Bettwanzen aus einem Hotel finden sich nach dem Urlaub auch manchmal in unserem Zuhause. Die blutsaugenden Insekten verstecken sich in Koffern und Kleidung – und siedeln dann unbemerkt vom Urlaubsort ins heimische Schlafzimmer um. Hier vermehren sie sich und können zum Problem werden. Ein einziges Weibchen genügt, damit sich die Parasiten im Bett ausbreiten können. Haben sich Bettwanzen erst einmal irgendwo eingenistet, wird man sie nur schwer wieder los.
Folgende Tipps helfen, damit Sie Bettwanzen erkennen und bekämpfen können:
Anzeichen für Bettwanzen
Die Insekten kommen in erster Linie dort vor, wo viele Menschen übernachten. Ob das eine Berghütte oder das Luxus-Hotel ist, macht kaum einen Unterschied. Selbst in Bussen können sie zu finden sein. Auffällig bei den vier bis sechs Millimeter langen Wanzen: die extrem flache Körperform. Sie ermöglicht es den Insekten, sich tagsüber in kleinsten Ritzen und Ecken zu verstecken. Wenn es dunkel wird, verlassen die nachtaktiven Parasiten ihre Zuflucht und suchen sich den Weg in unsere Betten. Dort haben sie nur ein Ziel: uns zu beißen, um an unser Blut zu kommen.
So erkennen Sie Bettwanzen:
Bettwanzen sind rostrot bis dunkelbraun, ihre Beine und Antennen wirken eher gelblich. Ihr Körper ist extrem flach und nur vier bis sechs Millimeter lang. Bettwanzen können nicht fliegen.
Gut zu wissen: Menschen empfinden Bettwanzen zwar oft als eklig, und ein Befall löst oft Schamgefühle aus. Dazu besteht allerdings kein Grund: Bettwanzen sind kein Problem mangelnder Hygiene.
Bettwanzenstiche erkennen und behandeln
Die Anwesenheit von Bettwanzen erkennen Sie an Kotspuren. Diese treten als kleine Punkte oder Flecken auf und sind oft nur schwer zu sehen. Trockener Kot erinnert an Kaffeekrümel; Kot, der in Textilien eingezogen ist, an dunkle Tinte.
Im schlimmsten Fall bemerken Sie Bettwanzen erst am eigenen Körper. Bettwanzen beißen – nicht einmal, sondern mehrmals. Das erklärt, warum bei Bettwanzen nicht nur einzelne Bisse zu erkennen sind, sondern viele kleine Bisse nebeneinander, die sich als Rötung mit Juckreiz zeigen.
Menschen reagieren unterschiedlich auf die Bisse der Bettwanze. Während die einen gar nichts bemerken, reagiert die Haut von anderen mit juckenden Quaddeln oder starken Rötungen.
Meist klingen die Stiche nach einiger Zeit von alleine wieder ab. Bei heftigen Reaktionen hilft eine Salbe mit Cortison. Wenn Ihre Haut nach einem Bettwanzenbiss Quaddeln ausbildet, sollten Sie zum Arzt gehen.
Bettwanzen vorbeugen
Einen hundertprozentigen Schutz vor einem Bettwanzenbefall gibt es nicht. Sie können allerdings Vorsichtsmaßnahmen treffen, um das Risiko zu senken:
- Begutachten Sie das Bett in Ihrem Urlaubsdomizil genau, bevor Sie die erste Nacht darin schlafen. Heben Sie auch die Matratze hoch.
- Es gibt spezielle, besonders dichte und glatte Bettlaken gegen Bettwanzen, die man auf Reisen mitnehmen kann.
- Da die Wanzen von menschlichem Geruch angezogen werden, empfiehlt es sich, getragene Kleidung für die Heimreise in luftdichte Beutel zu packen, damit sich keine Wanzen in der Wäsche einnisten.
- Tipp: Vor der Heimreise die Wäsche noch mal in der Dusche ausschütteln, um sicherzugehen, dass sich darin keine Wanzen verbergen. Prozedere zu Hause wiederholen, Kleidung dann bei mindestens 60 Grad waschen.
- Auch Koffer oder Tasche untersuchen, ob darin Tierchen sitzen.
- Inzwischen gibt es sogar speziell ausgebildete Bettwanzen-Spürhunde, die an einigen großen Flughäfen auf Nachfrage und auf eigene Kosten das Gepäck beschnüffeln.
Experten-Tipp um Bettwanzen vorzubeugen
Bärbel Holl, 1. Vorsitzende des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung, hat noch einen Experten-Tipp, um sich im Urlaub vor Bettwanzen zu schützen: "Es gibt Bettlaken gegen Bettwanzen, die man auf Reisen mitnehmen kann. Die sind so glatt, dass die Tiere daran keinen Halt finden und abrutschen."
Nicht nur beim Verdacht auf Bettwanzen wichtig: Ihre Matratze freut sich über ein wenig Pflege und sollte regelmäßig gereinigt werden. Lesen Sie dazu unsere Tipps: Matratze reinigen: Flecken wirksam entfernen – so klappt es
Bettwanzen bekämpfen: Tipps gegen die lästigen Wanzen
Bettwanzen beispielsweise mit doppelseitigem Klebeband zu fangen oder mit Insektiziden zu bekämpfen, ist wenig sinnvoll.
Bei einem Bettwanzenbefall benötigen Sie die Hilfe einer professionellen Schädlingsbekämpfung. Denn jedes noch so kleine Ei im letzten Winkel Ihres Schlafzimmers muss vernichtet werden, um die Insekten endgültig loszuwerden. Meist wird Bettwanzen mit chemischen Mitteln und einer Wärmebehandlung bei Temperaturen über 50 Grad der Garaus gemacht.
Wer schon weiß, dass er Bettwanzen aus dem Urlaub mitgebracht hat, sollte den Koffer gar nicht erst auspacken, sondern gleich den Profi rufen. Der kann den Koffer etwa in ein Wärmezelt stellen und das Problem auf diese Weise lösen.
- Schädlingsbekämpfer finden Sie über die Berufsverbände dsvonline.de und vfoes.de.
- Für weitere Infos: Umweltbundesamt
Weiterlesen auf oekotest.de:
-
Feuerwanzen im Garten bekämpfen: Sind die Wanzen gefährlich?
- Silberfische: So bekämpfen Sie die kleinen Insekten
- Fliegen vertreiben: Wie Sie Stubenfliegen mit Hausmitteln loswerden
Mit Material von dpa.