Weinblätter: Mehr Pestizide als erlaubt
ÖKO-TEST zieht nach dem Test Pestizide in Weinblättern eine verheerende Bilanz: Sieben Produkte rasseln durch - einige von ihnen stecken so voller Pestizide, dass sie so nicht hätten verkauft werden dürfen. Immerhin: In elf Produkten hat das Labor gar keine Pestizide nachgewiesen.
ÖKO-TEST hat gefüllte und ungefüllte Weinblätter auf ihre Pestizidbelastung untersuchen lassen. Von 19 Testprodukten fallen sieben Produkte durch. Negativer Rekordhalter: Die Chtoura Garden Weinblätter mit 19 Pestiziden über Grenzwert, davon zwei von der EU im Anbau verbotene oder nicht mehr zugelassene und acht besonders bedenkliche. Insgesamt kommt das Produkt auf 104 Notenabzüge. Zur Einordnung: Ab fünf Abwertungen vergibt ÖKO-TEST „ungenügend“.
Weinblätter sind ein „Abfallprodukt“ aus dem Weinbau, der häufig sehr pestizidintensiv ist. Die Ergebnisse erschrecken ÖKO-TEST dennoch. „Derartige Pestizidcocktails und Grenzwertüberschreitungen in Lebensmitteln sehen wir selten. Einige Produkte hätten so niemals verkauft werden dürfen“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin.
Viele der Produkte stecken in griechisch aussehenden Verpackungen, obwohl die Weinblätter etwa aus der Türkei oder gar aus China stammen. Das ist erlaubt – wenn die Hersteller auf der Verpackung vermerken, dass die Weinblätter eigentlich gar nicht aus Griechenland kommen. Nicht einmal dieses Minimum erfüllen die Krini Handgewickelte Dolmadakia, deren Weinblätter laut Auskunft des Herstellers auch aus China stammen. Auch dieses Produkt hätte aus ÖKO-TEST-Sicht so nicht verkauft werden dürfen.
Auf der anderen Seite im Test stehen elf mit „sehr gut“ bewertete Produkte, in denen die Labore keine Pestizide nachgewiesen haben – darunter auch die beiden Bio-Produkte Dm Bio Gefüllte Weinblätter mit Reis und Rapunzel Dolmas.
Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Aprilausgabe des ÖKO-TEST Magazins und auf der Website oekotest.de/13631