Mulch für die Beete: Warum Sie Ihren Garten jetzt mulchen sollten

Autor: Lena Rauschecker (mit Material von dpa) | Kategorie: Bauen und Wohnen | 09.04.2025

Mulchen hilft den Beeten in jeder Jahreszeit.
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Mulchen Sie bereits Ihre Beete? Nein? Eine Lage Grünabfälle kann viel Arbeit und Sorgen um die Pflanzen im Garten abnehmen. Der Nabu findet sogar: Es ist falsch, den Boden nackt zu lassen. Zum Start in die Gartensaison kann Mulchen besonders wichtig sein.

Wasser sparen, Unkraut verhindern, Schnecken fernhalten – Mulch ist mehr als nur eine dekorative Bodendecke in den Beeten. Mulch ist eine Lösung für viele Probleme beim Gärtnern – und das nicht nur im Frühjahr. Wann und warum Sie im Garten mulchen sollten und was Sie dabei beachten sollten, damit der Boden davon profitiert.

Was ist Mulch genau?

Mulch ist im Grunde genommen nichts anders als Abfall. Rindenmulch zum Beispiel – klein gehäckselte Rinde von Bäumen, die man im Gartenbedarf säckeweise kaufen kann – ist ein Abfallprodukt der Forstwirtschaft. Es entsteht in der Regel beim Schälen der Baumstämme für die weitere Verarbeitung.

Gleiches gilt für Holzhäcksel oder Stroh. Auch Kakaoschalen und Kaffeesatz werden als Mulch verwendet. Der Vorteil dieser Varianten: Sie sehen auf dem Beet gut aus, wenn man sich am Anblick der blanken Erde stört.

Wer einen Garten hat, hat Mulch sogar kostenlos zur Verfügung: Man nimmt zur Abdeckung der Beete einfach Rasenschnitt, Herbstlaub, Kompost und alle anderen klein gehäckselten Grün- und Staudenabfälle etwa vom Staudenschnitt oder Beikraut-Jäten (beispielsweise Brennessel). Letzteres sollte aber keine reifen Samen haben, sonst sät man über das Verteilen im Beet die Pflanzen erneut aus und das Jäten war umsonst. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) rät sogar, Gemüsereste als Mulch zu nutzen.

Organischer und mineralischer Mulch 

Der Nabu vergleicht die Mulchschicht auf den Gartenbeeten auch mit den Moosen, Gräsern und Kräutern sowie dem Laub im Wald. Diese Schicht auf dem Boden beherbergt viele Tiere und Pilze, die für den Abbau des organischen Materials sorgen.

Neben dem genannten organischen Mulch gibt es auch mineralischen Mulch. Das kann Sand, Kies oder Splitt sein. Mineralischer Mulch eignet sich für offene und sonnige Blumenbeete sowie für Rabatten mit Steppen- oder Präriestauden.

Warum Sie Ihre Beete mulchen sollten

Mulchen wird bereits zeit Jahrzehnten angewendet. Dabei "bepflanzt" man die Gartenbeete mit einer mehreren Zentimeter dicken Schicht Mulch. Das Mulchen bringt der Erde viele Vorteile. Für den Nabu ist es essentiell, die Naturschutzorganisation schreibt: "Es ist grundfalsch, den Boden künstlich offen und nackt zu halten."

Mulchen hat viele Vorteile im Garten:

  • Was viele Gärtnerinnen und Gärtner am meisten freut: Der Mulch auf den Beeten verhindert ein zu starkes Wachstum von unerwünschten Beikräutern.
  • Durch die Mulchschicht bleibt Bodenstruktur erhalten und die Organismen im Boden bleiben geschützt. Das kann die Fruchtbarkeit des Bodens verbessern und die Pflanzen können starke Wurzeln ausbilden. 
  • Gemulchte Böden brauchen weniger Wasser und man muss den Boden nicht mehr lockern.

