richten Sie mehr Schaden als Nutzen an und verbrauchen unnötig viel Wasser. Möbel nach der Reinigung im Freien trocknen lassen.

Holz-Gartenmöbel bei Bedarf sanft schleifen

3. Holz-Gartenmöbel abschleifen: Das Holz hat sich stellenweise aufgeraut, zeigt Splitter oder kleinere Risse? Schleifen Sie schadhafte Bereiche vorsichtig mit Schleifpapier – von Hand oder mit der Maschine – ab, bis die Oberfläche wieder glatt ist. Dabei möglichst in Richtung der Maserung schleifen.

4. Hölzerne Gartenmöbel mit Schutzbehandlung versehen: Ein separater Schutzanstrich – z.B. mit Holzöl, einer Holzlasur oder einem Holzschutzlack – ist wichtig, um Gartenmöbeln ein langes Leben zu schenken. Die Mittel schützen das Material vor Witterungseinflüssen, UV-Strahlen, Schimmel oder Algen. Das beste Vorgehen und das optimale Präparat unterscheiden sich dabei je nach Holzart, mitunter muss der Holzgrund zunächst abgeschliffen werden. Achtung: Abschleifen nur mit Staubmaske, Holzstaub ist gesundheitsschädlich!

Grundsätzlich gilt, dass ein passendes Holzschutzmittel durchaus zu Beginn jeder neuen Gartensaison zum Einsatz kommen kann. Lesen Sie dazu auch: Gartenmöbel aus Holz lasieren sowie Gartenmöbel richtig ölen.

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5. Gartenmöbel schützen, wenn sie nicht gebraucht werden: Geht die Garten- oder Balkonsaison zu Ende, denken Sie am besten gleich ans nächste Jahr – und daran, dass Sie sich viel unnötige Arbeit ersparen, wenn Sie Ihre Möbel in der nasskalten Jahreszeit ausreichend schützen.

Deshalb: Holzmöbel bei schlechtem Wetter und während der Wintermonate abdecken oder geschützt im Schuppen, Gartenhaus, Keller oder der Garage aufbewahren. Wer keinen Unterstand hat, verwendet spezielle Schutzhüllen: Diese sind zwar aus Kunststoff und damit nicht gerade umweltfreundlich – aber das sind teure Holz-Gartenmöbel, die schon nach fünf Jahren den Geist aufgeben, ebenso wenig.

Gartenmöbel aus Metall pflegen

Metall ist zwar nicht besonders anschmiegsam, dafür aber stabil und langlebig. Wobei auch hier gilt: Stühle, Bänke oder Tische aus Eisen, verzinktem Stahl oder Aluminium bleiben nur dann ansprechend, sicher und rostfrei, wenn sie ausreichend gepflegt werden. Auch dazu haben wir natürlich einige Hinweise für Sie:

1. Gartenmöbel aus Metall prüfen: Auch bei Metall erfolgt zuerst der "Schadenscheck": Sitzen alle Schrauben und Verbindungen? Wackelt nichts? Ist das gute Stück noch ausreichend belastbar? Dann steht der nächsten Gartensaison vermutlich nichts im Weg.

2. Metallmöbel reinigen: Ähnlich wie bei Holz gilt: Möbel am besten mit einem feuchten Tuch abwischen, um Staub und Schmutz loszuwerden. Bei stärkeren Verschmutzungen mit Seifenlauge vorgehen, aber keine Scheuermittel einsetzen. Kärchern sollte zumindest bei Eisen und Stahl kein Problem sein, nur Aluminium ist vergleichsweise weich und kann bei zu viel Druck verkratzen. Die Gartenmöbel nach der Reinigung einfach an der Luft trocknen lassen.

3. Metallene Gartenmöbel gegen Rost schützen: Haben Sie Anzeichen von Rost an den Möbeln festgestellt, entfernen Sie betroffene Stellen mit einer Drahtbürste oder geeignetem Schleifpapier. Tragen Sie anschließend spezielle Rostschutzfarbe oder Metalllack auf die bearbeiteten Stellen auf, damit der Schaden nicht nach kurzer Zeit wieder auftaucht.

4. Lackpflege bei Gartenmöbeln aus Metall: Wenn die Farbe auf Ihren Metallmöbeln bereits abblättert oder verblasst, können Sie sie auffrischen, indem Sie die Oberfläche zunächst anschleifen und anschließend eine neue Schicht geeignete Lackfarbe auftragen. Achtung: Beim Abschleifen und beim Auftragen von Lack mit der Spritzpistole ist ein Mundschutz unverzichtbar, Farb- und Metallstäube können gesundheitsschädlich sein.

5. Gartenmöbel aus Metall schützen, wenn sie nicht gebraucht werden: Metallstühle, -tische & Co. bei schlechtem Wetter oder während der Wintermonate am besten abdecken oder in einem geschützten Bereich aufbewahren. Die Zeit, die Sie zum Wegräumen oder Abdecken brauchen, sparen Sie anschließend beim (Nicht-)Putzen, (Nicht-)Schleifen und (Nicht-)Lackieren locker wieder ein.

Gartenmöbel aus Kunststoff pflegen

Kunststoffgartenmöbel sind am unkompliziertesten und erfordern normalerweise nur wenig Wartung und Pflege. Darauf sollten Sie achten:

1. Gartenmöbel aus Plastik reinigen: Kunststoffgartenmöbel sollten sich mit einem feuchten Tuch abwischen lassen, bei mehr Schmutz braucht es milde Seifenlauge sowie Bürste oder Schwamm. Anschließend mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen.

Gegen hartnäckige Flecken oder Verfärbungen, zum Beispiel auf Kunststoff-Planen, -Polstern oder -Bezügen, können Sie eine Paste aus Backpulver und Wasser ausprobieren: Massieren Sie die Mischung in den betroffenen Bereich ein und lassen Sie sie einige Minuten einwirken. Dann abwischen, gründlich mit Wasser abspülen und trocknen lassen.

2. Möbelfarbe auffrischen: Ist die Farbe Ihrer Kunststoffmöbel bereits verblasst, können Sie sie mit speziellen Lacken oder Farbsprays wieder auffrischen. Kunststoffmöbel zu lackieren ist allerdings nicht ganz einfach, weil nicht jede Farbe auf jedem Untergrund problemlos haftet. Wenn Sie Plastik lackieren wollen, informieren Sie sich vorher gründlich und befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers genau.

3. Gartenmöbel aus Kunststoff schützen: Obwohl Kunststoffmöbel im Allgemeinen ziemlich witterungsbeständig sind, verschmutzen sie natürlich mit der Zeit, wenn sie nicht abgedeckt werden. Außerdem können Sie durch die UV-Strahlung an Farbe und Glanz verlieren. Also gilt auch hier: Selbst Plastikmöbel bei Nichtgebrauch abdecken oder geschützt aufbewahren.

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