Zitronen-, Orangen oder Mandarinenbäumchen sorgen für eine mediterrane Atmosphäre auf Balkon oder Terrasse. Für kalte Herbst- und Wintertage sind die hübschen Kübelpflanzen aber nicht gemacht. Was also tun, wenn der erste Nachfrost bevorsteht? Die Zitruspflanze in die Garage, den kühlen Wintergarten oder ins warme Wohnzimmer stellen? Wir erklären, wo der Exot den Winter am liebsten verbringt.
Der Zitronenbaum ist wie alle Zitrusbäume ein wärmeliebendes Gewächs. Kühle Temperaturen übersteht er zwar problemlos, aber bei Minusgraden wird es gefährlich. Da der Zitronenbaum zu den nicht winterharten Pflanzen zählt, sollten Sie ihn ab dem ersten Nachtfrost in ein geeignetes Winterquartier umziehen:
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Zitronenbaum zu überwintern: Hell und warm – oder dunkel und kühl. Damit unterscheiden sie sich von anderen mediterranen Pflanzen wie dem Oleander oder dem Olivenbaum: Die überwintern am liebsten hell und kühl.
Wenn Sie folgende Faustregeln beachten, kommt Ihr Zitronenbaum gut durch den Winter:
Zitronenbaum überwintern: 6 Tipps
- Je kälter die Pflanze im Winter steht, desto dunkler darf der Standort sein.
- Zitruspflanzen sollten nicht voreilig ins Haus geholt werden – ganz im Gegenteil: Lassen Sie Ihr Zitronen-, Orangen- oder Mandarinenbäumchen draußen bis sich die Temperaturen dem Nullpunkt nähern. Die letzten Sonnenstrahlen im Herbst sind wichtig für die Pflanze, um Energievorräte für den Winter anzulegen.
- Wenn Sie möchten, können Sie den Zitronenbaum vor dem Umzug ins Winterquartier zurückschneiden. Der Schnitt unterstützt einen buschigeren Wuchs und, wenn der Baum größer wird, eine breitere Krone.
- Kontrollieren Sie die Pflanzen vor dem Winter auf eventuelle Krankheiten und Schädlinge.
- Ein zu häufiger Standortwechsel bedeutet Stress für die Pflanze, auch Temperaturschwankungen mag der Zitronenbaum nicht.
- Wenn der Zitronenbaum noch unreife Früchte trägt, ist das kein Problem: Die grünen Zitronen bleiben den Winter über am Baum und reifen im kommenden Frühjahr weiter.
Zitronenbaum im Wohnzimmer überwintern
Ideal für den Zitronenbaum sind 10 bis 15 Grad. Wer so einen Raum nicht in der Wohnung hat, kann das Zitronenbäumchen auch im Wohn- oder Arbeitszimmer überwintern. Wichtig ist dann ein natürliches Verhältnis von Temperatur und Licht.
Das Tageslicht reicht dem Zitronenbaum in den meisten Wohnräumen nicht aus. Ausnahme sind ein Platz unter einem großen Dachfenster oder in der Nähe eines Südfensters. Mit Hilfe einer speziellen Pflanzenlampe können Sie die Lichtintensität erhöhen und dafür sorgen, dass die Pflanze gut durch den Winter kommt. Mindestens sechs Stunden lang sollte die Pflanze täglich beleuchtet werden.
Wenn Ihr Zitronenbaum hell und warm überwintert, wächst er ganz normal weiter – und braucht deshalb auch regelmäßig Wasser und Dünger.
Vorsicht: In einem warmen Winterquartier ist der Zitronenbaum bei trockener Heizungsluft sehr anfällig für Schildläuse. Wichtig, um einem Befall vorzubeugen: Täglich lüften und das Bäumchen regelmäßig mit Wasser besprühen.
Zitronenbaum kalt überwintern
Wenn Sie den Zitronenbaum kühl und dunkeln überwintern, sollten Sie darauf achten, dass die Pflanze nicht im Stockdunklen steht. Optimal ist ein nicht geheiztes Gewächshaus (unbedingt mit schattierten Fenstern, um den Zitronenbaum vor starker Sonnenstrahlung zu schützen) oder eine Garage mit einem kleinen Fenster.
Isolieren Sie den Topf gegen Kälte von unten. Hierfür eignet sich eine alte Styroporplatte, es gibt aber auch spezielle Isolationsunterlagen zu kaufen. Zitronenbäume, die kalt überwintern, benötigen im Winter nur wenig Wasser.
Blattabwurf im Winter – wo liegt das Problem?
Wenn der Zitronenbaum im Winterquartier seine Blätter verliert, ist dafür meist ein Missverhältnis aus Licht und Temperatur verantwortlich.
Steht der Zitronenbaum in einem kühlen Raum (z.B. dem Wintergarten oder einem kühlen Gewächshaus) und befindet er sich in der Winterruhe, kann es passieren, dass er an sonnigen Tagen so viel Licht und Wärme abbekommt, dass er mit der Photosynthese beginnt. Damit steigt sein Wasserbedarf. Da die Wurzeln sich aber noch in der Winterruhe befinden, werden sie nicht aktiv und können den plötzlich gestiegenen Wasserbedarf der Pflanze nicht decken. In der Folge verliert der Zitronenbaum seine Blätter, man spricht hier vom winterlichen Blattfall.
Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass der Zitronenbaum keinen zu hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.
Wann darf der Zitronenbaum wieder nach draußen?
- Zitronenbäume dürfen wieder raus in den Garten oder auf den Balkon, wenn es keinen Nachtfrost mehr gibt. Sicherheitshalber sollten Sie die Eisheiligen im Mai abwarten.
- Nach der langen Zeit ohne direkte Sonne sind die Zitruspflanzen empfindlich: Stellen Sie den Zitronenbaum nicht gleich in die pralle Sonne, um einen Sonnenbrand auf den Blattoberseiten zu vermeiden.
- Junge Zitronenbäume sollten Sie in frische Erde umtopfen.