Rasen säen ist eigentlich kein Hexenwerk – wenn Sie den richtigen Zeitpunkt wählen und sich anfangs ausreichend um das junge Grün kümmern. Besonders wenn die alte Rasenfläche löchrig ist und sich Moos durchsetzen, ist es sinnvoll, den Rasen neu anzulegen statt das Flickwerk auszubessern.
Rasen säen in fünf Schritten
- Optimal für die Aussaat sind das späte Frühjahr oder der frühe Herbst.
- Der Boden sollte vor der Aussaat am besten planiert werden (z.B. mit einer Gartenwalze) und frei von Steinen und Beikraut sein.
- Wählen Sie eine hochwertige Samenmischung.
- In den Tagen nach der Aussaat müssen Sie den sprießenden Rasen mehrmals täglich wässern.
- Bei ungefähr acht Zentimetern Halmlänge ist es Zeit, den Rasen zum ersten Mal zu schneiden.
Rasen säen: Wann ist die beste Zeit?
Da die Samen winterhart sind, können Sie neuen Rasen prinzipiell das ganze Jahr ansäen. Das beste Ergebnis erhalten Sie jedoch, wenn der Boden gut durchgefeuchtet ist und die Bodentemperatur in den Tagen nach der Aussaat nicht unter zehn Grad sinkt. Warme, aber nicht heiße Temperaturen und ausreichend Feuchtigkeit sind optimal.
Die besten Monate für die Aussaat sind April und Mai sowie August und September.
Säen Sie den neuen Rasen nicht kurz vor einem Wochenend-Trip oder dem Urlaub an. Die jungen Halme wollen gehegt und gepflegt werden.
Rasen aussäen – die Schritt-für-Schritt-Anleitung
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Boden vorbereiten: Der Boden sollte vor der Aussaat glatt und eben sein. Wenn der Boden Mulden aufweist, sammelt sich darin Regenwasser. Für das Ebnen eignet sich eine Rasenwalze, die im Baumarkt ausgeliehen werden kann. Sie können die Fläche aber auch zwei bis drei Wochen ruhen lassen, damit sich der Boden von alleine setzt. Bevor es ans Aussäen geht, sollte die oberste Erdschicht mit einem Rechen leicht aufgeraut werden. Die Samen haften dadurch besser im Boden und können optimal keimen.
- Rasen säen: Optimal sind warmes, nicht zu heißes Wetter und die Aussicht auf leichte Niederschläge in den folgenden Tagen. Auf der Packung der Samenmischung finden Sie eine Empfehlung, wie viel Samen Sie pro Quadratmeter ausstreuen sollten. Das gleichmäßige Verteilen der Samen von Hand ist schwierig, ein sogenannter Streuwagen (gibt es im Gartencenter oder Baumarkt zum Ausleihen) sorgt hingegen für eine gleichmäßige Rasendichte. Zum Teil wird Rasensamen auch in praktischen Streuschachteln verkauft.
- Nach der Aussaat: Die Samen nach dem Ausstreuen mit einem Holzrechen einen halben bis einen Zentimeter tief in den Boden einarbeiten.
Rasenpflege nach dem Säen
- Den Rasen in den Tagen nach der Aussaat zwei bis drei Mal täglich für ungefähr zehn Minuten wässern (beregnen), am besten mit einem Rasensprenger. Achten Sie darauf, den Boden dabei nicht unter Wasser zu setzen.
- Die nächsten acht Wochen gilt: Rasen betreten verboten. Die jungen Halme sollen in Ruhe keimen und wachsen können.
- Nach ein bis drei Wochen beginnt der Rasen zu sprießen. Auch danach gilt: Das zarte Grün regelmäßig gießen. Die jungen Halme sind sehr empfindlich und benötigen zwei bis drei Mal täglich Wasser.
- Wenn der frische Rasen ungefähr acht Zentimeter hoch ist, können Sie ihn das erste Mal mähen. Nach dem zweiten Schnitt ist ein guter Zeitpunkt, um organischen Dünger auszubringen.
- Zwei Monate nach der Aussaat kann der Rasen dann genutzt und auch beansprucht werden.
Sind hochwertige Rasensamen wichtig?
Ja – die Investition in eine hochwertigen Samenmischung lohnt sich. Zwar lassen sich edlere Rasensamen beim Keimen gerne mehr Zeit als billigere Rasenmischungen, dafür wächst der neue Rasen dichter und sieht später besser aus.
Ein Problem bei billigen Rasensamen: Nur ein Teil der Samen keimt überhaupt. Das erhöht den Verbrauch – und macht die vermeintlich günstige Mischung letztlich kostspieliger als gedacht.
Tipp: Rasensamen nicht zu lange lagern, denn zu alte Mischungen keinem deutlich schlechter.
Welche Rasensamenmischung ist die richtige?
Rasensamen sind grundsätzlich Mischungen aus verschiedenen Gräsersamen. Abhängig von der angedachten Nutzung gibt es verschiedene Rasensorten:
- Wer Kinder hat, die beispielsweise Fußball spielen und den Rasen strapazieren werden, sollte Samen für einen Spiel- oder Sportrasen wählen. Auch Hundebesitzer benötigen einen robusten Rasen.
- Liebhaber von englischem Rasen sind mit Samen für Zierrasen gut beraten. Der dichte, grüne Teppich ist zwar schön anzusehen, aber empfindlich und pflegeintensiv.
- Bei viel Baumbestand, hohen Hecken und viel Schattenflächen eignen sich spezielle Samen für robusten Schattenrasen.
Wenn Sie Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen unterstützen und in Ihrem Garten Nahrung anbieten möchten, sollten Sie nicht nur eine satt grüne Rasenfläche ansäen. Insekten lieben Wildblumen(-wiesen) und Kräuter. Lesen Sie dazu: Tipps für einen tierfreundlichen Garten
Pflegetipps für einen gesunden Rasen
- Regelmäßiges Mähen hält Beikräuter fern. In der warmen Jahreszeit ist ein Mal pro Woche optimal. Den kurzen Rasenschnitt können Sie ruhig liegen lassen, er verwandelt sich in biologischen Dünger und hindert die Grashalme nicht am Nachwachsen.
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Löwenzahn oder Spitzwegerich sollten für eine glatte Rasenfläche ausgestochen werden.
- In Trockenphasen muss der Rasen gewässert werden. Der beste Zeitpunkt dafür: Abends, wenn die Sonne den Rasen (durch den Brennglas-Effekt der Wassertropfen) nicht mehr verbrennen kann.
- Das Düngen des Rasens im Frühjahr und im Herbst unterstützt das Rasenwachstum.
Rasen nachsäen
Sie möchten Ihren Rasen nicht komplett neu ansäen, sondern nur einzelne lichte Stellen ausbessern? Auch hier ist das richtige Zeitfenster wichtig – am besten eignet sich das Frühjahr. Nach dem Winter zeigt sich am besten, wo der Rasen löchrig ist und wo Beikraut entfernt werden sollte. Harken Sie den Boden an diesen Stellen gründlich und säen Sie die Rasensamen dann von Hand aus. Treten Sie die Samen fest und wässern Sie die nachgesäten Stellen sorgfältig und regelmäßig.
Experten-Tipp: Samen mit Sand mischen
Für die Aussaat von Rasensamen empfehlen die Rasen-Experten von Rasendoktor.de einen Trick: "Wird das Saatgut mit Sand gemischt, erleichtert dieser nicht nur die Ausbringung, sondern bietet außerdem Schutz gegen Vogelfraß und beugt der Austrocknung durch direkte Sonneneinstrahlung vor."
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