Im Frühling: Mulch als Wachstumshemmer

Das Frühjahr kann sehr trocken und warm sein. Dann wird Mulch zur Schutzbarriere vor Verdunstung und dem Austrocknen des Bodens durch Wind.

Ist die Jahreszeit dagegen sehr regenreich, brauchen zum Beispiel Erdbeeren nun eine Unterlage, damit ihre Früchte nicht auffaulen oder sich Schimmel breitmachen kann. Sie erhalten daher im Frühjahr, wenn sich aus den Blüten Fruchtkörper entwickeln, eine Lage Stroh unter ihrem Blätterwerk. Lesen Sie auch: Erdbeeren pflanzen im Mai: So klappt es mit der Sommer-Ernte.

Aber Mulch kann noch mehr: Man kann mit ihm Beikräuter von Anfang an die Chance zum Treiben nehmen. Eine Lage Rindenmulch, Gehäckseltes oder Stroh im Frühjahr nimmt ihnen das Licht zum Keimen.

Am besten bringt man den Mulch im Frühling nach dem Rückschnitt und vor dem Neuaustrieb der Stauden aus. Mineralischer Mulch sollte direkt bei der Neupflanzung aufs Beet.

Im Sommer: Mulch als Wassergarant

Wenn es im Sommer (zu) heiß ist, leiden die Pflanzen Durst. Gießt man den Blumen dann, verdunstet ein großer Teil davon schneller, als das Substrat es speichern und die Wurzeln es aufnehmen können.

Hier wird eine Mulchschicht zur Barriere. Die extra Schicht auf dem Boden hält die Feuchtigkeit besser in diesem, die Verdunstung verringert sich. Man muss folglich weniger gießen.

Außerdem: Mulch bewahrt die obere Schicht Boden vor Schäden durch UV-Strahlung. Und der als Erosion bezeichnete Abtrag von Boden durch Wind und Wasser wird verhindert.

Im Herbst: Mulch als Nährstofflieferant

Zum Ende des langen Gartenjahres wird sich die Mulchschicht teils oder gar ganz zersetzt haben. Durch diese Verrottung gehen wertvolle Nährstoffe zurück an die Erde. Man düngt mit einer Mulchschicht deshalb auch direkt den Boden.

Doch Sie sollten auch wissen: Mulchmaterialien wie Rindenmulch können dem Boden Stickstoff entziehen. Dann ist eine Düngung, zum Beispiel mit Brennesseljauche, sinnvoll.

Im Winter: Mulch als Frostschutz

Die Decke aus Mulch hält zunächst den Boden etwas länger warm – und damit bleibt das Bodenleben länger aktiv. Darüber hinaus dienen viele Mulchmaterialien, allen voran das kostenlose Laub von den Blättern, als wärmende Decke für Pflanzen an wirklich kalten Wintertagen, wenn nicht gar als überlebenswichtiger Frostschutz.

Ein einfacher Tipp lautet daher: Das fallende Laub sammeln, etwa in Säcken für die wirklich kalten Zeiten, oder direkt auf die Beete geben.

Mulch richtig ausbringen

Das Mulchen im Garten funktioniert ganz einfach: All die genannten Materialien geben Sie zwischen den Pflanzen auf die Erde sowie unter Gehölze. Diese Decke bietet dem Boden und den Pflanzen Schutz und Nährstoffe – und das zu jeder Jahreszeit.

Allerdings sollte man darauf achten, die Mulchschicht nur auf die Bodenoberfläche zu geben und sie nicht zu tief in den Boden einzuarbeiten. Ebenfalls wichtig: Je feinteiliger das Material, desto stärker sollte die Mulchschicht aufgetragen werden. Ist die Decke zu dünn, unterdrückt sie weder Unkraut noch spart man nennenswert Wasser. Acht bis zehn Zentimeter Dicke sind ein guter Richtwert, nachdem sich der Mulch gesetzt hat.

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