Sie haben es sicher schon mal gesehen (und vielleicht schon genauso oft ignoriert): Wenn Schokolade ausgepackt wird, kann sie hellere Flecken, Beläge, Sprenkel, Auffälligkeiten oder Unregelmäßigkeiten zeigen.
Schimmel auf der Schokolade?
Die gute Nachricht zuerst: Um Schimmel handelt es sich dabei ziemlich sicher nicht, denn Schimmelbefall kommt bei Schokolade fast nie vor. Die braune Leckerei, die aus viel Fett und Zucker besteht, enthält dafür nicht genug Wasser.
Bei den weißen Punkten oder Verfärbungen, die auf der angelaufenen Schokolade zu sehen sind, handelt es sich stattdessen um sogenannten Reif: nämlich um Zucker- oder Fettreif. Beide gelten lediglich als optische Mängel, was bedeutet, dass Sie die angelaufene Schokolade noch problemlos essen, zum Backen verwenden oder anderweitig weiterverarbeiten können. Tipps dazu in: Schoko-Reste verwerten: 8 leckere Ideen
Weißliche Beläge lassen Schokolade zwar alt aussehen, haben aber nicht unbedingt etwas mit deren echtem Alter zu tun. Stattdessen sind sie entweder auf eine unsachgemäße Herstellung oder eine falsche Lagerung zurückzuführen.
Weiße Flecken auf Schokolade: So entsteht Fettreif
Eine Form von weißen Flecken entsteht, wenn es der Schokolade zu heiß wird: Dabei wandern die Fette aus der Kakaobutter in der Schokolade langsam an die Oberfläche, wo sie kristallisieren, sobald sich die Schokolade wieder abkühlt. Bei dem fleckigen Belag, der dabei entsteht, spricht man von Fettreif.
Fettreif lässt sich verhindern, indem man darauf achtet, dass die optimale Lagertemperatur von Schokolade – zwischen 12 und 20 Grad – nicht überschritten wird.
Will man den Fettreif zum Verschwinden bringen, genügt es, die Schokolade zu erwärmen (z.B. für ein Schokofondue), damit die Kakaobutter wieder schmilzt.
Angelaufene Schokolade: So entsteht Zuckerreif
Etwas seltener ist die zweite Art von weißem Schokoladenbelag, nämlich Zuckerreif. Auch hier handelt es sich um eine "Ausfallerscheinung", bei der ein Bestandteil der Schokolade von innen nach außen wandert.
Die Zuckerflecken entstehen durch Feuchtigkeit und werden durch Temperaturwechsel begünstigt: Wird die Schokolade beispielsweise aus dem kalt-feuchten Kühlschrank genommen, kondensiert Wasser auf der Oberfläche und löst dabei Zucker aus der Schokolade. Verdunstet das Wasser anschließend wieder, kristallisiert der Zucker aus und bildet eine gräulich-körnige Textur auf der Oberfläche.
Die gute Nachricht: Auch Zuckerreif ist gesundheitlich unbedenklich und verschwindet, wenn die Schokolade erwärmt wird (um z.B. Schoko-Früchte damit zu machen).
Weißen Schokoladenbelag unterscheiden
Die beiden unterschiedlichen Verfärbungen lassen sich sogar unterscheiden:
- Fettreif fühlt sich glitschiger an und beginnt zu schmelzen, wenn man die Schokolade berührt.
- Zuckerreif ist trockener und körniger und schmilzt nicht sofort, wenn man ihn anfasst.
Dass sich an Schokolade weißliche Spuren von Fett oder Zucker zeigen, ist übrigens kein Zufall. Schließlich besteht die braune Köstlichkeit vor allem aus diesen beiden Zutaten: Eine bekannte Markenschokolade besteht beispielsweise aus 55 Gramm Zucker und 31 Gramm Fett auf 100 Gramm Schokoladentafel (was zusammen 86 Prozent entspricht).
Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihre Schokolade noch genießbar ist – vertrauen Sie Ihren Sinnen. Riechen Sie an der Schokolade und probieren Sie ein kleines Stück. Wenn Ihnen dabei nichts Ungewöhnliches auffällt, ist die Süßigkeit mit Sicherheit nicht verdorben. Schokolade bleibt ohnehin recht lange haltbar (mindestens ein Jahr).
Weiterlesen auf oekotest.de: