Nach dem Fall einer mit Ecstasy statt Champagner gefüllten Flasche in einem Restaurant in Weiden in der Oberpfalz sind weitere vergiftete Flaschen aufgetaucht. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur sagte, wurden bundesweit mehrere Champagnerflaschen, die ebenfalls mit der flüssigen Droge gefüllt waren, sichergestellt. Gemeinsam mit dem Zoll werde in dem Fall europaweit ermittelt.
Rückblick: In der Nacht zum 13. Februar 2022 hatten in Weiden acht Menschen gemeinsam aus einer Champagnerflasche getrunken, die mit dem flüssigen Ecstasy-Wirkstoff MDMA versetzt war. Ein Mann starb, sieben Gäste wurden verletzt. Wenige Tage später gab es einen ähnlichen Vorfall in den Niederlanden, bei dem vier Menschen verletzt wurden. Der Wirt in Weiden hatte die Champagnerflasche im Internet bestellt und gilt nicht als tatverdächtig.
Die weiteren Flaschen seien aufgetaucht, weil sich Menschen mit dem Hinweis auf verdächtige Flaschen an die Behörden gewandt hätten. So sei einem Mann beim Öffnen eine Flasche aufgefallen, dass der Inhalt nicht wie üblich sprudelte. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere mit MDMA gefüllte Flaschen im Umlauf seien, sagte der Staatsanwalt.
Warnung vor Ecstasy in Champagner-Flaschen
Das Bundesamt für Verbraucherschutz hatte bereits im vergangenen Jahr vor dem Verzehr von Flaschen aus zwei bestimmten Chargen gewarnt. Die Warnung bezog sich auf Champagner der Marke "Moët & Chandon Ice Impérial":
- Artikel: Moët & Chandon Ice Impérial, 3-Liter-Flasche
- Chargennummern: LAJ7QAB6780004 und LAK5SAA6490005 (auf der Rückseite der Flasche zu finden)
Diese Flaschen könnten nicht Champagner, sondern die Droge Ecstasy enthalten. Schon kleinste Mengen könnten lebensgefährlich sein.
Veränderten Champagner nicht probieren
Wichtig: Von außen sind die vergifteten Flaschen nicht zu erkennen. Sollte der Inhalt der Flaschen – anders als bei Champagner üblich – nicht perlen und eine rötlich-braune Farbe sowie Anisgeruch haben, sollte nicht davon getrunken werden.
"Probieren Sie nichts", warnte die Behörde. Selbst das Schmecken ohne Schlucken könnte schon zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. "Die Einnahme eines kleinen Schlucks kann tödlich sein", so das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.