Den Dachboden dämmen, Wände vertäfeln oder Zierleisten anbringen - wo Heimwerker früher zu Hammer und Nagel griffen, haben sie heute eine bequemere Alternative. "Der Tacker ist auf dem Vormarsch und verdrängt auch die Schrauben", sagt Michael Pommer, Trainer an der DIY (Do it yourself) Academy mit Sitz in Köln und Fachmann für Heimwerkerfragen. Besonders wenn größere Arbeiten wie eine Wohnungsrenovierung anstehen, wo Hunderte Klammern eingetrieben werden, zahlen sich Geschwindigkeit und Komfort von Elektrotackern aus. Ihre Kolben treiben Klammern, Nägel oder Stifte mit hoher Geschwindigkeit in das Untergrundmaterial: Geräte im Preissegment bis 100 Euro schaffen 20 bis 30 Schüsse pro Minute.
Wo Flexibilität eine große Rolle spielt, punkten Akkutacker. Sie unterscheiden sich allerdings deutlich hinsichtlich Ladedauer und Schusszahl pro Akkuladung. "Sofern es sich um Lithium-Ionen-Technik handelt, würde ich immer ein akkubetriebenes Gerät vorziehen. Ich bin dann ungebunden, egal ob auf dem Dach oder im Garten", meint Michael Pommer. Eher für Profis interessant sind Luftdrucktacker - mit dieser Technik wird auch in Polstereien gearbeitet.
Vor dem Kauf ist es wichtig, sich klarzumachen, was der Tacker später befestigen soll. Manche schaffen auch Hartholz ohne Probleme, aber längst nicht alle. Für die Länge der Klammern gilt die Faustregel: etwa ein Drittel für das Heftmaterial, zwei Drittel für den Untergrund. Bei Hartholz kann mit einem Verhältnis von eins zu eins kalkuliert werden. Insbesondere bei potenziell gefährlichen Befestigungen, etwa an der Decke, sollten Heimwerker verschiedene Längen ausprobieren und eine sichere Variante wählen. Manche Tackermodelle verarbeiten Klammern mit 6 bis 14 Millimeter Länge, andere sind für bis zu 30 Millimeter lange Klammern geeignet, mit denen dickere Materialien befestigt werden können. Viele Modelle können daneben auch Nägel eintreiben.
Sicherheit spielt beim Tackern eine besondere Rolle. Elektrotacker dürfen laut Norm entweder nur mit Kontakt zum Werkstück auslösen (sogenannte Freischusssicherung), oder sie müssen über eine zusätzliche Auslösesperre verfügen. In Kinderhänden haben sie dennoch nichts verloren. "Ich persönlich bevorzuge einen Tacker, den ich wirklich auf ein Werkstück aufsetzen muss, damit er auslöst", sagt Michael Pommer, "bei den anderen kann sich immer noch versehentlich ein Schuss lösen."
ÖKO-TEST hat neun Tacker, darunter drei Akkugeräte, in die Labore geschickt. Neben umfangreichen Tests auf Sicherheit und Funktionalität wurde auch untersucht, ob die Werkzeuge Schadstoffe enthalten.
Das Testergebnis
Viel Mittelmaß. Nur ein Tacker schafft ein "gutes" Ergebnis. Sieben Produkte landen auf "befriedigenden" und "ausreichenden" Plätzen. Lediglich ein Billigmodell fällt mit "mangelhaft" durch.
Die meisten tackern gut. In der Praxisprüfung an unterschiedlich hartem Holz und an Gipskarton erzielen siebe...