Störender Rauchgeruch findet normalerweise nur dann seinen Weg ins Zimmer, wenn man selbst in der Wohnung geraucht oder es dem Besuch erlaubt hat. Vielleicht hat aber auch der Vormieter stark geraucht oder die Nachbarn stehen gerne mal paffend unter dem Fenster, sodass Nikotin, Teer & Co. ihren Weg in die eigenen vier Wände finden.
Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Auch kalter und unsichtbarer Rauch sowie Ablagerungen von Zigarettenqualm, die sich an Möbeln und Wänden festsetzen, sind gesundheitsschädlich. Die Wissenschaft bezeichnet Tabakablagerungen an Haaren, Händen, Textilien oder Möbeln als "third-hand smoke" (= Rauch aus dritter Hand) und weiß inzwischen aus zahlreichen Studien, dass auch abgestandener Zigarettenrauch und seine Ablagerungen die Gesundheit gefährden.
Verhindern lässt sich beides eigentlich nur, indem in Räumen konsequent nicht geraucht wird. Zumal Nikotin- und Teerrückstände kaum wieder zu entfernen sind, wenn sie sich erst einmal festgesetzt haben: Eine Studie aus dem Jahr 2010 kam beispielsweise zu dem Ergebnis, dass sich in ehemaligen Raucher-Wohnungen auch nach vielen Wochen noch Nikotinablagerungen im Staub und auf Oberflächen nachweisen lassen.
Rauchgeruch entfernen: So gelingt's
Haben die schädlichen Partikel doch einmal den Weg in Ihre vier Wände gefunden, sollten Sie den Rauchgeruch und seine Hinterlassenschaften so schnell wie möglich wieder beseitigen.
1. Schnell, richtig und gründlich lüften
Am besten lüftet man schon beim Rauchen, damit sich möglichst wenig Qualm in Textilien, Möbeln und Tapeten festsetzen kann.
Riecht ein Zimmer am nächsten Tag noch nach Rauch, sollte es umgehend gründlich und vollständig gelüftet werden, damit die ganze Raumluft ausgetauscht wird. Am effektivsten ist querlüften bei zwei vollständig geöffneten Fenstern, die sich gegenüber liegen.
2. Geruchsquellen identifizieren und beseitigen
Damit kein weiterer Rauchgeruch entstehen und sich festsetzen kann, sollten alle noch vorhanden Geruchsquellen aufgespürt und beseitigt werden. Das heißt:
- Alle Aschenbecher leeren und ausspülen.
- Sämtliche Zigaretten- und Tabakreste in den Restmüll geben; den Müll am besten gleich zur Tonne bringen.
- Schnuppern Sie außerdem an Textilien wie Gardinen, Geschirrtüchern oder Tischdecken: Riechen diese ebenfalls nach Zigaretten – ab damit in die Waschmaschine.
- Gegebenenfalls müssen auch Sofa- oder Kissenbezüge gewaschen werden.
- Auch die Kleidung sollte in die Wäsche, wenn sie nach Nikotin riecht. Auslüften hilft hier zwar auch, transportiert die Schadstoffe aber nicht so effektiv ab wie eine Maschinenwäsche.
- Nach Rauch stinkende Haare sollten gründlich gewaschen werden.
3. Rauchgeruch entfernen durch staubsaugen
Da Rauchgeruch sich aus vielen winzigen festen und flüssigen Partikeln zusammensetzt, die nicht nur in der Luft schweben, sondern sich auch auf Oberflächen niederlassen, hilft es außerdem, den Raum gründlich staubzusaugen.
Dabei sollten, soweit möglich, auch Polster, Teppiche oder Vorhänge abgesaugt werden. Besonders effektiv sind dabei Sprüh- bzw. Nassreiniger.
4. Oberflächen reinigen
Aus dem gleichen Grund (d.h., weil sich giftige Tabak-Rückstände auch auf Oberflächen festsetzen) sollten Sie glatte Flächen wie Möbel, Fensterbänke, Ablagen oder auch Fenster feucht abwischen.
Dazu bietet sich lauwarmes Essigwasser an: Damit werden nicht nur die gröbsten Ablagerungen entfernt, Essigsäure ist auch dafür bekannt, bestimmte Stoffverbindungen, die von der menschlichen Nase als unangenehm empfinden werden, zu neutralisieren.
5. Verbliebenen Rauchgeruch überdecken
Jetzt, da Sie alle Rückstände und Quellen von Zigarettenrauch beseitigt haben, können verbleibende Gerüche nur noch überdeckt werden.
Als Hausmittel bietet sich dazu beispielsweise eine Schüssel mit frisch gemahlenem Kaffee an, die im Zimmer aufgestellt wird. Das Kaffeepulver verströmt nicht nur selbst einen herrlichen Duft, sondern soll auch fremde Gerüche binden. Ebenfalls erprobt: Eine Mischung aus 8 Tropfen (Haushalts-)Essig und 300 ml Wasser kurz aufkochen und den Topf mit dem heißem Essigwasser anschließend (auf einem Untersetzer) für einige Zeit in das betroffene Zimmer stellen.
Lieber beseitigen als übertünchen
Im Drogeriemarkt gibt es außerdem sogenannte "Anti-Tabak"-Duftkerzen (im Glas), die gegen Rauchgeruch helfen sollen. Den gleichen Zweck sollen spezielle Duftstäbchen, Lufterfrischer & Co. erfüllen, die ätherische Öle an die Raumluft abgeben und den störenden Zigarettengeruch gleichzeitig neutralisieren und überdecken.
Dabei ist zu beachten: Einige dieser Drogerie-Produkte enthalten problematische Duftstoffe, die Allergien auslösen können. Und: Das Beseitigen der Geruchsquellen – also das Lüften, Staubsaugen, Reinigen der Flächen und Waschen der Textilien – sollte unbedingt Vorrang haben vor dem Überdecken der Gerüche. Denn: Nur wer die Geruchsquellen loswird, hat auch die vorhandenen Schadstoffe vollständig entfernt.
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