Auch wenn die Strompreise langsam wieder sinken: Energie ist teuer geworden. Dazu kommt die immer noch anhaltende Inflation, die dafür sorgt, dass so ziemlich alles teurer geworden ist, vom Wocheneinkauf bis zur Handwerkerrechnung. Der Trend setzt sich leider auch im Garten fort, denn die eigene Mini-Grünanlage will gepflegt, bewässert und – zumindest in warmen Sommernächten – beleuchtet werden. Das alles kostet Geld.
Wir haben deshalb Ideen, um im Garten und bei der Gartenarbeit mit weniger Energie auszukommen. Das schont natürlich nicht nur den Geldbeutel, sondern ist auch nachhaltiger.
Strom sparen im Garten
Wer im Garten Strom sparen will, muss sich fragen, welche Energieausgaben im Freien und bei der Gartenarbeit wirklich nötig sind.
Beispielsweise ist es überflüssig, Bäume, Büsche und Rabatten nachts stänig zu beleuchten. Zum einen wird Energie gespart, zum anderen werden die vielen nachtaktiven Tiere, die bei uns heimisch sind, dankbar sein. Setzen Sie die komplette Gartenbeleuchtung am besten nur zu besonderen Anlässen ein, beispielsweise bei einem Grillfest. Wo nötig, können Bewegungsmelder zum Einsatz kommen, um beispielsweise den Weg vom Gartentor zur Haustür sicher auszuleuchten.
Strom sparen bei der Gartenbeleuchtung
Um Terrasse, Gartenwege, Treppenstufen oder Kellereingänge abends oder nachts zu beleuchten, setzen Sie auf Bewegungsmelder und möglichst sparsame Leuchtmittel. In Haus und Garten sollten nur noch LED-Leuchtmittel oder Solarlichter (siehe unten) zum Einsatz kommen – alle anderen Lampen sind längst nicht mehr energieeffizient genug. Die Energieersparnis kann bis zu 90 Prozent betragen.
Der Naturschutzbund (Nabu) rät außerdem zu Leuchtmitteln, deren Licht keinen Blauanteil hat, der das Licht weiß und hell macht. Denn das hat unmittelbare Effekte auf die Umwelt: Sehr helles Licht mit starkem UV-Anteil zieht Insekten stärker an, die dadurch Energie für die Partner- und Nahrungssuche verlieren.
Und: Stellen Sie Bewegungsmelder nach Möglichkeit so ein, dass das Licht nur angeht, wenn sich ein Mensch nähert (und keine Katze).
Tipp: Sparsame (Außen-)Beleuchtung ist übrigens auch in der Weihnachts- und Winterzeit ein wichtiges Thema – lesen Sie dazu unseren Beitrag Lichterketten & Co.: So wird Ihre Weihnachtsbeleuchtung umweltfreundlich.
Strom sparen bei Gartengeräten
Die größten Stromfresser im Garten sind die elektrischen Helfer. Hier gilt: je größer, desto "hungriger". Natürlich empfehlen wir nicht, Rasenmäher, Kettensäge oder strombetriebene Heckenschere komplett abzuschaffen. Manche Gartenarbeit ist ohne elektrische Hilfe für einige Menschen kaum zu schaffen.
Es geht hier vielmehr darum, sinnvolle Ergänzungen zu den lauten und energieintensiven Geräten zu finden: Kleinere Grünflächen können beispielsweise auch mit einem klassischen Spindel- bzw. Handrasenmäher bearbeitet werden (der auch sonntags schön ruhig ist), für kleinere Büsche oder die schnelle Korrektur zwischendurch gibt es Hand-Heckenscheren. Äste und dünnere Stämme bekommen Sie auch mit der Handsäge klein. Denn: Was erst gar keinen Strom verbraucht, ist energetisch natürlich die beste Wahl. Für klassisches Gartenwerkzeug spricht außerdem: Es ist günstiger, häufig langlebiger und weniger störanfällig als elektrische Geräte.
