Nosferatu-Spinne bundesweit verbreitet: So reagieren Sie bei einer Begegnung

Autor: dpa/Redaktion (bw) | Kategorie: Bauen und Wohnen | 01.10.2024

Nosferatu-Spinne im Haus? So reagieren Sie auf die invasive Art am besten
Foto: Shutterstock/Holger Kirk

Die Nosferatu-Spinne zählt zu den wenigen Spinnenarten, deren Biss die Haut durchdringen kann. 2005 wurde sie erstmals hierzulande registriert – inzwischen ist sie bundesweit verbreitet. Das müssen Sie über die Spinne mit dem gruseligen Namen wissen.

Die Spinne mag es gerne warm – und wird vermutlich deshalb hierzulande meist in Gebäuden gefunden: Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) inzwischen fast in ganz Deutschland heimisch. Mit knapp zwei Zentimetern Körperlänge und Beinspannweiten von bis zu sechs Zentimetern zählt sie zu den größten Spinnen hierzulande.

Nosferatu-Spinnen erkennen

Die Nosferatu-Spinne gehört zur Familie der Kräuseljagdspinnen, das heißt, sie fängt ihre Beute nicht mithilfe von Netzen, sondern macht Jagd auf sie.

Die Nosferatu-Spinne hat lange, haarige Beine und erreicht eine Länge von bis zu zwei Zentimetern und eine Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. Zum Vergleich: Die Spannweite der bei uns überall verbreiteten Großen Winkelspinne beträgt bis zu zehn Zentimeter. Die weiblichen Tiere sind etwas größer als die männlichen.

Erwachsene Tiere und Jungspinnen kommen das ganze Jahr über in Deutschland vor. Den Winter verbringen sie in Gebäuden wie Wohnhäusern oder Garagen. Sie ernähren sich von Fliegen, Faltern und anderen Spinnen, die mitunter größer sein können als sie selbst.

Ihren Namen verdankt die Spinne der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Figur des Nosferatu aus dem gleichnamigen Stummfilm von 1922, der ersten Verfilmung des Dracula-Romans, erinnert. 

Verwechslungen kommen vor allem mit der Hauswinkelspinne (Tegenaria atrica) vor: Diese ist ungefähr gleich groß, hat jedoch längere Beine und eine dunklere Farbe. Hauswinkelspinnen sind meist in Kellern in ihrem Trichternetz zu finden. 

Ist die Nosferatu-Spinne gefährlich?

Die Nosferatu-Spinne ist eine der größten Spinnen in Deutschland und eine der wenigen, deren Biss die menschliche Haut durchdringen kann.

Das ist aber kein Grund für Panik: Das Gift der Nosferatu-Spinne ist für Menschen nicht gefährlich, erklärt der NABU. Ihr Biss wird als ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich beschrieben. Die Spinne beiße aber nur sehr selten und nur bei direkter Bedrohung. 

Vor Zoropsis spinimana müssen sich lediglich Insekten und andere Spinnen in Acht nehmen.

Nosferatu-Spinne im Haus: Was tun?

Wenn Sie eine Nosferatu-Spinne in Ihrer Wohnung entdecken, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Sie sollten das Tier auf keinen Fall töten, sondern einfach mithilfe eines großen Behälters einfangen und dann ins Freie befördern. Da die Spinne beißen kann, sollten Sie sie nicht mit der bloßen Hand fangen.

Um die Ausbreitung auch weiterhin zu beobachten, bittet der NABU darum, Sichtungen auf der Meldeplattform NABU-naturgucker.de zu dokumentieren – am besten mit Foto.

Klimawandel begünstigt Verbreitung

Grundsätzlich fühlen sich Nosferatu-Spinnen in wärmeren Gebieten wohler. Der Klimawandel und die damit einhergehenden heißen Sommer der vergangenen Jahre haben laut dem Naturschutzbund (Nabu) allerdings zur Verbreitung der Spinne in Deutschland beigetragen. Ein weiterer Faktor sei vermutlich die Globalisierung: Als blinde Passagiere reisten die Achtbeiner auch gern in Koffern von Urlaubern oder Paketen und Containern mit. Das sei zunächst nichts Neues. Bislang hätten sich Insekten und Spinnen jedoch in Deutschland nicht ausgebreitet, da sie sich in dem Klima nicht wohlfühlten. Das habe sich jedoch geändert, teilte der Nabu weiter mit.

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