Auf der Markenwebsite der Kosmetikmarke Bebe klingen die Erfrischenden Reinigungstücher nach einem tollen Produkt. Von einer "veganen Formel mit Inhaltsstoffen zu 92% natürlichen Ursprungs" ist dort die Rede. Zudem sollen die Abschminktücher laut Hersteller Johnson & Johnson "im Heimkompost kompostierbar" sein. Klingt zu schön um wahr zu sein? Ist es leider auch.
Denn in unserem Abschminktücher-Test sind die Bebe Erfrischenden Reinigungstücher einer von zwei Testverlierern und landen mit der Note "ungenügend" auf den hinteren Plätzen. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Aber der Reihe nach.
Bebe-Abschminktücher: Bitte nicht auf den Kompost!
Größtes Ärgernis: Die Auslobung der Bebe-Abschminktücher als "kompostierbar" gaukelt aus unserer Sicht den Verbraucherinnen und Verbraucher eine Nachhaltigkeit vor, die das Produkt nicht erfüllen kann. Warum? Weil weder die enthaltenen Reinigungsubstanzen noch das potenziell mit den Tüchern abgenommene Make-up auf den Kompost dürfen. Benutzte Abschminktücher gehören ausschließlich in den Restmüll. Das macht sie auf den zweiten Blick deutlich weniger nachhaltig.
Übrigens: Hersteller Johnson & Johnson ist nicht der einzige Produzent, der versucht seinen Abschminktüchern einen nachhaltigen Anstrich zu geben. Insgesamt kritisieren wir im Test sieben Hersteller für Auslobungen wie "biologisch abbaubar" oder "kompostierbar" auf ihren Tüchern.
Unerwünschte Inhaltsstoffe in Bebe-Abschminktüchern
Zusätzlich kritisieren wir an den Bebe-Reinigungstüchern mehrere unerwünschte Inhaltsstoffe. Dabei geht es um die folgenden Stoffe:
- Chlorphenesin: Das halogenorganische Konservierungsmittel kann Allergien auslösen. Die Bebe-Reinigungstücher sind das einzige Produkt im Test, in dem wir Chlorphenesin gefunden haben.
- PEG-Verbindungen: Sie stehen in der Kritik, weil sie die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Im Test enthalten drei Abschminktücher solche Stoffe.
- Kunststoffverbindungen: Gelangen sie über das Abwasser in die Umwelt, bauen sie sich dort teilweise nur langsam wieder ab. Welche langfristigen Folgen das für die Umwelt hat, ist noch völlig unklar. Kunststoffverbindungen stecken in zwei der getesteten Produkte.
Enttäuschend finden wir auch, dass die Verpackung der Bebe-Abschminktücher kein Rezyklat enthält. Dafür gab es Punkteabzug. Hersteller Johnson & Johnson ist damit jedoch kein Einzelfall. Tatsächlich enthielt keine einzige Verpackung im Test recycelte Kunststoffe. Das lief in anderen Kosmetiktests schon mal besser.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil die Bebe Erfrischende Reinigungstücher Chlorphenesin und PEG-Verbindungen enthalten, ziehen wir vier Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "mangelhaft".
Weiterhin kritisieren wir an den Abschminktüchern die enthaltenen Kunststoffverbindungen, eine aus unserer Sicht täuschende Auslobung als "kompostierbar" und, dass in der Verpackung kein recyceltes Plastik steckt. Darum lautet das Teilergebnis Weitere Mängel "ungenügend".
Da ein "ungenügendes" Teilergebnis Weitere Mängel das Gesamtergebnis um zwei Noten verschlechtert, kann das Gesamturteil nur "ungenügend" heißen. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
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