Die Bundesregierung will die Tierhaltung in Deutschland zukunftsfest machen. Dafür hat sie nun den Start einer Förderung über eine Milliarde Euro für den Umbau der Schweinehaltung verkündet. Ab Freitag (1. März 2024) können betroffene Bäuerinnen und Bauern demnach eine finanzielle Förderung für den tiergerechten Umbau ihrer Ställe beantragen. Insbesondere Kleinbetriebe sollen stärker unterstützt werden.
"Neben Investitionen in den Stallumbau fördern wir auch erstmalig die laufenden Mehrkosten für mehr Tierwohl", sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir am Donnerstag in Berlin. Die Beantragung der Förderung der laufenden Mehrkosten soll ab 1. April 2024 möglich sein. "Wir schauen, dass wir das schlank machen und möglichst bürokratiearm", sagte Özdemir und betonte, dass die Beantragung auch online möglich sein werde.
Das von der EU-Kommission genehmigte Programm soll Landwirtinnen und Landwirte dabei unterstützen, die Ställe tiergerecht und klimaschonend umzubauen. Das soll vorerst für die Schweinemast gelten. Für eine Erweiterung des Programms auf weitere Vertriebswege und Nutztierarten bräuchte es eine weitere Finanzierung, erklärte Özdemir.
Gemeinsam mit dem Finanzministerium will Özdemir nun abwägen, welche Finanzierungsmodelle umsetzbar wären. Dabei blieb er zuversichtlich: "Das Finanzierungsinstrument wird kommen." Im Raum stehe etwa der "Tierwohlcent", ein möglicher Preisaufschlag für Fleisch im Supermarkt.
Zu den Plänen gab es zuletzt Gegenwind aus der FDP. Die Landwirtschaft unterstützte die geplante Abgabe. Özdemir lud nun die CDU/CSU ein, sich aktiv an der Debatte zu beteiligen. "Wenn wir als eine Reaktion auf die Bauernproteste wollen, dass wir insbesondere den Tierhaltern eine Zukunft geben, dann ist das jetzt der richtige Schritt", sagte er.
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