Moos im Rasen bekämpfen: So werden Sie lästiges Moos los

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Bauen und Wohnen | 15.10.2024

Moos im Rasen: So lässt sich Moos nachhaltig entfernen
Foto: Shutterstock/philmillster

Manchmal fühlt Moos sich im Garten wohler als Gras. Wer möchte, kann das Moos im Rasen belassen: Es ist ein natürlicher Gast im Garten und kann als Rasenalternative dienen. Für alle, die das Moos loswerden möchten, erklären wir, wie man Moos und Beikräuter im Rasen entfernt – und vermeiden kann.

Wunsch und Wirklichkeit liegen beim Rasen häufig weit auseinander. Einige Gartenbesitzer wünschen sich eine satt-grüne und dichte Rasenfläche, stattdessen macht sich häufig Moos breit. Bevor Sie den Kampf gegen das Moos beginnen, möchten wir seine Vorteile nicht unter den Tisch fallen lassen:

  • Moos kann sehr gut als Rasenalternative dienen: Es schimmert samtgrün und sorgt für einen dichten Teppich ohne Löcher. Hier eignet sich vor allem Sternmoos (eigentlich ein Mastkraut), das man entweder selbst säen oder als kleine Pflanze einsetzen kann.
  • Moose sind widerstandsfähig und kommen mit Trockenheit gut klar.
  • Moos ist pflegeleicht.

Wenn Sie das Moos doch lieber loswerden möchten: Jetzt im frühen Herbst ist eine gute Zeit, das Moos zu entfernen und die Basis für einen gesunden Rasen zu schaffen. Der nächste günstige Zeitpunkt ist im Frühling.

Moos aus dem Rasen entfernen

Moos konkurriert mit dem Gras um Nährstoffe und Boden und, wenn man ihm die Chance lässt, verdrängt es nach und nach die grünen Grashalme. Da Moose relativ anspruchslose Pflanzen sind, haben sie gute Chancen, sich im Garten breitzumachen.

Unsere Tipps helfen, Moos dauerhaft loszuwerden. Die Faustregel dabei lautet: Je grüner und gesünder das Gras, desto weniger Moos bildet sich. Eine dichte Grasnarbe ist wichtig.

  • Das wohl wichtigste To-do, wenn Sie das Moos loswerden wollen: Kümmern Sie sich regelmäßig um die Pflege des Rasens. Das heißt: Vom Frühjahr bis zum November sollten Sie ca. einmal wöchentlich den Rasen mähen. Die ideale Länge liegt bei 4 bis 5 Zentimetern.
  • Kahle Stellen gilt es so schnell wie möglich zu bekämpfen. Dazu den Boden lockern, etwas Kompost und Sand auf den freien Stellen verteilen und dann die Rasensamen verteilen. Der Sand sorgt für einen lockeren Boden und verschafft den Wurzeln mehr Luft.
  • Wenn der sonnenliebende Rasen mit einer schattigen Lage zurechtkommen muss, sollten Sie speziellen Schattenrasen aussäen.
  • Fürs Nachsäen oder neu angelegte Rasenstücke generell nur hochwertigen Rasensamen verwenden, der zu den Lichtverhältnissen und den persönlichen Ansprüchen passt. In billigen und minderwertigen Samenmischungen finden sich häufig Grassorten, die in einem Rasen nichts zu suchen haben, so zum Beispiel Futtergräser für Kühe, denen häufiges Mähen nicht guttut.
  • Nach dem ersten Rasenmähen im Frühling können Sie 1 bis 2 Zentimeter hoch Bausand auf dem Rasen verteilen, das sorgt für einen lockeren Boden und weniger Staunässe. Tipp: Die Spitzen der Grashalte sollten mindestens einen Zentimeter aus dem Sand herausschauen. 
  • Den Rasen bei andauernd hohen Temperaturen ausreichend wässern. Auch wichtig: Anhaltende Staunässe vermeiden. 

Moos im Rasen: Rasen besser mulchen als düngen

Greifen Sie nicht zu einem billigen und schnell wirkenden mineralischen Rasen- oder Volldünger. Der führt zwar dazu, dass die Halme schnell in die Höhe schießen, dafür wachsen sie aber kaum in die Breite. Zudem wirkt der Dünger bodenversauernd – für die Ausbreitung von Moos wären das ideale Bedingungen. Besser ist ein langsam wirkender organischer Dünger mit Kalium und Eisen.

Auch ein Bodenaktivator kann helfen, die Bodenqualität zu verbessern und den Boden nachhaltig zu stärken. Ein Bodenaktivator besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Humus, gemahlenem Mineralgestein, Kieselsäure, Stickstoff, Phosphat etc.. Teilweise ist auch Kalk enthalten, um den pH-Wert zu regulieren.

Tipp:

  • Lassen Sie kurzen Rasenschnitt auf dem Rasen liegen (man spricht hier von mulchen).
  • Von Eisendünger und Mitteln mit Eisen-II-Sulfat raten wir ab: Der Dünger kann für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich sein.

Muss ich vertikutieren?

Wer den Rasen nicht vertikutieren möchte, muss das nicht zwingend machen. Meist reicht es, wenn das Moos mit einer Eisenharke entfernt wird. Dadurch wird die Oberfläche leicht aufgeraut, beim Nachsäen haben die Samen gute Bedingungen fürs Keimen und Wachsen. Das kann allerdings körperlich anstrengend sein. 

Ursachen für Moos im Rasen: Wie entsteht Moos? 

Um Moos dauerhaft loszuwerden, ist es wichtig, dass Sie genau schauen, was der Grund für den Moosbefall im Rasen ist – und hier ansetzen. Ansonsten wird man das Moos nur kurzfristig los und muss nächstes Jahr aufs Neue mit der Bekämpfung beginnen. 

  • Moose lieben es schattig und feucht – deshalb findet man sie auch häufig im Wald. Aber eben auch auf schattigen Rasenstücken und bei schwerem verdichteten Boden. An der Lage lässt sich nichts ändern, aber spezielle Samen für Schattenrasen und gründliches Sanden des Bodens können helfen.
  • Unter zu langen Grashalten kann das Moos in aller Ruhe gedeihen. Deshalb den Rasen regelmäßig auf 4 bis 5 Zentimeter Schnitthöhe mähen.
  • Wenn im frühen Herbst Laub auf dem Rasen liegt, sollte das zügig entfernt werden. 
  • Ist der Boden zu sauer (pH-Wert unter 6), bekommt das Gras nicht genug Nährstoffe. Moos fühlt sich dagegen in der sauren Erde pudelwohl. Den pH-Wert kann man mit einem Schnelltest aus dem Gartencenter oder Baumarkt messen. Rasenkalk kann dabei helfen, den pH-Wert zu regulieren.

Beikraut aus Rasen entfernen

Was gegen Moos hilft, hilft im Allgemeinen auch gegen Beikraut: 

  • Am besten lassen sich Beikräuter manuell entfernen, indem Sie sie ausstechen oder jäten. Das ist zwar mühsam, aber effektv. Darauf achten, dass das komplette Wurzelwerk entfernt wird. 
  • Den Rasen kalken, um den pH-Wert zu erhöhen.
  • Regelmäßig Rasen mähen, aber nicht tiefer als 4 Zentimeter.
  • Kahle Stellen zügig nachsäen.
  • Beim Vertikutieren kämmen Sie übrigens nicht nur Moos, sondern auch Klee und Beikräuter aus dem Rasen.
  • Keine chemischen Rasenherbizide verwenden.

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