Die Waschmaschine gehört zu den 'mittleren' Energieverbrauchern in einem durchschnittlichen Haushalt. Heißt: Es gibt eine Handvoll Geräte, die mehr Energie verbrauchen (z.B. die Heizung oder der Herd), aber auch viele, die weniger benötigen (z.B. der Fernseher).
Das heißt auch, dass sich rund um die Waschmaschine und das Waschen ein gewisses Sparpotential verbirgt, denn: Wer schlauer wäscht, kann Strom und Wasser sparen. Als Verbraucher gibt es dabei verschiedene Stellschrauben, an denen Sie drehen können, um den einen oder anderen Euro – und das eine oder andere Gramm CO2 – zu sparen.
Wir gehen die wichtigsten Einsparpotentiale beim Wäschewaschen durch.
Strom und Wasser sparen beim Waschen
Hier unsere Tipps, um seltener, energiesparender und effizienter zu waschen:
- Auch wenn er länger dauert, ist der Eco-Modus der Waschmaschine die beste Wahl für Geldbeutel und Umwelt, weil er weniger Strom und Wasser benötigt. Er dauert nur deshalb länger, weil im Ökomodus mit niedrigeren Temperaturen gewaschen, aber trotzdem das gleiche Hygiene-Ergebnis erzielt werden soll.
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Vermeiden Sie aus dem umgekehrten Grund das Kurzwaschprogramm: Es wäscht zwar besonders schnell, braucht deshalb aber auch besonders viel Energie.
- Seltener waschen heißt: Waschen Sie nur dann, wenn es auch nötig ist. Nicht alle Textilien müssen am Abend gleich in die Maschine – bei Hosen und Pullis reicht es beispielsweise oft aus, sie gründlich zu lüften.
Energie sparen bei der Waschmaschine
- Seltener wäscht auch, wer seine Maschine bei jedem Waschgang so voll wie möglich belädt. Faustregel: Wenn Sie die Hand noch ohne Zwang in die Kleidung in der Trommel stecken können, ist die Maschine gut ausgelastet. Wer's genau wissen will: Das maximale Füllgewicht steht (in Kilogramm) im Produktblatt und auf dem EU-Energielabel.
- Für empfindliche Kleidungsstücke aus Wolle, Seide & Co., die zwar nur den Feinwaschgang vertragen, aber zusammen niemals eine volle Wäschetrommel ergeben, bietet sich als Alternative die Handwäsche an.
- Für alle Wäschestücke ist Handwäsche hingegen keine echte Alternative, denn sie ist – auf das einzelne Kleidungsstück gerechnet – energieintensiver als Maschinenwäsche. Das Gleiche gilt übrigens auch in der Küche: Von Hand zu spülen benötigt mehr Energie als die Spülmaschine.
Stand-by bei der Waschmaschine "abschalten"
- Moderne Waschmaschinen, die ein digitales Display haben, verschlingen Strom, weil sie dauerhaft im Stand-by-Modus bleiben, wenn sie nicht gerade waschen. Eine abschaltbare Steckdose – als separate Leiste oder zum Aufstecken auf die normale Steckdose – ist hier hilfreich und kostet nur ein paar Euro.
- Strom und Wasser spart, wer leicht verschmutzte Buntwäsche nur bei 30 Grad wäscht. Auch für Weißwäsche sind normalerweise nicht mehr als 40 Grad nötig, so das Umweltbundesamt (UBA): 40 statt 60 Grad entsprechen einer Energieersparnis von 35 bis 40 Prozent.
- Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) rät darüber hinaus: Unterwäsche und Waschlappen bei mindestens 40 Grad waschen; Küchentextilien wie Spültücher und Geschirrtücher am besten bei 60 Grad. Wenn Personen mit ansteckenden Krankheiten oder Pilzinfektionen im Haushalt leben, sind ebenfalls 60 Grad angebracht, um alle Keime zu entfernen.
Weitere Sparmöglichkeiten
- Verzichten Sie auf Weichspüler, Hygienespüler oder andere Waschzusätze. Sie sind nicht nötig, um ein unbedenkliches Waschergebnis zu erhalten und belasten nur unnötig die Umwelt. Wer die Zusätze weglässt, spart zwischen 10 und 30 Cent pro Waschgang (und damit rund 10 bis 30 Euro im Jahr).
Verbrauch recherchieren – Austausch prüfen
Ein wichtiger Hebel für die Energiebilanz ist die Waschmaschine selbst. Hier gilt: Ältere Geräte sind sehr oft ineffizienter als neuere. Ist ein Gerät über fünfzehn Jahre alt, können Sie mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass es inzwischen sparsamere Maschinen auf dem Markt gibt.
Um es genau zu wissen, müssen Sie den Wasser- und Stromverbrauch Ihres (Alt-)Geräts recherchieren und mit dem Verbrauch eines potentiellen Neugeräts vergleichen. Sowohl das neue (nach 2021) als auch das alte EU-Energielabel (vor 2021) informieren über die maßgeblichen Zahlen. Diese sind: der Energieverbrauch in Kilowattstunden (kWh) und der Wasserverbrauch in Litern – teilweise in Bezug aufs ganze Jahr oder auf eine bestimmte Anzahl an Waschzyklen (was den Vergleich etwas erschweren kann).
Informationen zum Wasser- und Stromverbrauch einer Waschmaschine finden Sie auch im Produktdatenblatt eines Geräts, häufig auch in der Gebrauchsanleitung, oder Sie können sie beim Hersteller erfragen. Den genauen Stromverbrauch pro Waschgang können Sie außerdem mit einem Strommessgerät (im Handel ab rund 10 Euro) direkt an der heimischen Steckdose messen.
Und: Trockner auf den Prüfstand stellen
Das Stromsparen sollte übrigens nicht bei der Waschmaschine aufhören. Einer der größten Energiefresser im Haushalt steht nämlich häufig direkt daneben: der Wäschetrockner. Selbst ein neuer Trockner verbraucht gerne 250 kWh im Jahr, was Stromkosten von Höhe von 100 Euro entspricht (gerechnet mit einem Strompreis von 0,40 Cent/kWh). Ältere Geräte verschlingen oft das Doppelte.
Viel Energie kann also einsparen, wer seine Wäsche nicht in den Trockner gibt, sondern auf die Leine hängt. Wenn Sie Ihren Trockner weiterbetreiben wollen, prüfen Sie auch hier, ob sich ein Austausch gegen ein sparsameres Gerät lohnt.
Klimafreundlich waschen mit Ökostrom
Übrigens: Wer bei einem Ökostrom-Anbieter unterschreibt, der diesen Namen auch verdient, hat einen weiteren Vorteil: Jedes Kilowatt Strom, das im eigenen Haushalt verbraucht ist, ist fast vollkommen klimaneutral.
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Viele weitere Waschtipps für die Umwelt
Beim Waschen können Sie natürlich nicht nur auf eine optimale Energiebilanz achten, sondern viele weitere Tipps berücksichtigen, um Ihre Wäsche umweltfreundlicher zu gestalten. Klicken Sie einfach auf den folgenden Kasten: