In den meisten Haushalten läuft die Heizanlage das ganze Jahr über. Das ist auch richtig so: Der Heizkessel wird im Sommer zwar nicht zum Erzeugen von warmer Heizungsluft gebraucht, wohl aber dazu, heißes Wasser fürs Duschen, Baden, Händewaschen oder Spülen bereitzustellen. Wer keine Kombitherme im Haus oder keinen Heizungskessel im Keller hat, der das Wasser erhitzt, nutzt dafür vermutlich einen elektrischen Durchlauferhitzer.
Da fast in jedem Haushalt täglich viele Liter Warmwasser fließen, kommt hier durchaus ein ernstzunehmender Posten zusammen: Der typische Verbrauch liegt zwischen 500 und 1.000 Kilowattstunden pro Person und Jahr, was momentan einem Betrag zwischen 60 und 120 Euro (bei einer Gastherme) oder sogar zwischen 175 und 350 Euro (bei Warmwasserbereitung mit Strom) entspricht.
Tipps, um Warmwasser zu sparen
Glücklicherweise lässt sich mit ein paar einfachen Ratschlägen der eine oder andere Liter Warmwasser am Tag sparen:
1. Warmes Wasser kürzer laufen lassen
Dieser Tipp klingt banal, ist aber so einfach wie sinnvoll.
Denn anders als bei der Wärmeerzeugung ist es bei der Warmwasserbereitung nicht sinnvoll, die Betriebstemperatur abzusenken, um Energie zu sparen. Aus hygienischen Gründen darf die Temperatur, mit der das warme Wasser in den Rohren zirkuliert, nicht unter 55 Grad liegen. Sonst drohen Legionellen. (Bei wesentlich über 60 Grad muss das warme Wasser allerdings auch nicht gerade vorgehalten werden.)
Einfacher gesagt: Das Ziel lautet nicht, die Wassertemperatur im System zu senken, sondern weniger warmes Wasser zu verbrauchen.
Daher der wichtigste Tipp: Die Zeit reduzieren, in der der (Warm-)Wasserhahn aufgedreht bleibt.
Also das Wasser beim Einseifen abstellen, kürzer duschen, während des Zähneputzens den Hahn zumachen, sparsam abspülen. Gerade beim Von-Hand-Spülen lassen sich durch effizientes Vorgehen große Unterschiede erzielen. Wie's optimal geht, erfahren Sie hier: Richtig von Hand spülen: Tipps fürs sparsame Abspülen
2. Warmwasser sparen mit dem Hebelmischer
Wer in einem alten Haus wohnt, hat vielleicht noch separate Wasserhähne für kaltes und warmes Wasser statt eines Einhebelmischers.
Dabei ist Letzterer auf Dauer nachweislich sparsamer, weil einfacher zu bedienen: So lässt sich mit dem Hebelmischer nicht nur die Wunschtemperatur schneller finden, auch beim Händewaschen oder Zähneputzen ist das Wasser einfacher an- und auszustellen.
Wenn der Einhebelmischer nicht immer ganz aufgerissen und nach der Nutzung grundsätzlich (wieder) auf kalt gestellt wird, lässt sich zusätzlich sparen. Wer den Hahn standardmäßig nach links dreht, verhindert, beim nächsten Mal versehentlich warmes Wasser abzurufen, obwohl eigentlich nur kaltes gebraucht wird.
3. Sparduschkopf und Perlator sparen Wasser
Kleine Helfer, die direkt an den Armaturen angebaut werden, tragen zu einem geringeren Verbrauch bei, ohne dass dafür auf Komfort verzichtet werden müsste.
- Zum Beispiel der Perlstrahler (auch: Strahlregler bzw. Perlator): Das kleine Sieb mischt Luft in den Wasserstrahl, sodass man z.B. beim Händewaschen weniger Wasser benötigt, weil sich das vorhandene Wasser besser verteilt.
- Ein Sparduschkopf, der diesen Namen verdient, hat eine Durchflussmenge von rund sechs Litern pro Minute; herkömmliche Duschköpfe verbrauchen zwei- bis dreimal so viel. Beim Duschen merkt man aber kaum einen Unterschied zwischen den Modellen.
Wichtig: Beim Kauf auf die konkrete Angabe "Liter/Minute" achten. Die Bezeichnung "Eco" oder "Sparsam" auf der Packung reicht noch nicht aus – es sollten schon acht Liter oder weniger sein, die der Duschkopf pro Minute durchlässt.
Sparduschköpfe und Perlatoren kosten nicht viel und können auch von Laien angebracht werden.
Aufmerksam sollte man nur bei hydraulischen Durchlauferhitzern sein: Sie benötigen meist einen Durchfluss von mindestens acht Litern pro Minute. Ist der Durchfluss zu gering, schalten sie ab.
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Mit Material von dpa.