Im Winter haben es die bei uns heimischen Vögel oft schwer, ausreichend Futter zu finden. Bei Frost und Schnee verbrauchen die Tiere viel Energie, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, und sind dankbar über die Futtervorräte im Garten oder auf dem Balkon.
Futter in Form von selbst gemachten Meisenknödeln, Futterglocken oder Kuchen ist besonders praktisch: Zwar ist das Fressen an den selbst gemachten Meisenknödeln oder Futterglocken unbequem, doch die Vögel sind dabei relativ sicher vor Katzen oder anderen Räubern.
Das DIY-Vogelfutter ist außerdem hygienischer als ein Vogelhäuschen: Vögel, die zum Fressen ein Vogelhäuschen anfliegen, koten dabei zwangsläufig zwischen das Futter. Andere Vögel können sich dadurch mit Bakterien und Krankheitserregern infizieren. Daher: Wenn ein Vogelhäuschen genutzt wird, sollte es regelmäßig gereinigt werden.
Meisenknödel selber machen: Besser für die Umwelt
Die im konventionellen Handel erhältlichen Meisenknödel sind in kleine Plastiknetze verpackt und damit keine gute Wahl für Vögel und die Natur. Erstens können sich die Tiere in den Netzen verhaken, und zweitens können sich Plastikteile aus den Netzen lösen und zur Belastung für die Umwelt werden – Stichwort Mikroplastik. Meisenknödel müssen Sie nicht kaufen, sie lassen sich ganz einfach selber machen – so geht's:
Zutaten für selbst gemachtes Vogelfutter
- 300 g Kokosfett (am besten in Bio-Qualität und aus fairem Handel, alternativ Rinder- oder Hammeltalg vom Metzger)
- Stöckchen
- Kordel
- 300 g Körnermischung (am besten mit Bio-Zertifizierung)
Alternativ eine selbst zusammengestellte Meisenknödel-Mischung aus:
- Sonnenblumenkernen
- Getreide (zum Beispiel Hafer, Gerste)
- Bucheckern
- gehackten Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse)
- Rosinen
- Leinsaat
- Hanfsamen
Vogelfutter selber machen: So geht's
- Erhitzen Sie das Fett langsam, bis es weich wird.
- Mischen Sie die Körnermischung unter. Je höher der Körneranteil ist, umso lockerer wird der Knödel.
- Lassen Sie die Mischung abkühlen.
- Formen Sie Knödel aus der Mischung, bevor diese erkaltet und aushärtet.
- Stechen Sie ein Stöckchen durch die Knödel und befestigen Sie die Kordel daran.
- Wenn Sie die Meisenknödel vor dem Fenster oder auf dem Balkon aufhängen, haben Sie jede Menge Gelegenheiten, Vögel ganz aus der Nähe zu beobachten.
Vogelfutter selber machen: mit Ausstechformen und Muffinformen
Die Körnermischung mit Fett können Sie in viele unterschiedliche Formen gießen:
- große Plätzchen-Formen
- Pralinenförmchen aus Papier
- Muffin-Formen, z.B. aus Silikon
- Donut-Formen
- zu Knödeln formen (siehe oben)
Vogelfutter selber machen ist eine schöne Beschäftigung, um mit Kindern einen verregneten Tag zu verbringen und ihnen gleichzeitig Wissenswertes über Vögel zu vermitteln. Ganz nebenbei sind die DIY-Meisenknödel nette kleine Geschenke.
Tipps für selbst gemachtes Vogelfutter
- Je vielfältiger die Körnermischung, umso mehr Vögel finden hier ihr Lieblingsfutter.
- Alle Zutaten müssen ungewürzt und ungesalzen sein.
- Zu weiches Fett ist gefährlich, es kann die Federn der Vögel verschmutzen.
- Wenn Sie tierisches Fett verwenden, sollten Sie einen Esslöffel Sonnenblumenöl hinzufügen. Das Öl verhindert, dass die Masse brüchig wird.
- Das selbst gemachte Vogelfutter sollte an einer schattigen Stelle hängen, damit er an sonnigen Tagen nicht schmilzt.
- Die Masse lässt sich auch in alte Blumentöpfe gießen und als Futterglocke aufhängen.
Vögel im Winter füttern?
Sollen wir Vögel im Winter überhaupt füttern? Ja, sagt der Naturschutzbund Deutschland (NABU): "Grundsätzlich ist eine Vogelfütterung vor allem im Winter aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert." Die NABU-Experten empfehlen das Füttern der Vögel von November bis Ende Februar.