Es klingt wie ein schlechter Witz: Wer wissen will, ob in seinem Waschmittel Mikroplastik oder andere Kunststoffverbindungen stecken, muss im Internet nach dem Datenblatt des Herstellers suchen, es finden (nicht immer einfach), und alle Fachbegriffe einzeln darauf überprüfen, ob hinter einem davon eine Kunststoffverbindung steckt. Im Fall von Ariel sind da schlappe 51 (!) Inhaltsstoffe zu checken. Gut, wenn man eh schon in Chemie promoviert hat und gerade viel Zeit hat. Blöd, wenn man als einfacher Verbraucher die Umwelt schützen will.
Wenn die EU den Kampf gegen Mikroplastik ernst nimmt, dann wäre eine Deklarationspflicht für synthetische Polymere in Waschmitteln gerade mal ein vorsichtiger erster Schritt. Auf den Verpackungen müsste stehen: „enthält Mikroplastik“. Oder eben, je nach Verbindung: „enthält synthetische Polymere“. So lange die Hersteller sich hinter Hunderten von komplizierten Fachbegriffen auf irgendwelchen Internetseiten verstecken können, hat der Verbraucher keine Chance, Mikroplastik in Waschmitteln zu erkennen – und zu meiden.
Noch besser, liebe EU: ein Verbot. Schließlich geht es auch ohne, wie unser Test zeigt. Die jetzige gesetzliche Lage, ausgedrückt als Sportergebnis: Industrie 1, Umwelt und Verbraucher 0. Zeit, das Spiel zu drehen.
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