Ein Apfel pro Tag soll den Doktor fernhalten – zumindest gemäß eines alten Sprichworts. Doch was für ein Apfel? Die Farbe kann durchaus einen Unterschied machen, wie das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) gegenüber ÖKO-TEST bestätigt. Doch andere Faktoren sind noch wichtiger bei der Obstwahl.
Sind rote oder grüne Äpfel gesünder?
Egal ob rot, gelb oder grün: Äpfel gelten als gesund, weil sie den Körper mit Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenolen versorgen. Vitamin C ist wichtig für den Aufbau des Bindegewebes und die Eisenaufnahme. Polyphenole schützen unter anderem vor freien Radikalen. Doch gibt es Unterschiede:
"Im Vergleich zu grünen Sorten enthalten rote Äpfel oft mehr Vitamin C und Anthocyan", so das KErn. Bei Anthocyan handelt es sich ebenfalls um einen sekundären Pflanzenstoff, der freie Radikale bindet. Zu grünen Apfelsorten gehören etwa Granny Smith, zu roten Jonagold.
Apfelsorte wichtiger als Farbe
Noch entscheidender bezüglich der Inhaltsstoffe sei allerdings die Sorte, wie das KErn betont. Alte Sorten wie Boskop, Gravensteiner oder Cox Orange sollen mehr gesunde Inhaltsstoffe wie Polyphenole und andere sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.
Bei den alten Apfelsorten Jonagold und Braeburn seien es mehr gesunde Gerbstoffe. Der Kauf unterstütze außerdem die Sortenvielfalt und Biodiversität.
"Neuere Züchtungen setzen eher auf Lagerfähigkeit und ein hübsches Äußeres", erklärt das Kompetenzzentrum gegenüber ÖKO-TEST. Es rät außerdem dazu, Obst und Gemüse regional zu kaufen: Je kürzer der Transportweg, desto mehr Zeit haben die Lebensmittel, um zu reifen. Und wichtiger als die Farbe oder Sorte sei Abwechslung auf dem Teller, also eine abwechslungsreiche Ernährung mit verschiedenen Obst- und Gemüsearten.
Beim Essen sollten Sie außerdem beachten: Die Vitamine befinden sich knapp unter der Schale – weshalb man sie unbedingt mitessen sollte. Außerdem liefert die Schale Ballaststoffe, welche unter anderem für die Verdauung wichtig sind.
Wichtig dabei: Äpfel vor dem Verzehr gründlich waschen und trocken reiben, um einen Großteil der möglichen Pestizidrückstände auf der Schale zu entfernen.