Schuhe entsorgen oder weiterreichen: Was tun mit alten Schuhen?

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Kosmetik und Mode | 08.08.2024

Schuhe entsorgen: Das sind unsere Empfehlungen
Foto: Shutterstock/Sasha Kovach

Sie haben ein paar alte Schuhe, die Sie loswerden möchten? Wir haben Ideen und Tipps, was zu tun ist, damit Ihre alten Treter korrekt entsorgt – oder sinnvoll weitergereicht – werden.

Klar, krummgelaufene Flip-Flops sowie traurige Treter, bei denen sich bereits die Sohlen lösen oder der große Zeh durch den Stoff bohrt, sind ein Fall für die Restmüll-Tonne. Damit kann beim besten Willen niemand mehr etwas anfangen.

Viele Schuhe sind aber durchaus zu gut für den Müll. Gerade Kinderschuhe bleiben, dem letzten Wachstumsschub sei Dank, oft gut erhalten. Aber auch Erwachsene tätigen Fehlkäufe. Und stellen erst im Nachhinein fest, dass sie die schicken Peeptoes in drei Jahren nur dreimal anhatten. Oder dass die Espadrilles, die schon beim Kauf etwas zu weit an der Ferse waren, dieses Problem nach zwölf Monaten nicht auf magische Weise verloren haben. Schon steht man vor der Frage: Wohin mit alten, eigentlich noch brauchbaren Schuhen?

Schuhe entsorgen: Die wichtigsten Tipps

Antworten sind zum Glück schnell gegeben. In aller Kürze gilt beim Entsorgen von Schuhen das Gleiche, was beim klugen Kleiderspenden gilt. Nämlich: Das Alt-Schuhwerk entweder zu einem seriösen Verwerter geben, an Privatpersonen oder soziale Einrichtungen verschenken oder es zum fairen Preis weiterverkaufen. Am einfachsten ist die erste Möglichkeit; am profitabelsten die letzte. 

Vorab noch ein Tipp: Sind Ihre Schuhe aufgrund von schlechter Verarbeitung oder Materialfehlern kaputtgegangen (Sohle löst sich, Absatz abgebrochen, offene Naht usw.), prüfen Sie, ob Sie sie vor weniger als zwei Jahren gekauft haben. So lange gilt nämlich die gesetzliche Gewährleistung, d.h. der Händler muss innerhalb dieser Frist für Mängel haften, die schon beim Kauf vorhanden waren (wie eine minderwertige Verarbeitung). Sie können dann reklamieren und erhalten möglicherweise Ihr Geld zurück.

1. Schuhe entsorgen – aber bitte im richtigen Container

Um Schuhe loszuwerden, ist der Gang zum nächsten Altkleidercontainer zweifellos am naheliegendsten. Werden Schuhe dort – paarweise gebündelt und am besten in eine Plastiktüte verpackt, um sie vor Nässe zu schützen – eingeworfen, finden Sie in der Regel den Weg zum lokalen Entsorger.

Achten Sie dabei bitte auf Folgendes:

  • Meiden Sie die Container von kommerziellen Aufstellern.
  • Nutzen Sie stattdessen Container mit dem Logo Ihrer lokalen Abfallwirtschaft oder solche, die von Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) aufgestellt wurden. Der DRK bietet dazu extra eine Containersuche mit Kartenfunktion an.
  • Was die Aufsteller konkret mit den entsorgten Schuhen anstellen, kann sich von Stadt zu Stadt und von Anbieter zu Anbieter unterscheiden. Was noch getragen werden kann, kann an Bedürftige vor Ort gehen – oder als Gebrauchtware weiterverkauft werden (und leider oft auf Müllkippen in Afrika enden). Die textilen Bestandteile von Schuhen können aber auch geschreddert und als Rohstoffe z.B. für Putzlappen oder Vliesstoffe genutzt werden.
  • Gummi­stiefel, Rollerblades, Ski­- oder Schlitt­schuhe und andere "Spezialschuhe" haben in den Containern in aller Regel nichts verloren.

