King’s Crown: Schwarzer Tee Darjeeling von Rossmann im Test "ungenügend"

Autor: Birgit Hinsch/Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 02.11.2023

King’s Crown Schwarzer Tee Darjeeling von Rossmann im Test.
Foto: ÖKO-TEST

"Fein aromatischer Blatt-Tee von besten Teeplantagen": Mit diesen Worten wird der King's Crown Schwarzer Tee Darjeeling von Rossmann auf der Verpackung beschrieben. Das klingt erst mal gut, doch in unserem Test fällt das Produkt mit "ungenügend" durch. Was sind die Gründe dafür? 

Pestizidrückstände und fehlende Transparenz im Teeanbau: Das sind die beiden Probleme, die wir am häufigsten in unserem Test von schwarzem Tee beanstanden. Diese Kritik betrifft auch den King's Crown Schwarzer Tee Darjeeling, lose von Rossmann.

Pestizidspuren im Schwarzen Tee von Rossmann

Genau gesagt, hat das von uns beauftragte Labor in dem Tee vier Pestizide in Spuren nachgewiesen – darunter Glyphosat, Clothianidin und Thiamethoxam. Diese sehen wir besonders kritisch. Denn...

  • Glyphosat ist hoch umstritten. Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) stuft es als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen ein. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) dagegen sieht keinen Krebsverdacht. Laut Bundesamt für Naturschutz fördert Glyphosat nachweislich den Verlust von Biodiversität im Bereich landwirtschaftlich genutzter Flächen.
  • Clothianidin und Thiamethoxam sind hoch bienengiftig und im Anbau in der EU nicht mehr zugelassen.
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Doch wie gelangen solche Pestizide dann in die Teeblätter? Die Erklärung: Bestimmte Pestizide sind in der EU im Anbau verboten – Rückstände von diesen Pestiziden im Produkt sind aber erlaubt. In anderen Ländern mit lascheren Vorschriften werden sie weiter gespritzt. So kann es vorkommen, dass Lebensmittel importiert werden, die mit exakt diesen Spritzmitteln belastet sind.

Zum Vergleich: In unserem Schwarztee-Test haben wir in 15 von 24 Marken Spritzgifte gefunden. Mehrere davon sind in der EU verboten oder nicht mehr zugelassen. 

Wie steht es um den Teeanbau? 

Nicht nur die Inhaltsstoffe stehen im Fokus unseres aktuellen Tee-Tests, sondern auch der Teeanbau und die Transparenz der Anbieter. Es ist kein Geheimnis, dass es massive Probleme im Teeanbau gibt. Viele Arbeiterinnen und Arbeiter arbeiten auf den Plantagen unter sehr schlechten Bedingungen – etwa in Indien, Sri Lanka oder Kenia. 

Deshalb wollten wir von den Anbietern in unserem Test wissen, wie es um ihre Bemühungen in Sachen faire Arbeitsbedingungen steht. Wir haben ihnen einen umfangreichen Fragebogen geschickt, den sie beantworten sollten. Die Antworten sollten sie natürlich glaubhaft belegen.

Viele Produkte kassieren hier Minuspunkte 

Die Lieferkette für die getestete Charge, die unternehmerischen Sorgfaltspflichten sowie faire und sichere Arbeitsbedingungen sehen wir für den King's Crown Schwarzer Tee Darjeeling, lose von Rossmann als nicht ausreichend belegt an.

Außerdem fehlen uns Belege für eine Strategie, die existenzsichernde Löhne ermöglicht, und für ein Verbot von Pestiziden. Genauer erklärt: Rossmann konnte keine Zertifizierung – wie etwa nach dem Standard der Rainforest Alliance (RA) – nachweisen. RA beispielsweise verbietet eine Reihe hochgefährlicher Pestizide.

Zum Hintergrund der Bewertung: Da die Lieferkette für den überprüften Rossmann-Tee aus unserer Sicht nicht ausreichend belegt wurde und dadurch der Bezug zur getesteten Produktcharge fehlt, konnten Nachweise für Antworten im Fragebogen nur teilweise gewertet werden.

Insgesamt ist in Sachen Teeanbau und Transparenz noch Luft nach oben: Hier kassieren viele Produkte im Test Minuspunkte. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Weil wir im getesteten King's Crown Schwarzer Tee Darjeeling, lose von Rossmann vier Pestizide in Spuren gefunden haben und sich darunter auch aus unserer Sicht besonders bedenkliche Pestizide befinden, ziehen wir unter dem Teilergebnis Inhaltsstoffe fünf Noten ab. Daher lautet es "ungenügend". 

Das "mangelhafte" Teilergebnis Teenabau und Transparenz kommt zustande, weil unsere Auswertung der Fragebögen ergab, dass Lieferkette und Co. aus unserer Sicht nicht ausreichend belegt sind – und weil der Anbieter für das Produkt keine Zertifizierung nachweisen konnte, die bestimmte soziale und ökologische Anforderungen im Anbauland sicherstellt. 

Aus beiden Teilergebnissen ergibt sich das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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