Einige Geräte sind schlicht überflüssig
Bei anderen elektrischen Gartengeräten fällt das Urteil eindeutig negativ aus – weil sie schlicht überflüssig sind: Laubbläser und Laubsauger beispielsweise verbrauchen Strom, machen Lärm und schaden Böden und Tieren.
Auch Mähroboter sind oft verschwendetes Geld, weil sie das Gras oft zu kurz halten, die Tierwelt bedrohen und (über die Ladestation) einen konstanten Stromanschluss benötigen. Auch auf elektrische Rasensprenger können Sie in kleineren Gärten verzichten.
Spartipp: Wenn Sie sich neues Elektro-Gartengerät zulegen, sollten Sie den Energieverbrauch der angebotenen Produkte vergleichen. Moderne Geräte sind oft deutlich effizienter als ältere. Besonders teure Geräte kann man bei Bedarf auch einfach ausleihen oder gemeinsam mit anderen anschaffen und so Kosten (und Ressourcen) sparen.
Gartenheizungen die kalte Schulter zeigen
In unseren Breitengraden kann es abends schneller kühl werden. Baumärkte bieten deshalb Heizpilze, Heizstrahler und andere Außenheizungen auch für den Heimgebrauch an. Ob mit Gas oder Strom betrieben: Entsprechende Geräte sind nicht gut fürs Klima und gehen mächtig ins Geld. Eine warme Decke und eine Fleece-Jacke tun's auch.
Tipp: Strom sparen können Sie vermutlich auch, indem Sie den Stromanbieter wechseln. Wer dabei zu Ökostrom wechselt, kann seinen jährlichen CO2-Fußabdruck mit einem Klick um bis zu zehn Prozent senken. Wir haben Ökostrom-Anbieter unter die Lupe genommen. Hier geht es zum Test.
Beim Stromsparen auf Solartechnik setzen
Wer auf erneuerbare Energien setzt, kommt um Solartechnik kaum herum: Gerade im Außenbereich können mittlerweile viele Geräte mit Solarenergie betrieben oder unterstützt werden. Das betrifft verschiedenste Lichter, Lampen und Leuchten (bis hin zur Wegbeleuchtung), Geräte zur Vogel- und Maulwurfsabwehr sowie Teichzubehör. Aber auch der Ventilator lässt sich solar betreiben.
Wenn Sie wollen, können Sie sich sogar leuchtende Blumentöpfe in den Garten stellen oder den Outdoor-Pool mit Solarenergie beheizen. Nicht alle Anschaffungen mögen sinnvoll sein, die Betriebskosten sind: null. Wichtig ist: ein gutgewählter Standort, der die Sonnenstrahlen optimal einfängt.
Strom erzeugen statt nur sparen
Mehr als nur Strom sparen? Wie das gehen soll? Einfach: Wenn Sie über einen günstigen Standort verfügen, denken Sie über die Anschaffung eines sogenannten Stecker-Solargeräts nach: Damit erzeugen Sie auf Balkon oder Terrasse Ihren eigenen Solarstrom und speisen ihn direkt ins Hausnetz ein. Wie der Name sagt, ist lediglich ein Steckdosenanschluss nötig.
Entsprechende Geräte sind zwar nicht ganz billig (ab ca. 500,- Euro). Bei steigenden Energiepreisen kommen die Anschaffungs- und Installationskosten mittelfristig aber wieder rein.
Solarstrom gibt es auch für unterwegs
Inzwischen sind auch tragbare Solarmodule erhältlich, die tagsüber Sonnenenergie in einer Art großem Akku (Power Station) sammeln. Abends und nachts kann die Energie dann wieder über USB- oder normale Netzstecker abgerufen werden, um beispielsweise die Beleuchtung zu betreiben. Günstig sind auch solche Module nebst Zubehör nicht, aber vielseitig einsetzbar, beispielsweise im Campingurlaub.
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Mit dpa-Material