Wer alle Hände voll zu tun hat, setzt selbige häufig einem erhöhten Verletzungsrisiko aus. Schnell rutscht beim Werkeln die Säge ab oder ist ein rostiger Nagel im Weg. Autsch!
Arbeitshandschuhe können Schmerzen zwar nicht immer vermeiden, aber Schlimmeres oft verhindern. Die Suche nach einem schützenden und vielfältig einsetzbaren Modell ist allerdings nicht ganz einfach: auch weil es einen Universalhandschuh mit gleicher Eignung für alle Arbeiten schlichtweg nicht gibt.
Der Handel hält jedoch viele Produkte bereit, die für unterschiedliche mechanische Arbeiten zumindest grundlegend infrage kommen. Teilweise als "Worker" oder "Mechanics" betitelt, zeichnen sie sich durch belastbare, aber relativ flexible Gewebe aus. Eng anliegend sollen sie für motorisch anspruchsvollere Aufgaben taugen.
Vor allem die höherpreisigen Vertreter dieser Gattung verfügen über zusätzliche Dämpfungen und Geleinlagen gegen Quetschungen oder maschinell bedingte Vibrationsstöße, zum Beispiel von Bohrern. Anbieter anderer Modelle versprechen dank Noppen oder abriebfestem Granulat in den Handinnenflächen eine besondere Griffsicherheit. Über die tatsächlichen Stärken und Schwächen eines Arbeitshandschuhs sagen aber der Preis und eine oberflächliche Betrachtung der Ausstattung kaum etwas aus.
Aufschlussreicher sind hier meist Verpackungen und Etiketten. Viele Hersteller ordnen ihre Produkte einer Beanspruchungskategorie zu und geben in Kennziffern an, wie widerstandsfähig sie gegen Abrieb, Schnitte, Durchstiche und Weiterreißen sind. Laut dem Bundesverband Handschutz (BVH) lassen sich daraus zwar keine konkreten Empfehlungen für bestimmte Tätigkeiten ableiten. Es liegt aber auf der Hand, dass zum Beispiel Produkte mit einer höheren Schnittfestigkeit bei Arbeiten mit scharfen Kanten einen besseren Schutz bieten. Darüber hinaus ist ein Blick auf die verarbeiteten Materialien sinnvoll. Luftundurchlässiges Latex und Baumwolle sind bei "Worker"-Handschuhen eher selten. Stattdessen kommen häufig robustere synthetische Gewebe zum Einsatz wie Polyester, Polyamid, Nylon oder die dehnbare Chemiefaser Elastan.
In vielen Fällen sind die Handschuhe mit Polyurethanen beschichtet. Diese Kunstharze sollen zusätzliche Flexibilität verleihen und gleichzeitig für eine gute Atmungsaktivität sorgen. Die Hersteller empfehlen entsprechend beschichtete Handschuhe häufig für feinmotorische Arbeiten. Chloroprenkautschuk, besser bekannt als Neopren, soll Materialkomponenten zusätzlich verstärken und steht im Ruf, besonders für den Umgang mit Flüssigkeiten geeignet zu sein. Anders als Leder: Es ist zwar in der Regel relativ rissfest und beständig gegen Hitze; bei Feuchtigkeit saugt es sich aber voll, wird weich, und die Grifffestigkeit der Handschuhe nimmt ab. Außerdem besteht gerade in feuchten Milieus die Gefahr, dass unsachgemäß behandeltes Leder krebserregende Chromate (Chrom VI) herausbildet.
Lederhandschuhe aber a...