Granatapfel, griechischer Joghurt und wilde Rose – das sind nur einige der pflanzlichen Zutaten, aus denen die griechische Naturkosmetikmarke Korres laut den Angaben auf der Unternehmenswebsite ihre Kosmetikprodukte herstellt. So weit, so natürlich.
Nicht ganz ins Bild passen da allerdings die Problemstoffe, die wir in unserem Test von alternativen Haarfarben in der Korres Dauerhafte Haarfarbe Arganöl 5.0 gefunden haben. Diese sind der Grund dafür, dass wir die Korres-Haarfarbe nur mit "ungenügend" bewerten. Damit gehört das Produkt zu den insgesamt fünf Haarfarben, die im Test durchfallen.
Korres-Haarfarbe enthält aromatische Amine
Wir erläutern die Problemstoffe genauer. Aromatische Amine sind synthetische Farbstoffvorstufen. In Haarfarben sind sie Teil eines Färbecocktails, der ins Haarinnere eindringt, dort die natürlichen Melanin-Pigmente zerstört und dann eigene Farbpigmente in die Keratinstränge einlagert.
Das Problem: Viele aromatische Amine werden vom EU-Beratergremium für Verbrauchersicherheit (SCCS) als starke oder sogar extrem starke Kontaktallergene einstuft. Das heißt, dass sie auf der (Kopf-)Haut schwere Kontaktallergien mit Rötungen, Schwellungen und Juckreiz auslösen können. Aus unserer Sicht haben sie deshalb in Kosmetikprodukten nichts verloren. Trotzdem hat das von uns beauftragte Labor diese Stoffe in fünf von zwölf getesteten Haarfarben nachgewiesen.
Unerwünschter Duftstoff in Korres-Haarfarbe
Neben aromatischen Aminen enthält die Korres Dauerhafte Haarfarbe Arganöl 5.0 künstlichen Moschusduft. Dieser Duftstoff ist problematisch, weil er sich im menschlichen Fettgewebe anreichern kann. Darüber hinaus gelangt der Stoff über das Abwasser in die Umwelt und bedroht dort die Gewässer. Im Test hat das von uns beauftragte Labor künstlichen Moschusduft in zwei alternativen Haarfarben nachgewiesen.
Ein Ärgernis sind auch die in der Haarfarben-Rezeptur enthaltenen halogenorganischen Verbindungen. Denn: Sie gelten als allergieauslösend. Kritik üben wir zudem an den PEG-Verbindungen, die in der Korres-Haarfarbe stecken. Diese verbinden als Emulgatoren Wasser und Fett. Das Problem: Sie können die Haut auch durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Zum Vergleich: Halogenorganische Verbindungen und PEG-Verbindungen haben wir in fünf von zwölf getesteten Produkten gefunden.
Potenziell umweltschädigende Stoffe gefunden
Als wäre das noch nicht genug enthält die Rezeptur der Haarfarbe von Korres zusätzlich noch synthetische Polymere. Diese Kunststoffe sind problematisch, weil sie nicht vollständig aus dem Abwasser geklärt werden können. Das bedeutet, dass sie mit dem Abwasser in die Umwelt gelangen. Was sie dort langfristig anrichten, ist bisher noch unbekannt.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Weil die Korres Dauerhafte Haarfarbe Arganöl 5.0 gleich einen ganzen Cocktail an aromatischen Aminen und darüber hinaus künstlichen Moschusduft, halogenorganische Verbindungen und PEG-Verbindungen enthält, ziehen wir acht Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend".
Kritik üben wir zudem an den in der Rezeptur enthaltenen synthetischen Polymeren. Dafür ziehen wir im Teilergebnis Weitere Mängel zwei Noten ab und vergeben hier ein "befriedigend".
Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Somit ergibt sich für die Korres-Haarfarbe auch hier die Note "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
Der Test zeigt: Im Dschungel der alternativen Haarfarben gibt es neben reinen Pflanzenhaarfarben auch viele Produkte, die mit pflanzlichen Inhaltsstoffen werben, für den Färbejob aber doch auf harte Chemie setzen. Verbraucher müssen also genau hinsehen. Mehr dazu lesen Sie hier: Alternative Haarfarben im Test: Harte Chemie statt pflanzlicher Zutaten entdeckt
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