Rot, gelb oder grün: Welche Paprika ist am gesündesten?

Autor: Katharina Schmidt | Kategorie: Essen und Trinken | 12.09.2024

Rot, gelb oder grün: Welche Paprika ist am gesündesten?
Foto: Shutterstock/ Stephen Rees

Paprika gilt allgemein als sehr gesund – doch die Farbe soll einen Unterschied im Nährstoffgehalt aufzeigen. Demnach wäre rote Paprika gesünder als gelbe und grüne. Stimmt das wirklich? ÖKO-TEST hat nachgeforscht.

Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) informiert zu Ernährung – und entwickelt mit Akteuren entlang der Wertschöpfungskette zukunftsorientierte Lösungen für das Ernährungssystem. Gegenüber ÖKO-TEST bestätigt das Zentrum, dass es tatsächlich einen Unterschied zwischen den Nährstoffen in verschiedenfarbigen Paprikas gibt.

Ist rote Paprika gesünder als grüne?

"Rote Paprika haben am längsten Zeit zu reifen und enthalten deshalb mehr Vitamin C und Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A", so die Experten. An sich seien aber alle Paprika gesund – egal welche Farbe sie haben.

  • Vitamin C ist wichtig für den Aufbau von Knochen, Zähnen und Bindegewebe und wirkt antioxidativ. 100 Gramm rote Paprika enthalten rund 140 Milligramm davon, so das KErn, gelbe Paprika 120 bis 130 Milligramm und grüne circa 115 Milligramm.
  • Vitamin A ist fester Bestandteil der Immunabwehr und speist Nervenzellen in der Netzhaut. 100 Gramm rote Paprika sollten im Schnitt über 2,1 Milligramm des Ausgangsstoffs Beta-Carotin enthalten, grüne 0,5 Milligramm, gelbe 0,135 Milligramm.
  • Nur von einem Nährstoff enthalten grüne Paprika in der Regel mehr. Laut Kern steckt in ihnen 0,014 Milligramm Vitamin K. In roten und gelben Paprika sind nur 0,005 Milligramm enthalten. Das Vitamin ist unter anderem wichtig für die Blutgerinnung.

Übrigens: Nicht nur bei Paprika zeigt die Farbe an, dass bestimmte gesunde Nährstoffe vermehrt enthalten sind. Das KErn nennt weitere Beispiele: Je röter eine Karotte oder Tomate, desto mehr Carotinoide stecken etwa darin.

Sollte man deshalb nur rote Paprika essen?

Das KErn widerspricht: Am wichtigsten sei, viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten zu essen. Die Lebensmittel könne man nach verschiedenen Gesichtspunkten auswählen. "Regionale Produkte haben einen kürzeren Transportweg und damit auch mehr Zeit, zu reifen, was sich positiv auf die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe auswirkt", so das Zentrum.

Die Expertinnen und Experten raten zudem dazu, je nach Saison zwischen Obst- und Gemüsesorten abzuwechseln. 

Egal ob rot oder grün: Das macht Paprika gesund

Paprika hat in Deutschland von August bis Oktober Saison. Es gibt viele Gründe, sie zu dieser Zeit in die eigene Ernährung zu integrieren, denn das Gemüse liefert viele wichtige Nährstoffe:

Wie schon erwähnt, verdankt die Paprika ihr gesundes Image dem hohen Gehalt an Vitamin C. Auch Calcium, Kalium, Magnesium und Zink liefert das Gemüse. Das Lebensmittel hat einen hohen Wassergehalt und wenige Kalorien. Weil sie viele Ballaststoffe enthält, erhöht Paprika den Blutzuckerspiegel nur langsam und macht lange satt.  

Warum viele Paprika so schlecht vertragen

Paprika mag gesund sein, doch nicht jedem bekommt sie gut. Denn das Gemüse kann unter anderem Blähungen verursachen, besonders wenn man es roh isst. Doch es gibt Möglichkeiten, das zu verhindern. Das KErn rät etwa, das Gemüse halbiert im Backofen zu grillen und anschließend die Schale zu entfernen. "Was die Verträglichkeit angeht, macht die Farbe keinen Unterschied", versichern die Experten.

Weiterlesen auf oekotest.de: