Wer Waschmittel richtig dosiert, handelt nachhaltig. Natürlich ist die richtige Waschmittel-Menge nicht das Einzige, was es beim umweltfreundlichen Waschen zu berücksichtigen gibt, aber unwichtig ist sie nicht. Denn: Wer zu wenig nimmt, bekommt die Wäsche nicht sauber. Wer zu viel nimmt, belastet die Umwelt unnötig.
Denn: Jährlich landen in Deutschland laut dem Naturschutzbund (Nabu) mehr als 600.000 Tonnen Waschmittel im Abwasser. Nicht alle Inhaltsstoffe können in den Kläranlagen abgebaut werden und gehen in die Umwelt über. Einige davon können giftig für Wasserorganismen sein oder die Umwelt auf andere Weise belasten.
Waschmittel dosieren: Diese Tipps helfen
Waschmittel richtig abzumessen, ist leider gar nicht einfach. Der Grund: Fast jedes Waschmittel wird etwas anders dosiert. Hinzu kommen Faktoren wie die Größe der Waschmaschine, der Härtegrad des Wasser sowie die Frage, wie schmutzig die Wäsche ist, die über die optimale Waschmittel-Menge bestimmen.
Die Folge: Viele von uns geben einfach irgendwie Waschmittel ins Fach – und zwar meistens zu viel. Denn: Wer nicht regelmäßig über Wäsche klagt, die nicht sauber geworden ist, dosiert vermutlich regelmäßig über. Dabei muss sich, wer immer das gleiche Waschmittel kauft, eigentlich nur einmal mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Die folgenden Tipps helfen dabei:
1. Dosieranleitung studieren
Trivial, aber schon mehr als die halbe Miete: Die Dosieranweisung auf dem Waschmittel einmal gründlich durchlesen. Dort finden sich normalerweise Angaben zu Verschmutzungsgrad, Wasserhärte sowie Wäschenmenge (siehe folgende Punkte) samt der nötigen Waschmittelmenge, die dafür vom Hersteller empfohlen wird.
2. Wasserhärte herausfinden
Um die Dosieranleitung richtig lesen zu können, müssen Sie die örtliche Wasserhärte kennen. Sie lässt sich im Internet recherchieren oder beim Wasserversorger erfragen. Härteres Wasser benötigt mehr Waschmittel, da dieses das Wasser weicher macht.
3. Füllstand der Waschmaschine berücksichtigen
In der Dosiertabelle des jeweiligen Waschmittels ist angegeben, für welche Wäschemenge die Dosierung gedacht ist: Bei einem Voll- und Colorwaschmittel sind es in der Regel 4,5 Kilo, bei einem Feinwaschmittel nur 2,5 Kilogramm.
Dazu der Tipp: Einmal eine volle Trommelladung Wäsche in trockenem Zustand wiegen – und die Menge Waschmittel in Zukunft entsprechend erhöhen oder reduzieren.
4. Verschmutzungsstärke berücksichtigen
Die Dosierempfehlungen der Hersteller sehen unterschiedliche Verschmutzungsgrade vor, normalerweise sind das:
- Leicht verschmutzt: Kurz getragene Oberbekleidung ohne Flecken und andere Verschmutzungen. Die Stücke können den Körpergeruch angenommen haben. Auch Bettwäsche für Gäste oder Handtücher, die nur einen Tag benutzt wurden, zählen in diese Kategorie.
- Normal verschmutzt: Durchgeschwitzte oder mehrfach getragene Oberbekleidung, einmal getragene Unterwäsche sowie Handtücher und Bettwäsche, die bis zu einer Woche lang genutzt wurden. Auch Gardinen ohne Nikotinverschmutzung.
- Stark verschmutzt: Besonders dreckige Textilien, Geschirr- und Küchenhandtücher und Babylätzchen sowie Kinder-, Sport- und Handwerkerkleidung.
5. Waschmittel sparen: Dosierhilfe markieren
Hat man die häufigste(n) Dosierung(en) für den eigenen Haushalt einmal gefunden, kann man sie einfach mit dem Filzstift auf der Dosierhilfe markieren. Wer keine Dosierhilfe hat, bekommt so einen Behälter günstig im Drogeriemarkt (oder kann alternativ so ziemlich jedes andere Gefäß verwenden).
Und: Da moderne Waschmaschinen und Waschmittel ziemlich effizient sind, kann es gut sein, dass die optimale Waschmittel-Menge, die auf der Dosieranleitung empfohlen wird, immer noch verhältnismäßig hoch ist. Probieren Sie also gerne mal aus, ob Sie auch mit sparsamen 90, 80 oder 70 Prozent der empfohlenen Menge nicht noch ein gutes Waschergebnis erzielen – unwahrscheinlich ist das nicht.
Mit Material der dpa