Luftfeuchtigkeit erhöhen: Diese 5 Tipps helfen gegen trockene Raumluft

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Bauen und Wohnen | 31.01.2025

Luftfeuchtigkeit erhöhen: Mit diesen Tipps sorgen Sie für bessere Luft
Foto: Shutterstock/Budimir Jevtic

Während der Wintermonate muss geheizt werden. Das führt oft zu trockener Raumluft, die verschiedene gesundheitliche Beschwerden zur Folge haben kann. Wir stellen Methoden vor, mit denen Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen erhöhen können.

Jetzt, im Winter, leiden viele Menschen unter trockener, manchmal sogar rissiger Haut und trockenen Schleimhäuten. Das ist auch kein Wunder: Die Haut wird nicht nur im Freien von Kälte und Wind angegriffen, auch in Innenräumen, wo die Heizung auf Hochtouren läuft, sind die Bedingungen nicht optimal.

Dass die Luft in Innenräumen im Winter oft trocken ist, hat verschiedene Gründe: Zum einen kann kalte Außenluft von Außen in die Wohnräume dringen, die generell wenig Luftfeuchtigkeit enthält. Das passiert zum Beispiel beim Lüften, das notwendig ist, um Schimmel zu vermeiden. Dabei tauschen wir also feuchte Luft gegen trockene Luft aus.

Danach wärmen wir unsere Wohnungen mit Heizungen. Die kalte Luft von draußen wird dabei erwärmt, sie nimmt übrige Feuchtigkeit im Raum auf. Die Feuchtigkeit fehlt dann wiederum an anderer Stelle – beispielsweise auf der Haut. Die Raumluft wird dann als zu trocken empfunden.

Erhöht man die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen nicht wieder, bringt das gleich mehrere Nachteile mit sich: Die Haut spannt und juckt, zudem überleben Grippeviren in trockener Luft länger als in Innenräumen mit höherer Luftfeuchtigkeit. Trockene Luft sorgt zudem dafür, dass Nasen- und Rachenschleimhaut weniger widerstandsfähig gegen Krankheitserreger werden, sodass wir im Winter schneller krank werden können als im Sommer. 

Wenn die Heizung die Raumluft austrocknet

Die meisten werden zu trockene Luft daran erkennen, dass sie unter gereizten Augen, einer juckenden Nase, einem trockenen Mund oder angespannter Haut leiden.

Wer ein Hygrometer besitzt, kann auch einfach einen Blick auf das Messinstrument werfen: 40 bis 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit sind empfehlenswert. Steigt der Wert über 60 Prozent, beginnt die Raumluft, zu feucht zu werden. Dann ist Lüften angesagt, sonst drohen Stockflecken und Schimmel. Sinkt der Wert hingegen unter 40 Prozent, beginnt die Luft, sich trocken anzufühlen.

Luftfeuchtigkeit erhöhen: 5 Tipps

Mit diesen Ratschlägen können Sie die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen erhöhen:

1. Heizungsverdunster nutzen

Ist die Heizung für die trockene Luft verantwortlich, bringen Sie geeignete Wasserbehälter (aus Keramik oder Metall) an der Heizung an. Sogenannte Heizungsverdunster gibt es speziell zu diesem Zweck zu kaufen, zum Beispiel im Baumarkt. 

2. Luftfeuchtigkeit mit Wasserschüsseln erhöhen

Den gleichen Effekt können Sie erzielen, indem Sie Wasserschüsseln auf die Heizkörper stellen. Wer die Schüsseln einfach austauscht, nachdem die Flüssigkeit verdunstet ist, muss sich auch über Keime keine Gedanken machen.

Wichtig: Damit sich in den Wasserbehältern keine Keime sammeln und anschließend in der Luft verteilen können, sollten die Gefäße regelmäßig gereinigt werden. Das gilt auch für gekaufte Heizungsverdunster.

3. Feuchte Handtücher oder nasse Wäsche im Raum aufhängen

Das hat den gleichen Effekt wie Wasserschüsseln auf der Heizung, nur dass das verdunstende Wasser, das die Luftfeuchtigkeit erhöht, hier aus den Textilien stammt.

Dieser Tipp gilt nur für beheizte Räume. Im kalten Schlafzimmer sollten Sie im Winter keine Wäsche trocknen, wenn Sie das dortige Schimmelrisiko nicht erhöhen wollen.

4. Zimmerpflanzen aufstellen (und gießen)

Pflanzen machen nicht nur glücklich, sondern sind auch natürliche Luftbefeuchter. Denn: Mehr als 90 Prozent des Gießwassers werden wieder an die Raumluft abgegeben und wirken so trockener Heizungsluft entgegen. Immer vorausgesetzt natürlich, Sie versorgen Ihre Pflänzchen regelmäßig mit ausreichend Flüssigkeit.

Bei der Auswahl der passenden Pflanze(n) gilt: Je mehr Blätter und je größer deren Oberfläche, desto mehr erhöhen die Pflanzen die Luftfeuchtigkeit. Eine Empfehlung ist beispielsweise die schnell wachsende Zimmerlinde.
Grundsätzlich gilt zudem: Je mehr Wasser eine Pflanze pro Woche benötigt, desto mehr Feuchtigkeit gibt sie auch wieder an die Luft ab.

5. Wann Lüften die Luftfeuchtigkeit erhöhen kann

Lüften kann erstaunlicherweise nicht nur gegen zu feuchte, sondern auch gegen zu trockene Raumluft helfen. Die Luftfeuchtigkeit erhöht sich allerdings nur, wenn die Außenluft absolut gesehen feuchter ist als die Innenluft. Die absolute Luftfeuchte gibt an, wie viele (Milli-)Liter Wasser sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Luft befinden.

Wird durchs Fenster Luft hereingelassen, die mehr Wasser enthält als die Innenluft, steigt in den Räumen auch die Luftfeuchtigkeit. Das ist auch dann der Fall, wenn die kalte Außenluft sich nach einiger Zeit auf Zimmertemperatur erwärmt hat.

Nur: Woher sollen Sie wissen, ob sich gerade viel Wasser in der Außenluft befindet oder nicht? Werfen Sie am einfachsten einen Blick aus dem Fenster: Gibt es Regen, Nebel oder Schnee, ist es draußen also nass, ist auch die absolute Luftfeuchtigkeit hoch. Dann sorgt Lüften auch für mehr Feuchtigkeit im Inneren.

Je klarer, kälter und trockener es hingegen vor dem Fenster ist, desto unwahrscheinlicher wird es, mit dem Lüften mehr Feuchtigkeit ins Haus zu holen.

Regelmäßiges, gründliches Lüften ist zudem grundsätzlich und zu jeder Jahreszeit eine gute Idee – auch unabhängig von der jeweiligen Luftfeuchtigkeit.

    Raumlufttemperatur im Sommer und Winter 

    Aber warum werden 20 Grad Raumlufttemperatur im Sommer eigentlich nicht als trocken empfunden – im Winter aber schon? Müsste 20 Grad warme Luft nicht in allen Jahreszeiten die gleichen Eigenschaften haben?

    Der Grund für den Unterschied liegt darin, dass die Außenluft im Sommer in aller Regel, absolut betrachtet, feuchter als im Winter ist, sodass sie kein zusätzliches Wasser aufnimmt, wenn sie ins Zimmer gelangt. Im Winter hingegen wird die trockenere Außenluft erst hereingelassen und dann auch noch aufgewärmt, was das unerwünschte Austrocknen unserer (Schleim-)Häute überhaupt erst so richtig in Gang bringt.

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