Wer einen hat, möchte ihn ungern wieder hergeben: Der Geschirrspüler spart im Haushalt eine Menge Arbeit und Zeit. Kein Wunder, dass drei von vier Haushalte in Deutschland mit einer Spülmaschine ausgestattet sind.
Doch wie sieht es eigentlich mit den laufenden Kosten beim Geschirrspüler aus? Viele wissen vermutlich, dass es sich normalerweise nicht lohnt, sein Geschirr von Hand zu spülen: Die Spülmaschine ist in den meisten Fällen effizienter, was das Verhältnis von aufgewendeter Energie und Reinigungsleistung betrifft. Dennoch arbeitet der Geschirrspüler nicht kostenlos. Doch welche Kosten fallen beim Spülen eigentlich genau an? Das lässt sich einigermaßen unkompliziert berechnen.
Was kostet Geschirrspülen? Beispiel Neugerät
Nehmen wir zunächst ein neueres Spülmaschinen-Modell als Beispiel, das ein größerer deutscher Hersteller im Angebot hat. Das betreffende Gerät (60 cm Breite, Energieeffizienzklasse B) weist im Eco-Modus – den Sie unbedingt verwenden sollten – laut Hersteller einen Wasserverbrauch von 9,5 Litern sowie einen Stromverbrauch von 0,64 kWh pro Spülgang auf.
Die Kosten schlüsseln sich folgendermaßen auf:
1. Wasser: Nimmt man einen realistischen Wasserpreis von 1,75 Euro/Kubikmeter an, ergeben sich reine (Trink-)Wasserkosten von 1,5 Cent. Dazu kommen allerdings noch Abwasser- und Grundgebühren, weshalb der Wasseranteil bei mindestens 3 Cent angesetzt werden sollte. (Lesen Sie dazu auch: Was kostet eigentlich 1 Liter Leitungswasser?)
2. Strom: Hinzu kommt Elektrizität, die benötigt wird, um die mechanischen Teile der Maschine zu betreiben und das Wasser auf die nötige Spültemperatur aufzuheizen. Bei einem Strompreis von 0,40 Euro/kWh – wie ihn zurzeit die meisten Privathaushalte aufgrund des Strompreisdeckels bezahlen – ergeben sich so Kosten in Höhe von 25,6 Cent, die man (wegen der anteiligen Grundgebühren) auf 26 Cent aufrunden sollte.
3. Kaufpreis/Wartung: Da das betreffende Modell im höheren Preissegment angesiedelt ist, kostet es in der Anschaffung etwas über 1000 Euro. Dafür sollte die Maschine im Laufe der Jahre aber auch mindestens 3000 Spülgänge absolvieren können – entsprechend sollten geschätzte 33 Cent für die Anschaffungs- sowie eventuelle Wartungskosten addiert werden.
Klar ist, dass dieser Anteil an den Gesamtkosten am schwersten zu beziffern ist: Schließlich kosten nicht alle Geräte gleich mehr als 1000 Euro. Auch dürfte es kaum einen Geschirrspüler geben, der in seinem Leben punktgenau 3000 Spülgänge schafft. Hier sind also die stärksten Abweichungen möglich.
4. Spülmittel & Co.: Wer die Rechnung weiter verfeinern möchte, kann noch die Kosten für Spülmaschinen-Tabs (zwischen 5 und 20 Cent pro Tab) sowie Regeneriersalz (3 Cent) und Klarspüler (5 Cent) pro Spülgang miteinbeziehen. Wir nehmen dafür im Folgenden Gesamtkosten von 15 Cent pro Durchlauf an.
Rechenbeispiel 1: Damit ergeben sich für das neuere Spülmaschinen-Modell mit seinen guten Energieeffizienz-Werten die folgenden Zahlen: Wasser (3 Cent) + Strom (26 Cent) + Anschaffung/Wartung (33 Cent) + Spülmittel & Co. (15 Cent) = 77 Cent pro Spülgang.
Was kostet Geschirrspülen? Beispiel Altgerät
Wenn wir hingegen annehmen, dass Sie – was wohl wahrscheinlicher ist – keine brandneue Küche haben, sondern einen Geschirrspüler besitzen, der vielleicht dem Baujahr 2000 entspricht, ändert sich die Rechnung. In diesem Fall müssen wir von einem deutlich höheren Strom- (z.B. 1,3 kWh) und Wasserverbrauch (z.B. 17 Liter) ausgehen.
Rechenbeispiel 2: Mit diesen Schätzwerten für einen älteren Geschirrspüler ergibt sich folgendes Bild: Wasser (5 Cent) + Strom (52 Cent) + Anschaffung/Wartung (33 Cent) + Spülmittel & Co. (15 Cent) = 1,05 Euro pro Spülgang.
Wie Sie sehen, weichen die Kosten der beiden Beispiele (Neu- vs. Altgerät) um 28 Cent voneinander ab: Auf den ersten Blick kein gigantischer Unterschied, die Differenz kann aber – je nachdem, wie oft die Spülmaschine benutzt wird – schnell 25 bis 50 Euro im Jahr betragen. Und das auch nur, wenn Sie nicht so viel Strom verbrauchen, dass Sie die Preisbremse überschreiten (dann kostet Elektrizität nämlich zurzeit rund 60 statt 40 Cent/kWh, also 1,5-mal so viel).
Tipp: Wenn Sie die Verbrauchskosten Ihres aktuellen Geräts kennen (oder recherchieren), können Sie relativ einfach ausrechnen, ob sich die Anschaffung eines neuen Geschirrspülers lohnt bzw. wie schnell sich die Kosten eines Neukauf wieder einspielen. Hier haben wir am Beispiel eines Kühlschranks durchgerechnet, wie Sie dabei am besten vorgehen: Veraltete Haushaltsgeräte austauschen? So berechnen, ob es sich lohnt
Und: Es muss nicht gleich ein Neugerät sein – auch bei der Benutzung Ihres alten Geschirrspülers lässt sich (ein wenig) Energie sparen. Mehr erfahren Sie in: 10 Spülmaschinen-Fehler, die Sie sich sparen sollten
Mehr Spar- und Umwelttipps
Damit Sie weitere Hebel kennen, um Euros, Kilowattstunden und Klimagase zu sparen, finden sie bei uns Antworten auf folgende Fragen:
- welche Energiespartipps Sie in 5 Minuten umsetzen können,
- welche Stromspar-Maßnahmen wenig kosten, aber viel bringen,
- und ob der langsame Eco-Modus wirklich gut für den Geldbeutel ist.