Stark abgetragene, nasse, beschädigte oder sehr verschmutzte Schuhe gehören nicht in den Container, sondern in den Restmüll. Sie können kaputte Schuhe auch zum Wertstoffhof bringen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Treter dort ebenfalls im Restmüll landen und schlussendlich verbrannt werden, da es verhältnismäßig aufwendig ist, die wiederverwendbaren Bestandteile des Schuhs abzutrennen und separat zu recyclen.

2. Schuhe entsorgen: Sinnvoll verschenken oder spenden

Die zweite Möglichkeit, die fast noch empfehlenswerter ist als der Gang zum Kleidercontainer: Die alten Latschen, sofern noch tragbar, weiterreichen. Dazu bieten sich folgende Anlaufstellen an:

  • Wohltätige Organisationen wie die Arbeiterwohlfahrt, Bahnhofsmission, Kleiderkammern/Kleiderläden, Johanniter, Malteser, Oxfam oder Sozialkaufhäuser vor Ort.
  • Tipp: Suchen Sie am besten im Netz nach "Kleiderspende [Ihre Stadt/PLZ]", um passende Einrichtungen in der Nähe zu finden, die gebrauchte Schuhe annehmen.
  • Wichtig: Zunächst bei der Einrichtung Ihrer Wahl anrufen, bevor Sie vorbeikommen, und nachfragen, ob zurzeit Bedarf an Schuhen besteht. Sonst kann später die Enttäuschung groß sein.
  • Bei der Deutschen Kleiderstiftung können Sie kostenlos gut erhaltene Schuhe einsenden, wenn Sie keine andere Abnahmestelle in der Nähe haben.
  • Wer gebrauchte Treter einfach nur loswerden will, ohne sich groß aus dem Haus zu bewegen, kann sie auch einfach "für Selbstabholer" auf einem Kleinanzeigen-Portal einstellen oder in einer lokalen Facebook-Gruppe anbieten.
  • Ebenfalls eine Idee: eine "Zu verschenken"-Kiste vor die Haustür stellen. Aber Obacht: Verschenkkisten dürfen keinen Müll enthalten und in der Öffentlichkeit nicht zum Hindernis werden.

3. Schuhe nicht wegwerfen, sondern verkaufen

Die dritte Möglichkeit, um Schuhe loszuwerden: weiterverkaufen. Dafür bieten sich an:

  • Anbieter wie Momox Fashion, die feste Preise für gut erhaltene Schuhe zahlen.
  • Kleinanzeigen-Portale wie kleinanzeigen.de oder spezialisierte Online-Portale wie Vinted (ehemals Kleiderkreisel).
  • Flohmärkte.

4. Schuhe nicht entsorgen – sondern reparieren lassen

Ungewohnte Frage zum Schluss: Sind die alten Schuhe wirklich schon "untragbar" geworden? Vielleicht müssen sie nur mal gründlich gereinigt werden (viele Schuhe lassen sich sogar in der Waschmaschine waschen) oder brauchen sie nur ein neues Paar Schnürsenkel? Auch kaputte Sohlen oder Absätze lassen oft noch für faires Geld reparieren und unterstützen zugleich das Handwerk vor Ort.

Das alles freut die Umwelt, denn: Werden Produkte möglichst lange verwendet und möglichst häufig repariert, spart das wertvolle Ressourcen. Das kommt auch dem Klima zugute und spart außerdem Geld, das nicht für Neukäufe ausgegeben werden muss.

Shein-Mode bei ÖKO-TEST

Besonders problematisch in diesem Zusammenhang: Billigstmode aus dem Netz. Kleidung wird dort für ein paar Euro angeboten und in wenigen Tagen aus Fernost importiert. Entsprechend übel steht es oft um die Umweltbilanz. Wir haben Mode von Anbieter Shein, darunter einige Schuhe, getestet.

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