Gesichtscreme ohne Parfüm richtet sich an Menschen, die besonders sensible Haut haben oder zu Allergien neigen. Wir haben 20 solcher Produkte eingekauft und im Labor auf Problemstoffe untersuchen lassen. Das Testergebnis fällt erfreulich aus: Neun parfümfreie Gesichtscremes können wir mit Bestnote rundum empfehlen.
Das gilt jedoch nicht für das Produkt Neutrogena Hydro Boost Aqua Creme Parfümfrei. Die Creme rasselt mit "ungenügend" durch unseren Test. Damit gehört die Neutrogena-Gesichtscreme zu den insgesamt drei Testverlierern. Doch warum schneidet die bekannte Marke so schlecht ab?
Stoff in Neutrogena-Creme kann zu Hautirritationen führen
Ganz oben auf unserer Kritikliste steht Chlorphenesin. Dieser Konservierungsstoff gehört zu den halogenorganischen Verbindungen. Er kann zu Hautirritationen führen.
Daher hat Chlorphenesin aus unserer Sicht nichts in einem Kosmetikprodukt verloren. Auch in einer weiteren Geschichtscreme ohne Parfüm im Test sind wir auf halogenorganische Verbindungen gestoßen.
Wenig hautfreundliche Stoffe entdeckt
Darüber hinaus stecken in der Gesichtscreme von Neutrogena PEG-Verbindungen. Diese Substanzen dienen in einer Creme als Emulgatoren, um Fett- und Wasser miteinander zu verbinden. Das Problem: Einige Vertreter dieser Stoffgruppe können die Haut durchlässiger machen für Fremdstoffe. Daher werten wir sie ab.
PEG-Verbindungen befinden sich auch in zwei weiteren parfümfreien Gesichtscremes im Test.
Silikone in parfümfreier Neutrogena-Gesichtscreme
Des Weiteren haben wir Silikone und weitere synthetische Polymere in der parfümfreien Gesichtscreme von Neutrogena entdeckt. Silikone bemängeln wir einerseits, weil sich diese künstlichen Fette nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut integrieren wie natürliche Fette und Öle.
Auf der anderen Seite stellen Silikone – wie synthetische Polymere allgemein – ein ökologisches Problem dar: Sie gelangen beim Abwaschen in die Umwelt, wo sie sich teilweise nur sehr schwer wieder abbauen. Silikone bzw. synthetische Polymere kritisieren wir in mehreren überprüften Produkten.
Neutrogena-Produkt nicht umweltfreundlich verpackt
Apropos Umwelt: Negativ fällt außerdem auf, dass Anbieter Johnson & Johnson uns gegenüber keine Angaben zum Rezyklatanteil in seiner Kunststoffverpackung seiner Neutrogena-Gesichtscreme gemacht hat. Zum Hintergrund: Rezyklate sind recycelte Kunststoffe aus der gelben Tonne und werden auch als Post-Consumer-Rezyklate, kurz PCR bezeichnet.
Wir finden es allerdings wichtig, dass Rezyklate einen Teil einer Plastikverpackung ausmachen. Denn dadurch lässt sich der Plastikmüll verringern. Fehlende oder nicht ausreichend belegte Rezyklatanteile kritisieren wir bei insgesamt elf geprüften Produkten.
Einen Punktabzug bekommt die parfümfreie Gesichtscreme von Neutrogena auch dafür, dass der Kunststofftiegel in einem Umkarton verkauft wird. Das ist unnötig und sorgt für mehr Verpackungsmüll. Zum Vergleich: Auch 14 andere parfümfreie Gesichtscremes im Test stecken in einem Umkarton, der kein Glas schützt.
Übrigens: Laut Anbieter Johnson & wird die Neutrogena-Hydro Boost-Linie ab Mai 2023 relaunched. Der Relaunch werde eine optimierte Verpackung beinhalten, dabei werde auf 100 Prozent recycelbare Glastiegel und Kartons umgestellt.
So setzt sich die Gesamtnote zusammen
Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Ein Teilergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten.
Da die getestete parfümfreie Gesichtscreme von Neutrogena Chlorphenesin, PEG-Verbindungen und Silikone enthält, ziehen wir fünf Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend".
Für die weiteren synthetischen Polymere, die fehlenden Angaben zum Rezyklat und den Umkarton gibt es vier Minuspunkte. Daher lautet das Teilergebnis Weitere Mängel "mangelhaft". Somit kann das Gesamturteil nur "ungenügend" heißen. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
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